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[infowar.de] DARPA plant autonome Kampfhubschrauberschwaerme



Infowar.de, http://userpage.fu-berlin.de/~bendrath/liste.html
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http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/lis/18595/1.html 

Autonome Kampfhubschrauberschwärme

Florian Rötzer   17.10.2004 

Bis 2009 will die Darpa einen unbemannten Kampfhubschrauber entwickelt 
haben, der auch autonom zwischen Kämpfern und Zivilisten unterscheiden 
können soll 

Seit dem Krieg gegen den Terrorismus werden von den USA auch bewaffnete 
Drohnen des Typs Predator eingesetzt, um vermeintliche Gegner zu töten. 
Ferngelenkte und bewaffnete Drohnen sollen auch schon von der 
israelischen Armee eingesetzt werden. Bei Darpa, der 
Forschungsabteilung des Pentagon, wurde Phase II der Entwicklung von 
autonomen bewaffneten Roboterhubschraubern (  UCAR [1]) im September 
abgeschlossen. Im Oktober soll der Auftrag zur Herstellung eines 
Prototypen vergeben werden. Noch ist freilich unsicher, ob die Army 
sich nicht zurückzieht, weil die Gelder für den Einsatz in Irak 
gebraucht werden, oder die Navy dafür einspringt. 

Das UCAR-"Konzept" von Northrop Grumman macht deutlich, wo die 
autonomen Kampfhubschrauber eingesetzt werden sollen. Bild: Darpa   

Bewaffnete Drohnen sind nur ein Teil der Robotermenagerie von 
Fahrzeugen, die vom Militär entwickelt werden, um über die Aufklärung 
hinaus auch Kampfeinsätze leisten zu können. Damit lassen sich riskante 
Operationen eher durchführen, weil eigene Soldaten nicht gefährdet 
werden, zudem sind unbemannte Roboterfahrzeuge kleiner und billiger. 
Damit sollen sie näher an den Feind heranfliegen können, da sie zudem 
noch nach der Devise konstruiert werden sollen: "See First - Shoot 
First". 

Von der Darpa anvisiert ist eine Entwicklungszeit bis 2009 zur 
Herstellung eines ausgereiften Systems. Kosten soll ein UCAR zwischen 4 
und 8 Millionen für einen UCAR oder 10 bis 40 Prozent des Preises, der 
für einen Apache-Kampfhubschrauber zu zahlen ist. Die Anforderungen 
sind hoch geschraubt. Die UCARs sollen autonom alleine oder in 
kooperierenden RoboCopter-Schwärmen fliegen, aber auch ganz vom Boden 
oder der Luft fernsteuerbar bzw. halb-autonom einsetzbar sein und in 
Koordination mit begleitenden Hubschrauberpiloten agieren (Manned 
Unmanned - MUM). Don Woodbury, Leiter des Darpa-Programms, erläutert 
diese Wunschvorstellung: 

 Der Kommandeur wird dem unbemannten Hubschrauber befehlen, in das 
Feindesland zu fliegen, dort Aufklärungsarbeit zu leisten, nicht zu 
feuern, wenn es nicht beschossen wird, zu einer bestimmten Zeit zu 
berichten und in einem bestimmten Luftraum zu bleiben. Das unbemannte 
Flugzeug soll ein Ziel finden und erkennen, die Informationen an den 
Menschen zurück liefern, die Mission erneut planen, eine Entscheidung 
vom Menschen erhalten und dann den Angriff ausführen.   

Woodbury geht davon aus, dass der Kommandeur, der dafür zuständig ist, 
nicht die Zeit und die Möglichkeit hat, jeden einzelnen Schritt 
durchzugehen. Er soll nur über den Plan der Mission, den Einsatz von 
Waffen und der Veränderung der Mission entscheiden, ansonsten sollte 
der unbemannte Kampfhubschrauber selbst alle Entscheidungen treffen, 
auch die, unter bestimmten Umständen zu feuern. In beiden Versionen 
soll es jeweils einen Hubschrauber geben, der eine Gruppe oder auch nur 
einen Begleit-UCAR leitet, falls dieser abgeschossen wird, sollen aber 
auch die übrigen alle Aufgaben übernehmen können. 

Eine der Hauptkomponenten von beiden bislang entwickelten Modellen sind 
zwei Laserradars (Ladar) mit jeweils drei Strahlen, um Hindernisse zu 
erkennen, beispielsweise auch Stromleitungen (10 mm dick aus 400 m 
Entfernung) und andere Flugzeuge aus einem Kilometer Entfernung. 
Daneben gibt es zahlreiche weitere Sensoren wie Infrarot (Forward 
Looking Infrared - FLIR), SAR und natürlich optische Sensoren, um unter 
allen Witterungsbedingungen und Tag und Nacht mit einem 
360-Grad-"Blick" alles sehen und etwa auch erkennen zu können, ob eine 
Person bewaffnet ist. Entdeckt werden sollen auch getarnte oder 
anderweitig versteckte Positionen des Feindes. 

Ausgestattet werden die UCARs mit Hellfire- oder anderen 
Präzisionsraketen, aber auch mit Maschinengewehren. Für Einsätze in 
Städten wird auch an nicht-tödliche Waffen gedacht. Eine der wohl 
wichtigsten Kapazitäten des "Gehirns" der UCARs ist wohl eine 
Unterscheidung zwischen Gegnern, eigenen Soldaten und Nicht-Gegnern, 
vor allem auch dann, wenn die Gegner in Städten sich unter Zivilisten 
mischen und nicht an Uniformen zu erkennen sind. Eigene Soldaten können 
mit entsprechenden Sendern ausgestattet sein, um "friendly fire" zu 
vermeiden, was sich möglicherweise besser anhört, als es tatsächlich 
wäre, denn Gegner könnten sie mit geeigneten Instrumenten ebenfalls 
präzis detektieren. Wie eine Erkennung von Kämpfern und Zivilisten 
autonom getroffen werden soll, ist allerdings noch nicht ersichtlich 
und scheint bislang über die Erkennung von Waffen probiert zu werden, 
die Personen tragen. 

Links 

[1] http://www.darpa.mil/tto/programs/UCAR/



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