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[infowar.de] heise: Peinliche Schlappe für NSA
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Peinliche Schlappe für NSA
[21.03.2003 13:54 ]
Hacker sind in einen Server der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit[1] des
US-Geheimdienstes NSA eingedrungen. Nach einem Bericht des
Branchendienstes Security Focus konnten die Unbekannten, die eine E-Mail
an Security Focus mit "Nescafé Open Up" unterzeichneten, Zugriff auf
mehrere interne Dokumente erlangen. So sollen sich im Anhang der Mail
unter anderem Auszüge aus der E-Mail-Korrespondenz der NSA-Angestellten
Don und Trisha Weber und ein internes Telefonverzeichnis der
Presse-Abteilung befunden haben. Obwohl keine sicherheitsrelevaten Systeme
betroffen sind, dürfte der erste offiziell registrierte Hack eines
NSA-Rechners dem Selbstbewusstsein des Super-Geheimdienstes einen
ziemlichen Dämpfer versetzen.
Die NSA, deren Namen Spötter mit "Never Say Anything" oder "No Such
Agency" übersetzen, ist der weltweit größte Arbeitgeber für Mathematiker
und unter anderem für die weltweite Überwachung[2] von
Kommunikationsleitungen zuständig. US-Präsident Harry Truman schuf die
Behörde, deren Existenz über Jahrzehnte hinweg offiziell geleugnet wurde,
in den späten 40er Jahren innerhalb des Verteidigungsministeriums
(Department of Defense). Ab Mitte der neunziger Jahre begann sich die
Behörde der Öffentlichkeit vorsichtig zu öffnen und auch in Hacker-Kreisen
intensiv um Nachwuchs zu werben[3]. Ab Dezember 1996 betrieb die NSA eine
erste Homepage; inzwischen betreibt sie unter anderem ein virtuelles
Kryptologie-Museum.
Anfang März berichtete die britische Zeitung Observer[4], die NSA habe die
Bemühungen der USA, eine Mehrheit der UN-Sicherheitsrats-Mitglieder für
eine zweite Resolution und eine Ermächtigung zum Krieg gegen den Irak zu
gewinnen, mit Überwachungs- und Abhörmaßnahmen[5] unterstützt. In einem
Memorandum[6], das der Zeitung vorliegt, beschreibt ein führender Beamter
der National Security Agency, wie bei UN-Deligierten das Abhören von
Telefonen im Büro und zu Hause sowie das Abfangen von E-Mails dazu dienen
solle, das weitere Vorgehen der USA im Sicherheitsrat zu planen. Auch die
erst kürzlich entdeckten[7] Abhörvorrichtungen im EU-Ministerrat gehen
wahrscheinlich auf das Konto der NSA. (wst[8]/c't)
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[3] http://www.heise.de/newsticker/data/wst-09.03.01-000/
[4] http://www.observer.co.uk/
[5] http://www.heise.de/newsticker/data/jk-02.03.03-004/
[6] http://www.observer.co.uk/iraq/story/0,12239,905954,00.html
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