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[infowar.de] OECD will "Kultur der Netzwerk-Sicherheit" begruenden



Infowar.de, http://userpage.fu-berlin.de/~bendrath/liste.html
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http://www.heise.de/newsticker/data/anw-09.05.02-001/

OECD will "Kultur der Netzwerk-Sicherheit" begründen

Die OECD[1] (Organisation for Economic Co-Operation and Development)
will
eine groß angelegte Kampagne für mehr IT-Sicherheit starten. In einem
zehnseitigen Richtlinienpapier, das heise online bereits vorliegt und
Mitte
Juni verabschiedet werden soll, hat die "Arbeitsgruppe zu
Informationssicherheit und Datenschutz" des Wirtschaftsverbunds der 30
wichtigsten Industrienationen neun Prinzipien zur Begründung einer
"Kultur
der Sicherheit" im Netzwerkbereich erstellt. Das Gremium will damit den
Schutz der kritischen Infrastrukturen nach dem 11. September stärken,
das
Thema Sicherheit ins Bewusstsein aller Beteiligten bringen und den
Informationsfluss über Schutzmethoden und ihre Implementierung
verbessern.
Die Mitgliedsstaaten sollen aufgefordert werden, die Richtlinien unter
Regierungsstellen, Unternehmen, Organisationen und individuellen Nutzern
zu
verbreiten.

Die Experten meinen, das sich schnell wandelnde Umfeld der
Informationstechnologien und des Internet erfordert ein neues Denken im
Sicherheitsbereich. Mit dem Papier will die OECD erreichen, dass die
Sicherheit zum integralen Bestandteil im Design und in der Anwendung
aller
Netzwerke und informationstechnischen Systeme wird. Sicherheitsfragen
sollen auf allen Regierungs- und Industrieebenen höchste Priorität
erhalten.

Die Prinzipien selbst sind allgemein gehalten und beziehen sich auf
Punkte
wie Sensibilisierung, die Festlegung von Verantwortlichkeiten, die
rasche
Reaktion auf Sicherheitsvorfälle oder die Verbreitung einer gemeinsamen
Sicherheitsethik. Die Adressaten der Resolution werden angehalten, ihre
internen und externen Arbeitsumgebungen einer permanenten Risikoanalyse
zu
unterziehen, um Hackereinbrüchen und dem daraus entstehenden Schaden
vorzubeugen. Dabei sollen Schlüsselfaktoren wie Technologie, das
physikalische und menschliche Umfeld sowie Verhaltensregeln angesichts
der
sich ständig wandelnden Bedrohungen aus dem Cyberspace immer wieder aufs
Neue überprüft werden.

Die Endanwender werden zudem aufgefordert, stärker als bisher bei der
Auswahl und der Konfiguration von Produkten auf Sicherheitsfaktoren zu
achten. Nur so könne Druck auf die Hersteller von Soft- und Hardware
ausgeübt werden, bei ihren Produkte und Dienstleistungen Fragen der
Sicherheit und der Verlässlichkeit in den Vordergrund zu stellen.

Im Gegensatz zum Europarat und zur Europäischen Kommission, die mit dem
bereits verabschiedeten Cybercrime-Abkommen[2] beziehungsweise einem
"Rahmenbeschluss[3]" über Angriffe auf Informationssysteme vor allem auf
strafrechtliche Verschärfungen im Kampf gegen Hacker, Cracker und
mögliche
Cyberterroristen setzen, will die OECD das Pferd von der anderen Seite
her
aufzäumen und die Systeme weniger angreifbar machen. Das Staatengremium
setzt seine liberale Tradition in der Netzregulierung fort, die 1997 mit
einem viel beachteten Signal zur Freigabe kryptographischer Verfahren[4]
ihren Anfang nahm. (Stefan Krempl) / (anw[5]/c't)

Links in diesem Artikel:
 [1] http://www.oecd.org/
 [2] http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/11083/1.html
 [3] http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/12448/1.html
 [4] http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/1168/1.html
 [5] mailto:anw -!
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 heise -
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