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[infowar.de] de.internet.com - IT der US-Armee enttuscht im Irak



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<http://germany.internet.com/index.php?id=2031793&section=Tech-News>

IT der US-Armee enttäuscht im Irak
Truppen an der Front ohne Informationen

Der Krieg im Irak war für die USA nicht nur politisch ein Misserfolg:
Auch die Hochrüstung der Armee mit modernster Überwachungs- und
Kommunikationstechnik brachte enttäuschende Ergebnisse, berichtet das
Technologiemagazin 'Technology Review' in seiner aktuellen Ausgabe. Die
US-Truppen im Irak wurden von Technik unterstützt wie noch nie zuvor.
Sensoren, Hitzedetektoren und Abhöreinrichtungen erfassten das ganze
Land, schnelle Datenverbindungen sollten die Informationen zu den
Soldaten bringen. Aber tatsächlich fiel ein entscheidender Knoten des
US-Aufklärungsnetzes fast völlig aus: die Truppen an der Front. Das geht
aus einem größtenteils geheimen Report des Think-Tanks Rand hervor, den
das Blatt als Zusammenfassung einsehen konnte.

Die Art, Kriege zu führen, verändert sich alle paar Jahrzehnte durch
eine neue Technologie, eine neue Doktrin oder eine Kombination aus
beiden. Die jüngste Revolution betreibt das Pentagon unter dem Begriff
"Transformation der Streitkräfte": Modernste IT soll kleine
Soldaten-Teams unterstützen. Den Irak-Krieg wollte die US-Armee als
ersten großen Test von Informationstechnologie in der Kriegsführung
nutzen. Doch als die Invasion begonnen hatte, wurden Pannen schnell zur
Norm. Computersysteme zum Daten-Empfang hängten sich oft stundenlang
auf. Obendrein funktionierten sie nur, wenn die Truppen sich nicht
bewegten - und mehrmals wurden US-Einheiten angegriffen, während sie zum
Datenabruf stoppten.

"Wir sind weit entfernt von der Vision der vollständigen Information. Es
ist leicht zu erkennen, welchen Preis wir gezahlt hätten, wenn wir einen
stärkeren Gegner gehabt hätten", sagte Owen Cote, stellvertretender
Direktor des Security Studies Program am MIT (Massachusetts Institute of
Technology), dem Magazin. So musste Oberstleutnant Ernest "Rock"
Marcone, Bataillonskommandant der Dritten Infanteriedivision, bei einem
entscheidenden Gefecht um eine Brücke zum Flughafen von Bagdad fast
völlig ohne Informationen über Stärke und Position der Iraker auskommen.

Immerhin eine abgehörte Botschaft erreichte den Oberstleutnant: Ein
einzelne irakische Brigade bewege sich in Richtung der Brücke. Kein
Sensor und kein Netzwerk halfen ihm dabei, zu erkennen, dass nicht eine
Brigade, sondern drei, dazu 25 bis 30 Panzer plus 70 bis 80 gepanzerte
Transporte, Artillerie und zwischen 5000 und 10 000 irakische Soldaten
aus drei verschiedenen Richtungen auf ihn zu rückten. "Wir wussten
nichts davon, bis sie losgeschlagen haben", sagt Marcone. Dabei ist
genau diese Art von konventioneller Schlagkraft eigentlich am
leichtesten zu entdecken. Die Männer aus Marcones Bataillon wurden
jedoch nicht durch Sensoren und Kommunikationstechnik geschützt, sondern
schlicht durch Panzerung. (as)

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  Gruss

-- 
  Pluto   -   SysAdmin of Hades
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