[infowar.de] Frankfurter Rundschau: ARD-Reporter Peter Puhlmann über die Arbeit in Doha

[Joerg-Olaf Schaefers <listen -! - fx3 - de>]

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Volltext: http://www.fr-aktuell.de/ressorts/kultur_und_medien/medien/?cnt=182824
Datum:  28.03.2003
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"Die Reihen haben sich merklich gelichtet"

ARD-Reporter Peter Puhlmann über die Arbeit in Doha

[..]

Peter Puhlmann: Es war mir klar, dass wir Journalisten im
Hauptquartier die ersten sind, die angeschwindelt werden. Ich habe
aber nicht damit gerechnet, dass mit uns gar nicht gesprochen wird.

[..]

Benachteiligt gegenüber den Vertretern der großen Networks werden aber
auch die Kollegen von amerikanischen Zeitschriften, wie ich aus
persönlichen Gesprächen weiß.

[..]

Man hatte unter den Presseoffizieren offenbar auf die Faszination der
Bilder gesetzt und dachte wohl, damit würden sich die hier Anwesenden
schon zufrieden geben. Mit den starken Gegenreaktionen hat scheinbar
niemand gerechnet. Einige Kollegen sind sogar schon abgereist und
haben sich andere Standorte gesucht.

[..]

Das ist eine einigermaßen geniale Art, die Weltöffentlichkeit zu
beeinflussen: Auf die "eingebetteten" Journalisten kann man direkten
Einfluss nehmen, und die Journalisten in der Kommandozentrale, dort,
wo man den Überblick gewinnen und die Ereignisse reflektieren könnte,
werden völlig kurz gehalten. Man bindet uns hier vor Ort und speist
uns dann ab. Ich denke, dahinter steckt der Versuch, alle
Medienvertreter zu zwingen, auf die gleiche Quelle zurückzugreifen,
auf die großen amerikanischen Sender nämlich - FOX, CNN, ABC, CBS und
NBC - die ganz offenbar direkt von der Bush-Administration versorgt
werden.



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