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[infowar.de] TELEPOLIS: Drohnen ueber der Expo.02
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Drohnen über der Expo.02
Nick Lüthi 07.05.2002
An der Schweizer Landesausstellung Expo.02 werden Aufklärungsdrohnen
eingesetzt - nur zu "Demonstrationszwecken"
Das Aufklärungsdrohnensystem ADS-95 Ranger der Schweizer Armee kommt
schon bald wieder zum Einsatz. Im Rahmen der [1]Expo.02 liefern die
unbemannten Flugobjekte Luftbilder der vier Ausstellungsstandorte.
Eigentlich hätten die Aufklärungsdrohnen der Schweizer Armee zur
Überwachung der 1. Mai Demonstrationen in Zürich eingesetzt werden
sollen ( [2]Schweizerisch-Amerikanische Handelskammer unversehrt). Das
Militärdepartement hatte diesen subsidiären Einsatz bereits Ende März
genehmigt, doch die Polizeidirektorin der Stadt Zürich blies ein paar
Tage zuvor kurzfristig zum Rückzug: zu teuer. So setzte man in
altbewährter Manier auf "human intelligence" und ließ Polizisten in
Zivil die Aufklärungsarbeit verrichten. Bald können die Drohen aber
doch noch bestaunt werden. Als [3]Beitrag der Schweizer Armee zur
Landesausstellung Expo.02 werden die Unmanned Aerial Vehicles UAV über
den vier dezentralen Expo-Standorten kreisend Bilder schiessen, die
dann den interessierten Besuchern präsentiert werden. Der Luftwaffe ist
es offenbar ein Anliegen zu betonen, dass mit den Drohnenflügen
keinerlei Überwachung der Ausstellungsbesucher betrieben werde. "Man
kann auf den Bildern lediglich Ansammlungen, respektive Einzelpersonen
im Umriss erkennen", so Luftwaffen-Sprecher Jürg Nussbaum gegenüber
Telepolis. Technisch sei es gar nicht möglich, einzelne Personen so zu
erkennen, dass man sagen könne, um wen es sich handle. In diesem Fall
wird es "technisch nicht möglich sein", bei anderen zivilen Einsätzen
waren die ADS-95 Ranger Drohnen durchaus mit Sperberblick unterwegs.
Etwa als im Frühjahr 1997 in einem Waldbrandgebiet Glutnester mittels
Infrarot geortet werden konnten.
In den vergangenen Jahren hat das von einem schweizerisch-israelischen
Industriekonsortium entwickelte Aufklärungssystem verschiedentlich für
negative Schlagzeilen gesorgt. So stellte sich heraus, dass die
Steuerung und Datenübermittlung zwischen Flugobjekt und Bodenstation
auf der selben Frequenz geschieht, die auch das Mobilfunknetz der
dritten Generation benutzt. Man habe 1988 bei der Frequenzzuteilung für
militärische Zwecke noch nicht gewusst, dass es dereinst UMTS geben
werde, so die Erklärung für die Überschneidung. Es resultierten 75
Millionen Franken an Mehrkosten für die inzwischen erfolgte Umrüstung
der Drohnen.
Der Beschaffungskredit für die vier Systeme zu je sieben Flugkörpern
lag bei 350 Millionen Franken. Bei der offiziellen Übergabe des
weiterentwickelten Systems im letzten Dezember, strich der Direktor der
bei der Produktion federführenden Israel Aircraft Industries ( [4]IAI)
hervor, dass die Schweiz nun auch zum "exklusiven und auserwählten
Kreis" der IAI UAV Nutzer zählen könne. Und das schmeicheln ging noch
weiter: "Switzerland is one of the most advanced and capable countries
in Europe and the world in the field of UAV operations and the only
country in Europe to allow the use of UAVs in populated areas." Einfach
hoffen, dass keines der UAVs über der Expo.02 den Geist aufgibt. Auch
Abstürze von Schweizer Drohnen gab es nämlich schon gelegentlich.
Links
[1] http://www.expo.02.ch
[2] http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/12452/1.html
[3] http://www.vbs.admin.ch/internet/LW/d/expo02_info.htm
[4]
http://www.iai.co.il/dows/dows/Serve/item/English/1.1.11.1.4.59.html
Artikel-URL: http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/co/12480/1.html
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