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http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,240150,00.html

SPIEGEL ONLINE - 15. März 2003, 9:10
URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,240150,00.html 

Web for Peace
 
Widerstand gegen "Brainwashington"

Von Jochen Bölsche 

Weltweit wächst die Wut über die Kriegspolitiker und Hirnwäscher im
Weißen Haus. "Der Ekel, angelogen zu werden", veranlasst auch
Hunderttausende junger Amerikaner, sich zur Wehr zu setzen. Wichtigste
Waffe der neuen "Internationale des Friedens" ist das Internet. 

Sie fordern, anders als einst die Blumenkinder in den Zeiten des
Vietnamkrieges, nicht mehr "Make love not war". Unmut und Wut über die
Absichten der Washingtoner Rechtsregierung, internationales Recht zu
brechen, um einen Angriffskrieg zu führen, haben eine ganz neue
Protestparole entstehen lassen: "Make law not war." 

Der Widerstand gegen Bushs Versuch, die "Stärke des Rechts durch das
Recht des Stärkeren zu ersetzen" (Gerhard Schröder), hat Millionen auf
die Straßen getrieben - auch in den Vereinigten Staaten. Die
Protestbewegung in den USA, urteilte jüngst der amerikanische Historiker
Maurice Issermann, sei schon jetzt stärker als zur Zeit des
Vietnamkriegs: Damals habe es "mehrere Jahre gedauert, bis man zu diesem
Punkt kam, wo wir heute sind, obwohl schon Soldaten im Feld starben". 

Ein Terrorkrieger als Terrorgewinnler? 

Gemeinsam sei "sehr vielen" der neuen Friedensdemonstranten "der
Überdruss, der Ekel, angelogen zu werden", bemerkte die Schweizer
"Wochen-Zeitung". Tatsächlich vergeht kein Tag, an dem kritische
US-Medien nicht auf Fakten stoßen, die Bushs
Motive zunehmend zweifelhaft erscheinen lassen. 

Dass bei den meisten derzeitigen Regierungsmitgliedern eine Verquickung
von politischem Amt und geschäftlichem Interesse nachweisbar ist, war
seit längerem bekannt. Anfang dieser Woche aber enthüllte der
Pulitzer-Preisträger Seymour Hersh im "New Yorker" einen ganz besonders
spektakulären Filz-Fall. 

Im Mittelpunkt steht Richard Perle, der dem einflussreichen "Defense
Policy Board" (DPB) vorsteht und der im rechtskonservativen Think Tank
"Project for a New American Century" seit Jahren auf einen Krieg gegen
den Irak drängt. 

Korrespondenz mit dem Krösus aus dem Morgenland 

Perle hat seine Finger nicht nur in bislang unbekanntem Ausmaß im
Mediengeschäft, etwa als Direktor der rechtskonservativen "Jerusalem
Post". Der Erzfalke sei, schreibt Hersh, außerdem "managing partner"
einer Firma namens Trireme Partners L. P., die zwei Monate nach dem
tragischen 11. September 2001 in Delaware gegründet worden sei. Zweck
des Unternehmens: Mitzuverdienen an der Angst vor Krieg und Terror. 

In einem Brief an den in Saudi-Arabien geborenen Multimilliardär und
Waffenhändler Adnan Kashoggi habe Trireme im November 2002 als
Hauptbetätigungsfeld angegeben, in Firmen zu investieren, die Produkte
und Dienstleistungen für "Heimatschutz und Verteidigung" anbieten. Die
"Angst vor Terrorismus", heißt es laut "New Yorker" in dem Brief an den
Krösus aus dem Morgenland, werde die Nachfrage nach derartigen
Produkten erhöhen. 

Ein Kriegstreiber als Kriegsgewinnler, ein Terrorbekämpfer als
Terrorprofiteur? Als sei dieser Ruf nicht schon schlimm genug, reagierte
Perle in einem CNN-Interview mit einer rüden Beschimpfung des
renommierten Journalisten: Hersh stelle "die engste Verbindung" dar,
"die der amerikanische Journalismus mit einem Terroristen hat". 

Feuer frei auf freie Journalisten? 

Wenige Tage später wurde publik, wie groß auch im Pentagon - dem Perles
Defense Policy Board zuarbeitet - die Angst vor unabhängigem
Journalismus sein muss. Wie die populäre BBC-Kriegskorrespondentin Kate
Adie publik machte, will das US-Militär im Irak nur handverlesene
Journalisten sehen. Unabhängige Reporter, die sich abseits des
US-Trosses bewegen und ihre Berichte per Satellitentelefon in die
Heimatredaktionen übermitteln, müssten damit rechnen, von der
amerikanischen Luftwaffe unter Feuer genommen zu werden. 

Denn wann immer Kampfflieger Signale von Satellitentelefonen entdeckten,
zitiert Kate Adie einen "Senior Officer" aus dem Pentagon, würden sie
die Quelle unter Beschuss nehmen. Freie Journalisten, die sich in den
Irak begeben hätten, seien darauf hingewiesen worden: "Well ... they
know this, they've been warned." 

Der von den USA angestrebte "news blackout" sei eine massive Bedrohung
der Pressefreiheit, urteilt die erfahrene Reporterin, die bereits aus
dem letzten Golfkrieg berichtet hat. Auf die Ausschaltung kritischer
Journalisten ziele
auch die Auslesepraxis des Pentagon: Kriegsskeptikern werde diesmal die
Akkreditierung verweigert. 

"The best and the brightest" 

Während auch in den USA das Vertrauen in viele der Mainstream-Medien
schwindet und die Angst wächst, Opfer gezielter Desinformation der
Bush-Administration zu werden, haben einige junge Amerikaner -
vielleicht "the best and the brightest" ihrer Generation - damit
begonnen, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen, um all die Krähen und
Falken aufzuscheuchen, die derzeit am Potomac nisten. 

Ihr wichtigstes Werkzeug zur Informationsbeschaffung und zur Verbreitung
unzensierter Nachrichten ist das Internet. 

Zu Zehntausenden rufen US-Bürger bereits europäische Websites auf, etwa
die Online-Ausgaben irischer Zeitungen oder englischer
Rundfunkstationen. "BBC Online" beispielsweise registriert neuerdings 50
Prozent Besucher aus den USA. "US public turns to Europe for news",
meldet das Medienmagazin "dot journalism". 

In deutschen Online-Redaktionen gehen Bitten junger Amerikaner ein,
Bush-kritische Texte übersetzen und Freunden daheim zugänglich machen zu
dürfen - "weil die amerikanische Presse so eine Story nie bringen
würde", wie eine Susan mailt, und weil US-Zeitungen "hauptsächlich das
Standpunkt der am. Regierung" vertreten, wie einer namens John
radebrecht. 

Wenn die Wahrheit online geht 

Während sich US-User auf der Suche nach "unverfälschten News" von den
manipulationsanfälligen heimischen Massenmedien abwenden, rechnet der
deutsche Fachinformationsdienst "intern.de" bereits mit einem Umschwung
in der Medienwelt: Bei der Meinungsbildung über aktuelle Ereignisse
scheine die großenteils im Gleichschritt marschierende US-Presse "an
'Impact' einzubüßen" und das Internet "eine wesentlich wichtigere Rolle
(zu) spielen als bislang angenommen". 

Deutschlands Ex-Außenminister Hans-Dietrich Genscher sieht sogar
Veränderungen von historischem Ausmaß. "Der Eintritt in die
Informationsgesellschaft hat dazu geführt, dass eine Weltmeinung
entsteht. Die Menschen in allen Teilen der Welt haben Zugang zu
denselben Informationen", schrieb der Liberale diese Woche in einer
Zeitungskolumne. 

Folge, so der Liberale: "Abgrenzungsmaßnahmen gegen Informationen sind
kaum noch wirksam. Das erklärt die übereinstimmende Mehrheitsforderung
nach weiteren Inspektionen im Irak auch in den Ländern, in denen die
Regierungen sich längst für einen militärischen Einsatz entschieden
haben." 

Natürlich gibt es auch - und gerade - in den USA selber etliche
Websites, die sich der Aufgabe verschrieben haben, unterdrückte
Nachrichten zu verbreiten. 

Zur alternativen Online-Szene der USA zählt der News-Ticker
www.buzzflash.com ebenso wie das Web-Angebot einer Zeitschrift, hinter
deren ungewöhnlichem Titel, "Mother Jones", sich nach dem Urteil von
Greenpeace "das bissigste und beste Magazin" der USA verbirgt. 

Wie das Mutter-Blatt steht auch www.motherjones.com in einer gänzlich
anderen amerikanischen Tradition als die Familie des Ölmagnaten Bush,
die von Krieg zu Krieg reicher geworden ist. 

Mutter Jones und das "machine-gun massacre" 

Die 1930 im Alter von 100 Jahren gestorbene Bergarbeiterwitwe Mary
Harris ("Mother") Jones hatte als Aktivistin der Social Democratic Party
gegen Kinderarbeit gekämpft, für brutal verfolgte Gewerkschafter
gestritten und mutig das legendäre "machine-gun massacre" angeprangert,
mit dem Minenbesitzer 1914 in Colorado zwanzig Streikende ermorden
liessen. Motto der irischstämmigen Katholikin: "Betet für die Toten und
kämpft wie der Teufel für die Lebenden." 

In der Gegenöffentlichkeit von motherjones.com und anderen Websites -
darunter deutsche Angebote wie www.feldpolitik.de - vernetzt sich
derzeit die bunte internationale Szene der demokratischen und
radikaldemokratischen Bush-Gegner. 

Ein Betbruder brüskiert seine eigene Kirche 

Aktuelle Link-Listen verweisen auf wichtige Texte von
Investigativreportern, Völkerrechtlern und Friedensforschern - und auf
all das, was die Hirnwäscher in "Brainwashington", wie die
Bush-Regierung auf diesen Seiten geschmäht wird, der Weltöffentlichkeit
gern vorenthalten würden. 

Zum Beispiel: Während der Präsident von wichtigen Mainstream-Medien als
gottgefälliger Betbruder porträtiert wird, dokumentieren die
Web-Aktivisten nicht nur die unbarmherzige Kriegskritik des Papstes
("unmoralisch, illegal und
ungerecht"), sondern auch den Protest der Bischöfe von Bushs eigener
(methodistischer) Kirche, die er seit Wochen brüskiert; die
widerspenstigen Geistlichen müssen darauf warten, zu ihm vorgelassen zu
werden. 

Oder: Während konservative Zeitungen ein französisches Uno-Veto gegen
den Irak-Krieg als unerhörte Provokation hinstellen, zeigen die
Alternativmedien auf, dass die USA in den letzten zehn Jahren ungleich
öfter ihr Veto
eingelegt haben als jedes andere Mitglied des Sicherheitsrats. 

Ex-Agent warnt vor "historischem Wahnsinn" 

Oder: Während rechte Kommentatoren im Einklang mit Bush die Missachtung
von Uno-Resolutionen durch den Irak als automatischen Kriegsgrund
werten, halten die Wahrheitssucher im Web dagegen, dass andere Länder,
selbst das demokratische, als "USrael" apostrophierte Israel, sich schon
über weitaus mehr Beschlüsse der Völkergemeinschaft hinweggesetzt haben
als der Diktator in Bagdad. 

Oder: Während sich Kriegsgegner allenfalls im Anzeigenteil vieler
US-Blätter zu Wort melden dürfen, kann im Web jedermann zum Beispiel den
Aufruf jener 14.000 US-Schriftsteller und -Akademiker abrufen, die Bushs
Krieg als "moralisch nicht akzeptabel" verurteilen. Und weltweit
zugänglich ist auch die Ansicht des britischen Autors und
Ex-Geheimdienstlers John Le Carré, in der gegenwärtigen "Phase
historischen Wahnsinns" behandele die "Bush-Junta" die Tatsache, dass im
vorigen Golfkrieg doppelt so viele Iraker gefallen sind wie Amerikaner
in Vietnam, wie ein Staatsgeheimnis. 

J. R. Ewing erinnert sich an "Dallas", Folge 220 

Viele amerikanische und deutsche Homepages verbreiten aktuelle
Demo-Termine nebst den gängigen Demo-Parolen - von "Energiesparen hilft
Kriege verhindern" bis zu "Waffeninspekteure in die USA!". Andere bieten
ein Feuerwerk bitterer Bush-Satiren oder weisen auf Glanzstücke hin wie
dieses virtuelle Interview mit dem TV-Ekel und -Ölmagnaten J. R. Ewing
zum Irakkrieg, zu finden bei Telepolis.de. Leseprobe: 

Frage: Politische Beobachter rechnen mit einem Umsturz der Öloligarchien
in den Golfstaaten, z.B. in Saudi-Arabien. 

Ewing: So ein ähnliches Projekt hatte ich auch schon einmal, das war,
glaube ich, in der Folge 220 und später. Ich wollte damals die saudische
Ölproduktion sabotieren, aber natürlich mit viel bescheideneren Mitteln.
Das ging gründlich schief und ich bekam gewaltigen Ärger mit dem
Justizministerium (flucht bei dem Gedanken, beruhigt sich aber wieder).
Aber heute haben wir ja zum Glück unsere Jungs in der Regierung. 

Frage: Ökonomen rechnen mit einer Weltwirtschaftskrise. 

Ewing: Europa und China können sowieso einen Dämpfer vertragen, die sind
in letzter Zeit zu aufmüpfig geworden. Und die USA brauchen immer eine
neue Herausforderung. 

Frage: Viele Beobachter rechnen mit neuen terroristischen Anschlägen, so
wie bei den WTC-Anschlägen in New York. 

Ewing: Wir sind hier in Dallas, Texas. New York ist über 1500 Meilen
weit entfernt. 

Frage: Präsident Bush gilt als sehr religiöser Mann. Welchen Anteil
spielt ihrer Ansicht nach sein christlicher Glaube bei seiner Politik? 

Ewing: Die meisten Texaner gehen jeden Sonntag in die Kirche. Wir leben
hier nach dem Grundsatz: Gott hilft dem Erfolgreichen. 

Frage: Wenn alles so kommt, wie skeptische Beobachter und Ökonomen
erwarten, also Explosion des Ölpreises, Absturz der Aktienkurse,
weltweite Wirtschaftskrise und neue Terroranschläge, könnte es schwierig
werden mit der Wiederwahl von Bush. 

Ewing: Wieso? Was gut ist für die texanische Ölindustrie, ist auch gut
für Texas, und was gut ist für Texas, ist gut für Amerika. 

Frage: Leidet unter der Politik von Bush nicht das Ansehen der USA? 

Ewing: Wieso? Was gut für Amerika ist, ist auch gut für die Welt (guckt
auf die Uhr). Leider habe jetzt keine Zeit mehr für Sie, Termine, Sie
verstehen... 

Die Story von Saddams Fliegender Untertasse 

Vergleichsweise wenige Websites offerieren Fragwürdiges und Abseitiges,
beispielsweise Fantasiegeschichten über verschwörerische Illuminaten
oder eine bizarre Enthüllungsstory über Hintergründe der Irak-Krise, die
angeblich mal in der Moskauer "Prawda" gestanden hat. 

Danach hat Saddam vor Jahren Aliens aus einem abgeschossenen Ufo Asyl
gewährt, deren gentechnischem Know-how er die Züchtung von
Kampf-Skorpionen verdankt, die "so groß wie Kühe" sind und nun seine
Paläste bewachen. Der Bericht existiert wirklich - er stand nur nicht
auf den Politikseiten der "Prawda", sondern auf einer russischen
Fun-Page. Fun hin, Spaß her - womöglich könnte das Netzwerk der schnell
wachsenden Internationale des Friedens ein wenig dazu beitragen, die
Welt zu verändern. 

Die Kontakte zwischen den Kriegsgegnern diesseits und jenseits des
Atlantik offenbaren schon jetzt beiden Seiten, wie dumm es wäre,
Antibushismus und Antiamerikanismus zu verwechseln. Amerika - das sind
eben nicht nur der Texaner und die "stupid white men", sondern auch
"Mother Jones" und ihre jungen Fans. 

"Bush schafft, wogegen er antritt" 

Das weltweite Unbehagen über Bushs Kriegskurs könnte, spekuliert der
Essayist Oliver Fahrni in der Schweizer "Wochen-Zeitung", vielleicht
sogar dazu führen, dass Bush unfreiwillig "schafft, wogegen er antritt:
ein Stück Weltzivilgesellschaft". 

Zu befürchten ist nur, dass der Weg dorthin über Berge von Leichen
führt. Macht Bush seine Drohung wahr, den Irak einzuäschern, unter
anderem mit der jetzt vor TV-Kameras demonstrativ gezündeten "Mutter
aller Bomben" - dann werden aus Bagdad abermals Bilder von ungeheurer
Suggestionskraft auf die Bildschirme kommen. 

"Pentagon-Mitarbeiter geben zu, dass Hiroshima als Prototyp für Bagdad
verstanden wird", schreibt der US-Wissenschaftler William La Fleur in
der "FAZ": "Die neuen Bomben verzichten auf Strahlung, aber ihre
unerreichte, bislang unvorstellbare Sprengkraft gleicht diesen Verzicht
aus. Mit ihrer Hilfe hofft das Pentagon, dass Amerika und Großbritannien
die Iraker dazu bringen können, wie die Japaner 1945 zu kapitulieren." 

Ein Feuerwerk wie in Hiroshima 

Der Feuerzauber auf den Bildschirmen werde noch erhebender sein als das
CNN-Spektakel von 1991, prognostiziert der Japanologie-Professor aus
Philadelphia: "Der Anblick einfach bestechender Raketen und
explodierender Bomben wird Adrenalinschübe in uns auslösen. In unseren
Körpern wird es vor Faszination kribbeln ... Wir werden ein Feuerwerk
sehen, das beinahe der faszinierend-berüchtigten Pilzbombe entspricht." 

Später aber würden sich, wie einst in Hiroshima und Nagasaki,
"Erschrecken und Schauder" einstellen - dann, "wenn unerschrockene
Fotografen dazu stoßen und uns die Augen öffnen für das, was unten übrig
geblieben ist". 

Was immer dann verstümmelt und verbrannt sein wird - das Schwarze Gold
des Landes soll unter keinen Umständen Schaden nehmen. 

Geheimsender droht mit Kriegsverbrecherprozess 

Im Irak, meldete jüngst der "New Scientist", sei neuerdings ein
mysteriöser Untergrundsender namens "Stimme der irakischen Befreiung" zu
vernehmen. Die anonymen Propagandisten warnen mit drastischen Worten vor
jeder "mutwilligen Beschädigung" von Ölfördereinrichtungen: Die kommende
Regierung werde jeden Saboteur "als Kriegsverbrecher anklagen". 

Amerikaner dagegen werden sich wohl kaum je vor einem
Kriegsverbrechertribunal verantworten müssen. Von Beginn an hat die
Hypermacht USA als einer von wenigen Staaten der Welt den in dieser
Woche in Holland eröffneten Internationalen Strafgerichtshof
boykottiert. 

Und ein von Bush inspiriertes neues US-Gesetz lässt sogar militärische
Schritte gegen ein Land zu, das amerikanische Soldaten vor Gericht zur
Verantwortung ziehen will - und sei es in Den Haag, The Netherlands, Old
Europe. 

Zum Thema:

In SPIEGEL ONLINE:
· Bushs Masterplan: Der Krieg, der aus dem Think Tank kam (04.03.2003)
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,238643,00.html
· Die Straße gegen George Bush: Webseiten statt Flugblätter (14.02.2003)
http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,235067,00.html

Im Internet:
· J. R. Ewing "exklusiv" bei Telepolis
http://www.heise.de/tp/deutsch/special/irak/14352/1.html
· Mother Jones
http://www.motherjones.com
· Buzzflash
http://www.buzzflash.com
· Feldpolitik
http://www.feldpolitik.de

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