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[infowar.de] Spiegel: Hacker stellt eMail-Adressen von "Newsletter militanter Islamisten" ins Netz
Infowar.de, http://userpage.fu-berlin.de/~bendrath/liste.html
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http://www.spiegel.de/netzwelt/medien/0,1518,157759,00.html
Hacker knackt die Mailing-Liste der Gotteskrieger
Von Jochen Bölsche
Ein Hacker hat die E-Mail-Adressen von Usern ins Netz
gestellt, die einen Newsletter militanter Islamisten abonniert
haben. Auf der Liste steht der Name eines der mutmaßlichen
WTC-Attentäter aus Hamburg. Es ist ein neuer Hinweis auf
die Verbindung der mutmaßlichen Täter zum Terror-Fürsten
Bin Laden.
Hamburg - Wer die deutsche Website
www.qoqaz.de aufrief, konnte dort bis
vor kurzem erfahren, wo er für den
"Heiligen Krieg" trainieren und den
Umgang mit Waffen erlernen kann. Und
wer seine E-Mail-Adresse hinterließ,
wurde mit dem "Newsletter" der
militanten Islamisten beliefert.
Liste mit 500 Namen
Kurz bevor die Website am
Wochenende plötzlich aus dem Netz
verschwand, hat ein anonymer Hacker offenbar das Verzeichnis der
Abonnenten geknackt. Die rund 500 Namen umfassende
Mailing-Liste hat der Unbekannte in einem schweizerischen
Internet-Forum unter der Adresse www.symlink.ch veröffentlicht.
"Ein wenig musste ich mich schon anstrengen," schreibt der
anonyme Hacker, "aber eigentlich war da gar kein Hindernis."
Araber mit deutschem Uni-Account
Die E-Mail-Adressen, deren Authentizität von Sicherheitsbehörden
bislang noch nicht überprüft worden ist, enthalten überwiegend
arabische Namen. In mehreren Fällen deuten Adressen-Bestandteile
auf die Benutzung von E-Mail-Accounts deutscher Hochschulen
hin, etwa von Universitäten in Berlin, Bremen, Konstanz, Tübingen,
Stuttgart und Münster.
Top-Terrorist auf der Liste?
Zu den ersten 20 Abonnenten des Newsletters zählt ein User mit
der Adresse bahaji -!
- tu-harburg -
de -
Der zurzeit vermutlich flüchtige
26-jährige Harburger TU-Student Said Bahaji gilt Fahndern als
Top-Logistiker der Terroristengruppe, der die Anschläge in New
York und Washington angelastet werden. Bahaji hat nach
Erkenntnissen des BKA den Todespiloten die Visa für den US-Flug
besorgt und in Hamburg eine der Terroristen-Wohnungen
angemietet.
Internet fürs Terrornetz
Sollten sich die vermuteten Zusammenhänge zwischen der
qoqaz-Mailing-Liste und den Anschlägen in den USA erhärten, wäre
dies der bislang dramatischste Beleg dafür, welche Bedeutung das
Internet für islamistische Terroristen in aller Welt hat.
Die "lose verknüpften supranationalen Terrornetze... setzen das
Internet als effektives Kommunikationsmedium ein", warnte bereits
im vergangenen Jahr die Nationale Terrorismus-Kommission der USA
in einem Bericht an den Kongress. Die Islamisten-Website qoqaz.de
ist die deutschsprachige Version der Homepage www.qoqaz.com,
die von dem Londoner Verlag Azzam Publications verantwortet
wird.
Spuren zu Bin Laden
Zudem wäre die Liste, wenn sie tatsächlich authentisch ist, eine
der bisher deutlichsten Hinweise auf ein Verbindung zwischen den
ehemaligen Harburger Studenten und Terror-Attentätern zu dem
Umfeld Osama Bin Ladens.
Scheich Abdallah Azzam, der 1989 bei einem mysteriösen Attentat
ums Leben kam, war damals einer der engsten Mitstreiter des
Terroristenführers Bin Laden. Azzam lebte lange in den USA. Sein
US-Hauptquartier war das Kifah-Flüchtlingszentrum im New Yorker
Stadtteil Brooklyn. Der arabische Schriftzug auf den Briefbögen der
offiziell "humanitären" Organisation ließ wenig Zweifel am wahren
Tätigkeitsbereich der Truppe: "Büro im Dienst der Heiligen Krieger".
Tausende Freiwillige weltweit wurden von hier aus für den Kampf
rekrutiert. Und es blieb nicht bei dem einen Büro in New York. Die
Organisation war schließlich in 38 amerikanischen Städten mit
Zweigstellen vertreten.
Auf einer Veranstaltung in Oklahoma machte Azzam klar, dass der
Heilige Krieg gerade erst begonnen habe: "Brüder, nach
Afghanistan ist nichts in der Welt für uns unmöglich. Es gibt keine
Supermächte oder Minimächte mehr. Was zählt, ist die Kraft des
Willens, die unserem Glauben entspringt."
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