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[infowar.de] TELEPOLIS: Handhelds fuers Heer
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Handhelds fürs Heer
Peter Riedlberger 08.03.2002
Windows-CE-Geräte sollen Treffsicherheit erhöhen
Wie [1]Newscientist berichtet, will die amerikanische Armee ihre
Treffsicherheit mithilfe von Handheld-Computern erhöhen.
Das steckt dahinter: In der Vergangenheit ist es oft genug zu Versehen
bei der Bombardierung gekommen. Diese sollen laut dem
Newscientist-Artikel unter anderem daher rühren, dass am Boden
befindliche Zielbeobachter falsche Daten durchgaben, missverstanden
wurden oder aber aufgrund der langen Übertragungszeit (ca. 30 Sekunden
pro Ziel) für schnell bewegliche Ziele zu lange brauchten. Auf alle
Fälle interessant zu hören, dass man auch im 3. Jahrtausend die
"chirurgischen Operationen" nicht mit Science-Fiction-Satelliten plant,
sondern man auch heute noch Zielbeobachter einsetzt, ein Verfahren, das
so alt ist wie die Artillerie selbst.
Diesen Leuten soll JEDI in Zukunft das Leben erleichtern. Damit ist
kein Star-Wars-Held gemeint, sondern "Joint Expeditionary Digital
Information" und bezeichnet einen PocketPC mit Windows CE als
Betriebssystem. Anscheinend hat die ansonsten [2]streitlustige Firma
Lucasfilm bislang nichts gegen den Namen einzuwenden gehabt, aber
andererseits ist es erwiesenermaßen gefährlich, sich mit der
amerikanischen Armee anzulegen.
JEDI wird zusammen mit einem speziellen Sichtgerät geliefert, das
Position (per GPS) sowie Richtung und Geschwindigkeit (per Laser) eines
beweglichen Ziels ausliest und zur Weiterverarbeitung an den Computer
schickt. Der Soldat muss nur noch das Fahrzeug mit dem richtigen Icon
identifizieren, und der JEDI erzeugt eine Textnachricht, die per
Iridium an die Feuerleitstelle übermittelt wird.
Als Stabilitätstest spielten ein paar G.I.s mit einem armen JEDI
Football, der aber auch nach diesem Missbrauch einwandfrei seinen
Dienst verrichtete. Manch ein aufmerksamer Leser wird einmerken, dass
er sich Stabilitätstests bei Computern immer anders vorgestellt habe
und dass hier insbesondere bei Maschinen mit Betriebssystem eines
gewissenen Redmonder Herstellers erhöhter Testingbedarf bestünde. Aber
auch dieses Problem ist geklärt: Für einen Reboot braucht der kleine
Tausendsassa schlappe 15 Sekunden, was also selbst bei regelmäßigen
Reboots immer noch unter den 30 Sekunden der analogen
Durchgabe-Variante bliebe.
Hersteller des Computerleins ist übrigens die Consultingfirma [3]Booz
Allen Hamilton, deren deutsche Dependance vor ein paar Monaten vom
Handelsblatt mit als attraktivster Arbeitgeber in unserem Lande
[4]auserkoren wurde. Begründung: Mitarbeiter könnten ihre Tätigkeit
sehr frei gestalten. Wir werden sehen, ob sich dies der Präzision
militärischen Equipments zuträglich erweisen wird oder nicht.
Links
[1] http://www.newscientist.com
[2]
http://www.google.com/search?sourceid=navclient&q=lucasfilm+trademark+in
fringement
[3] http://www.bah.com
[4]
http://www.handelsblatt.com/hbiwwwangebot/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/GoAr
t!200014,200812,477329/SH/0/depot/0/
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