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[infowar.de] CERTs fuer Sicherheit von Netzen und Informationen in Deutschland



Infowar.de, http://userpage.fu-berlin.de/~bendrath/liste.html
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http://www.heise.de/newsticker/data/jk-29.01.02-006/

CERTs für Sicherheit von Netzen und Informationen in Deutschland

Das Bundeswirtschaftsministerium und das Bundesinnenministerium[1]
kündigten auf dem Kongress "Sicherheit von Netzen und Informationen[2]"
in
Berlin gemeinsam mit der Initiative D21[3] an, künftig eine
CERT-Infrastruktur nach dem Vorbild des US-amerikanischen, ursprünglich
als
Computer Emergency Response Team bezeichneten CERT/CC zu unterstützen.
Zielgruppe des bereits im Vorfeld bekannt gewordenen Projekts[4] sind
vor
allem kleinere und mittlere Unternehmen, da diesen eigene Sicherheits-
und
Notfallteams fehlen. Hauptursache dafür sei nicht nur mangelndes
Sicherheitsbewusstsein, sondern auch der Kostenfaktor: Der Aufbau eines
CERT binde in den Unternehmen beträchtliche Mittel. Der
Industrie-Verband
BITKOM wird diesen "CERT-Mittelstand" tragen, der Firmen
Sicherheitsmaßnahmen empfehlen, aber auch im Schadensfall einen
schnellen
Wiederanlauf der Systeme sicherstellen soll. Wie das CERT finanziert
werden
wird, ist noch unklar; Ein Sponsorenkonzept wird derzeit noch
erarbeitet. 

"Viele Unternehmen wissen bei Computerproblemen nicht, an wen sie sich
wenden sollen. Hier müssen wir gemeinsam mit den CERT-Dienstleistern
mehr
Transparenz schaffen und aufzeigen, was diese Computer-Notfall-Teams
leisten können", sagte Brigitte Zypries, Staatssekretärin im
Bundesinnenministerium. Laut einer ebenfalls auf dem Kongress
vorgestellten
Studie[5] der Industrie-Initiative D21 gab es im Herbst zehn öffentliche
und nicht-öffentliche CERTs in Deutschland. Die Studie listet eine Reihe
von Defiziten im CERT-Umfeld auf. Da ein CERT über 10.000 Nutzer
betreut,
lohne sich der Aufbau für kleinere Unternehmen zunächst nicht. Zudem
fehle
es an "Bewusstsein für ein zeitgemäßes, adaptives Sicherheits- und
Risikomanagement". Dies bedeutet beispielsweise, dass Firmen
Warnmeldungen
über Würmer und Viren nur dann rechtzeitig erhalten, wenn sie an das
CERT-Umfeld organisatorisch angebunden sind. Hinzu komme, dass nur
wenige
Nutzer sich auch die notwendigen Kenntnisse aneignen, um die eigene
Sicherheit zu erhöhen. Auch werden oft nach einem Schaden
Anti-Viren-Programm eingesetzt, doch nur selten per Updates
aktualisiert.
Die CERTs ihrerseits sind für Außenstehende nicht sichtbar, da sie
überwiegend unternehmensintern agieren. Nachfrage und Angebot können
sich
so gar nicht finden. Hinzu kommt, dass eine flächendeckende
CERT-Infrastruktur in Deutschland nicht existiert. Ebenso gibt es keine
systematische Ausbildung und Qualifizierung im Bereich der
IT-Sicherheit. 

Die CERTs in Deutschland tauschen untereinander nur
Vorfallsinformationen
aus. Empfehlungen und Hintergrundinformationen werden über die
FIRST-Mailingliste ausgetauscht. Über das FIRST[6] (Forum of Incident
Response and Security Teams), einer internationalen Dachorganisation
verschiedener CERTs mit momentan etwa 100 Mitgliedern, läuft derzeit der
internationale Erfahrungsaustausch. Die Zusammenarbeit existiert daher
nur
informell und stützt sich auf persönliche Beziehungen -- entsprechend
anfällig ist sie auch für Personalfluktuationen. Die D21-Studie
empfiehlt
daher Sensibilisierungsmaßnahmen bei den Nutzern sowie eine bessere
Ausbildung. Schon an den Schulen sollten ähnlich wie bei der
Verkehrserziehung Sicherheitsbegriffe eingeführt werden. Schließlich
müssen
neue CERTs aufgebaut oder bestehende ausgebaut werden, die
weiterreichende
Angebote für kleine und mittlere Unternehmen und Kommunen machen können.
Schließlich müssen die CERTs künftig besser zusammenarbeiten. So sollten
die sie über gemeldete Sicherheitsvorfälle anonymisierte Statistiken
erheben und sich auf Konferenzen jährlich untereinander austauschen.
Auch
auf europäischer Ebene wird derzeit ein Frühwarnsystem (EWIS -- Early
Warning Information System) diskutiert. (Christiane Schulzki-Hadouti) /
(jk[7]/c't)

Links in diesem Artikel:
 [1] http://www.sicherheit-im-internet.de/
 [2] http://www.timekontor.de/home/Kongress/
 [3]
http://www.initiatived21.de/home.php3?nav=ssi&teaser=ssi&text=ssi/show.php3&id=269&currPage=&params=recent%3D1%26type%3D7
 [4] http://www.heise.de/newsticker/data/jk-25.01.02-004/
 [5] http://www.heise.de/newsticker/data/jk-25.01.02-004/
 [6] http://www.first.org/
 [7] mailto:jk -!
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