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[infowar.de] heise online: BND warnt vor Terror-Attacken im Internet
Infowar.de, http://userpage.fu-berlin.de/~bendrath/liste.html
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http://www.heise.de/newsticker/data/jk-14.11.01-009/
BND warnt vor Terror-Attacken im Internet
Islamistische Terroristen in Deutschland denken nach Einschätzung des
Bundesnachrichtendienstes (BND[1]) auch an Attacken im Internet. Ziel
könnte es sein, die Infrastruktur lahm zu legen, sagte der
BND-Terror-Experte Dieter Kaundinya am Mittwoch während der Herbsttagung
des Bundeskriminalamtes in Wiesbaden. Bei den Anhängern des
Terroristenführers Osama bin Laden in Deutschland sei "die Möglichkeit,
aus
dem Stand einen Anschlag zu verüben, konkret vorhanden", warnte
Kaundinya
laut dpa. "Die denken da dran." Welche Attacken der BND genau meint, in
welcher Form sie vonstatten gehen sollen oder welche Erkenntnisse
bislang
vorliegen, dazu wollte sich der Geheimdienstler nicht äußern.
Deutschland sei nicht mehr nur "Ruhe- und Rückzugsraum" für
islamistische
Terroristen, ergänzte der Chef des Bundeskriminalamtes (BKA[2]), Ulrich
Kersten, die Ausführungen des Geheimdienstlers. "Wir müssen von einem
realen Gefährdungspotenzial ausgehen." Es gebe eine Struktur von
gewaltbereiten Islamisten auch in Deutschland. Eine Gefahr bestehe vor
allem für US-amerikanische, britische, israelische und jüdische
Einrichtungen. Derzeit gebe es aber keine konkreten Erkenntnisse auf
Anschläge in Deutschland, betonte Kersten.
Der Direktor beim Bundesverfassungsschutz[3], Helmut Stachelscheid,
beschrieb die zunehmende Radikalisierung von islamistischen Gruppen seit
Mitte der 90er Jahre auch in Deutschland mit den Worten: "Das in einigen
arabischen Ländern verbreitete Sprichwort: 'In den Teller, aus dem man
isst, spuckt man nicht', scheint an Verbindlichkeit zu verlieren." Um
mögliche Anschläge zu verhindern, sei vor allem eine frühestmögliche
Aufklärung notwendig. Die künftige Entwicklung hänge auch davon ab, ob
es
gelinge, die friedensfähigen Kräfte des Islam gegen die islamistische
Gewalt zu aktivieren. Der Verfassungsschutz beziffert die Zahl der
Mitglieder und Anhänger von islamistischen Organisationen in Deutschland
auf derzeit rund 31 000.
BKA-Chef Kersten sagte, seine Behörde sei derzeit intensiv damit
beschäftigt, die Finanzquellen von mutmaßlichen Attentätern aufzudecken
und
auszutrocknen. Dazu seien in Deutschland 448 Personen, 19 Firmen und
sechs
Vereine sowie 450 Bank- und 45 Kreditkartenkonten überprüft worden.
Dabei
seien bereits einige Anhaltspunkte für Bezüge zu islamistischen
Terroristen
aufgetaucht. Insgesamt seien bei der nach dem 11. September
eingerichteten
BKA- Sonderorganisation 17 000 Hinweise eingegangen, 6000 davon seien
bereits bearbeitet worden.
Angesichts der von den Geheimdiensten und Ermittlungsbehörden
aufgestellten
Bedrohungs-Szenarios forderte Kersten natürlich eine bessere
Zusammenarbeit
zwischen BKA, Verfassungsschutz und BND. Es müssten Brücken zwischen den
bestehenden "Informationsinseln" geschlagen werden. Die strikte Trennung
von Geheimdiensten, Strafermittlungs- und Strafverfolgungsbehörden in
Deutschland war sowohl von der Regierung als auch der Opposition nach
den
Anschlägen des 11. September in Frage gestellt worden, was aber unter
anderem beim Bundesjustizministerium auf Kritik stieß[4]. Erweiterte
Befugnisse zum Datenaustausch zwischen Geheimdiensten und
Strafverfolgern
wurden aber unter anderem im zweiten Anti-Terror-Paket ("Otto-Katalog
II[5]") der Bundesregierung festgehalten. (jk[6]/c't)
Links in diesem Artikel:
[1] http://www.bundesnachrichtendienst.de/
[2] http://www.bka.de
[3] http://www.verfassungsschutz.de/
[4] http://www.heise.de/newsticker/data/jk-20.10.01-006/
[5] http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/11068/1.html
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