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[infowar.de] Finnische Wehrpflichtige wegen Internetsucht vorzeitig entlassen
Infowar.de, http://userpage.fu-berlin.de/~bendrath/liste.html
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"Möglicherweise aber könnte sich das Problem nur als vorübergehendes
erweisen, schließlich müssen in den Hightech-Armeen immer mehr Soldaten
vor den Computern sitzen, Einsätze in Simulationen üben, vernetzt und
mit zahlreichen digitalen Geräten ausgerüstet auf das Schlachtfeld
ziehen oder auch unbemannte Fahrzeuge wie in einem Computerspiel
steuern. Internet- und Computerspielsüchtige sind da womöglich mit
ihren Kompetenzen gefragt."
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http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/te/18029/1.html
Finnische Wehrpflichtige wegen Internetsucht vorzeitig entlassen
Florian Rötzer 04.08.2004
Vielleicht ist die finnische Armee aber auch noch nicht ausreichend
computerzentriert genug
Dass das Internet und andere Netze im Network Centric Warfare eine
immer wichtigere Rolle spielen, ist klar. Das Internet erlaubt auch die
bessere Anbindung der Soldaten im Auslandseinsatz an ihre Heimat. Aber
offensichtlich bringt das Internet noch weitere Gefährdungen mit sich.
Es kann nach Ansicht mancher Psychologen süchtig machen - und das, so
das finnische Militär [1], auch Soldaten.
In Finnland haben nun junge Männer eine Möglichkeit, sich der
Einberufung in die Streitkräfte zu entziehen. Oder sie sind der Schmach
ausgesetzt, wegen ihrer Internetsucht vorzeitig aus dem Militärdienst
entlassen zu werden. Finnland hat eine allgemeine Wehrpflicht mit einem
Militärdienst von sechs Monaten, nicht einmal 9.000 Berufssoldaten gibt
es. 82 Prozent der eingezogenen Männer halten die gesamte Zeit im
Militär durch, 9 Prozent wurden 2003 aus medizinischen Gründen
vorzeitig entlassen.
Ärzte der finnischen Streitkräfte haben nun aber bereits einige
Rekruten vorzeitig wieder nach Hause geschickt [2], weil sie von der
Internetsucht befallen gewesen seien. Genaue Zahlen wurden allerdings
nicht angegeben. Sie hätten ihren Aufgaben während der sechs Monate
Militärdienst nicht nachkommen können, weil sie ihren Computer zu sehr
vermisst hätten:
Mehr und mehr junge Menschen sind Tag und Nacht im Internet. Für
Menschen, die die ganze Nacht durch spielen und keine Freunde und keine
anderen Hobbys haben, ist es ein Schock, in die Armee zu kommen. Einige
gehen zum Arzt und sagen, dass sie nicht bleiben können. Manchmal
sagten die Ärzte, dass sie eine Internetsucht haben.
Jyrki Kivela von der Abteilung für Wehrpflichtige
Kivela sagt, die Internetsüchtige würden erst einmal für drei Jahre
nach Hause geschickt und dann wieder gefragt, ob es ihnen besser geht.
Man lasse ihnen Zeit, erwachsener zu werden. Allerdings ist nach einer
Studie die Internetnutzung der finnischen Jugendlichen durchaus
durchschnittlich [3].
Möglicherweise aber könnte sich das Problem nur als vorübergehendes
erweisen, schließlich müssen in den Hightech-Armeen immer mehr Soldaten
vor den Computern sitzen, Einsätze in Simulationen üben, vernetzt und
mit zahlreichen digitalen Geräten ausgerüstet auf das Schlachtfeld
ziehen oder auch unbemannte Fahrzeuge wie in einem Computerspiel
steuern. Internet- und Computerspielsüchtige sind da womöglich mit
ihren Kompetenzen gefragt. Immerhin sucht die US-Army über
Computerspiele neue Soldaten zu werben ( Üben für den Krieg im
Irak [4]) und hat Wolfowitz hervorgehoben, dass die durch Internet und
Computerspiele erworbene Kompetenz des Multitasking für die Soldaten
erforderlich ist ( Wer sich früh übt ... [5]).
Links
[1] http://www.mil.fi/
[2]
http://www.reuters.co.uk/newsArticle.jhtml?type=internetNews&storyID=585
8764§ion=news
[3] http://ww2.yle.fi/pls/show/page?id=254412
[4] http://www.heise.de/tp/deutsch/special/irak/13367/1.html
[5] http://www.heise.de/tp/deutsch/special/game/12366/1.html
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