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[infowar.de] tp zu Wolfpack



Infowar.de, http://userpage.fu-berlin.de/~bendrath/liste.html
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http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/co/15456/1.html 

Das Wolfsrudel des Pentagon hört mit

Florian Rötzer   16.08.2003 

Die Darpa entwickelt ein WLAN-System, das autonom aus einzelnen Sendern 
ein Netzwerk herstellt, um feindliche Mobilfunkkommunikation abhören 
oder unterbinden zu können 

Die letzten Kriege hat das Pentagon in Ländern geführt, die nicht nur 
militärisch, sondern auch kommunikationstechnologisch weit unterlegen 
waren. In Afghanistan war mehr oder weniger alles verboten, im Irak gab 
es unter Hussein auch kein Mobilfunknetz, das Internet war noch wenig 
verbreitet. Mit einem Projekt will die Darpa, die Forschungsabteilung 
des Pentagon, die in letzter Zeit mit einigen ihrer 
Überwachungsprojekte wenig Gegenliebe gefunden hat, nun auch 
kommunikationstechnologisch die Oberhand haben. 

Weil man in letzter Zeit eher mit dem ehemaligen, im 
Iran-Contra-Skandal verwickelten Admiral Poindexter und seinem 
Terrorist Awareness Information Projekt unangenehm aufgefallen ist, 
will man wohl einmal wieder eine Erfolgsmeldung der Darpa lancieren und 
hat so eine  Pressemitteilung [1] geschrieben. Ein Erfolg ist es zwar 
noch nicht wirklich, aber ein möglicherweise vielversprechendes 
Projekt, das man unter dem Namen "WolfPack" plant. Die Idee ist, ein 
WLAN durch Schwarmbildung herzustellen. In der gleichen Darpa-Abteilung 
wird auch unter ähnlichen Gesichtspunkten ein intelligentes 
Minennetzwerk entwickelt, das sich selbst wieder herstellen soll, wenn 
es teilweise ausgefallen ist (  Intelligentes Minennetzwerk [2])  

Darpa erwartet, dass neue Radarsysteme und künftige taktische 
Kommunikationssysteme Frequenz-bewegliche und packetbasierte 
Netzwerktechnologien mit wenig Energie eingesetzt werden, die die 
traditionellen Ansätze der elektronischen Kriegsführung in Frage 
stellen. Das WolfPack-Programm will Technologien und Architekturen für 
bodenbasierte, nahe, verteilte und vernetzte Systeme entwickeln, die 
die bestehenden Systeme der elektronischen Kriegsführung erweitern.   
Beschreibung des 40-Millionen-Dollar-Projekts im Jahr 2001   

WolfPack hat das Ziel, ein System zu schaffen, das es ermöglicht, die 
Kommunikation des Feindes zu überwachen und auch lahm zu legen, während 
gleichzeitig die eigene militärische Kommunikation, aber auch die 
kommerzielle Kommunikation davon nicht betroffen sein soll. Man sieht, 
auch hier wird wieder eine Überwachungstechnologie entwickelt, die 
möglicherweise nicht nur den Feind betrifft. WolfPack soll, wie Preston 
Marshall, der Leiter des Projekts, sagt, ein kleines und zudem billiges 
System sein, dem Zeitalter der Handys angemessen, das man auch 
heimlich, ohne den Einsatz von Bodentruppen, in den "Hinterhof des 
Feindes" platzieren kann, um dessen Kommunikation zu belauschen und 
auszuschalten. 

Das angedachte System besteht aus 15 cm langen und 10 cm breiten 
Zylindern, die jeweils 3 kg wiegen. Sie können irgendwo abgestellt oder 
auch von der Luft aus mit kleinen Fallschirmen abgeworfen werden. Wenn 
ein solcher Zylinder aufgestellt wird oder auf dem Boden auftrifft, 
entpackt er sich selbst und stellt sich auf Füßen aufrecht auf. Eine 
Antenne fährt aus und erzeugt ein Funksignal. Die Batterien sollen zwei 
Monate halten. 

Idealerweise müsste sich pro Quadratkilometer ein solcher Zylinder 
befinden, um das Gebiet abzudecken: "Die Idee ist, das Schlachtfeld mit 
diesem kleinen Gegenständen zu übersäen", sagt Marshall. Die Sender 
entdecken einander über die Funksignale und bilden so Netzwerke, die 
schließlich den Kontakt mit dem Kommandozentrum herstellen: "Jeder 
WolfPack ist sehr klein, aber kollektiv bilden sie über das Signal ein 
Rudel." Soldaten sollen sie auch im Rucksack mitnehmen - "six-pack in a 
backpack" - und überall aufstellen können, um ein Gelände zu 
kontrollieren. 

Ganz so billig ist ein solcher Zylinder für 10.000 Dollar nicht, aus 
militärischer Hinsicht vielleicht aber schon, zumal wenn man solche 
Zylinderrudel mit einem teuren Flugzeug vergleicht, das ähnliche 
Funktionen ausführen kann. In 18 Monaten sollen die ersten Prototypen 
getestet werden. 

Links 

[1] http://www.defenselink.mil/news/Aug2003/n08142003_200308147.html
[2] http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/13715/1.html

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