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[infowar.de] ARD läßt erneut Banken- und Sparkassen hacken - wiederholtes Hacken straflos!
Infowar.de, http://userpage.fu-berlin.de/~bendrath/liste.html
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Sehr geehrte Damen und Herren,
in der Anlage sende ich Ihnen eine Presseerklärung zu einem im Auftrag der
ARD von einem Sicherheitsunternehmen durchgeführten Hack von Banken- und
Sparkassen-Servern.
Bitte lassen Sie mir gegebenenfalls ein Belegexemplar zukommen.
Mit herzlichen Grüßen Ihr Hartmut Pohl
Mit freundlichen Grüßen / kind regards
Prof. Dr. Hartmut Pohl
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Informationssicherheit - Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg
Information Security - University of Applied Sciences
Forschungsstelle Vertrauenswürdige Kommunikation - Research Institute
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ARD läßt erneut Banken hacken
Sicherheitsberater spionieren Bankkunden und Banken aus
Der ARD-Ratgeber Technik des Norddeutschen Rundfunks hat entsprechend
einem Bericht in Heise online vom 4. Mai 2002 erneut von Hackern einen oder
mehrere Server großer Banken und Sparkassen erfolgreich angreifen lassen
und deren Sicherheitsmaßnahmen knacken lassen; entsprechend ARD-Berichten
vom 16. September 2001 waren damals bereits 1.5 Mio. Onlinebuchungen sowie
Dispokredit-Daten und auch die jeweils zugehörige PIN ausspioniert worden.
Abgesehen von einer Datenschutz-rechtlichen Brisanz des Ausspionierens von
Bürgerdaten steht das Vorgehen unter Strafe (§ 202a Strafgesetzbuch
'Ausspähen von Daten': Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe)
und die Anstiftung dazu genauso (§ 26 StGB).
Þ Warum wird gegen die Wiederholungs-Täter und Anstifter eigentlich
nicht strafrechtlich vorgegangen insbesondere von Betroffenen?
Þ Der Angriff wurde von einem Unternehmen für Sicherheitsberatung
durchgeführt:
§ Sind Sicherheitsberater überhaupt vertrauenswürdig und verläßlich?
§ Wer überprüft die Sicherheitsberater?
§ Welchen Anteil an kriminellen Hacks haben überhaupt
Sicherheitsunternehmen?
In der Vergangenheit sind von Medien für derartige kriminelle Hackereien
bis zu 25.000.- Euro gezahlt worden. Es entsteht also der Eindruck, daß mit
kriminellen Aktivitäten Geld verdient werden soll. Das ist schon lange kein
Kavaliersdelikt mehr.
Weiterhin stellt sich die Frage, nach dem Schutz der Bankkunden/Bürger vor
kriminellen Hackern:
Þ Wo sind denn die vielen (gehackten) Daten geblieben und wer alles
hat sie zu Gesicht bekommen! Bisher erkennbar ist bereits, daß die Täter
sowie die Journalisten die Daten gesehen haben; es muß darüberhinaus
befürchtet werden, daß die Daten auch völlig Unbeteiligten zu Kenntnis
kommen oder sogar gezielt an einen nicht mehr überschaubaren Kreis
weitergegeben werden oder bereits verkauft worden sind.
Þ Sind nur Daten ausspioniert worden oder sind auch Daten manipuliert
worden
(§ 303 a und b Veränderung von Daten und Computersabotage: Freiheitsstrafe
bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe). Der von den Tätern und den
Hintermännern zu vertretende Schaden für die betroffenen Kunden ist derzeit
nicht übersehbar.
Þ Die betroffenen Opfer (Bankkunden) sind nach wie vor ungeschützt
vor Nachahmungstätern und Trittbrettfahrern.
Seit Jahrzehnten ist zwar bekannt, daß es 100% Sicherheit nicht gibt und
nicht geben kann. In Abhängigkeit von der kriminellen Energie (Fachwissen
und zeitlicher Aufwand) läßt sich allerdings jedes (!) System
knacken insbesondere werden vorübergehende Schwachstellen (wie in diesem
Fall) immer wieder von Kriminellen ausgenutzt werden können. Gegenteilige
Aussagen entbehren jeglicher Realität und sind verantwortungslos.
Þ Allerdings stellt sich auch die Frage nach der (persönlichen!)
Haftung des Vorstands der betroffenen Geldinstitute - schließlich
verpflichtet das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im
Unternehmensbereich (KontraG) zu IT-Sicherheitsmaßnahmen!
Köln, den 4. Mai 2002
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