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[infowar.de] U.S. Navy wirbt Teenager mit Computerspiel



http://www.heise.de/newsticker/meldung/61876

20.07.2005 12:21

U.S. Navy wirbt Teenager mit Computerspiel

Die U.S. Navy[1] hat ein Computerspiel entwickelt, um Jugendlichen die
Vorzüge ihrer Organisation nahe zu bringen. Der kostenlos über das
Internet angebotene Unterwasser-Shooter Navy Training Exercise --
Strike Retrieve[2] soll -- so die offizielle Beschreibung -- "junge
Menschen herausfordern, ihre Entscheidungsfähigkeit, die
Hand-Auge-Koordination und ihr Ressourcen-Management zu verbessern und
ihnen dabei vermitteln, welche Möglichkeiten und Angebote die U.S. Navy
bietet". So kann der Spieler von der Internetseite des Spiels weitere
Informationen über die Navy anfordern und sich gezielt über
Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten informieren.

Ursprünglich sollte das von der Werbeagentur Campbell-Ewald[3] und dem
Software-Entwickler Whatif Productions[4] produzierte Spiel auch sechs-
bis zehnjährige Kinder ansprechen. Die ESRB[5] gab den Titel aber erst
ab 13 Jahren frei.

Anders als das Werbespiel der US-Armee America's Army[6] ist Strike
Retrive jedoch keine authentische Kriegssimulation, sondern ein
einfaches Ballerspiel, bei dem der Spieler ein U-Boot durch ein
Unterwasser-Labyrinth steuert und ein Flugzeugwrack finden muss. Dabei
wird er von zahlreichen Unterwasserdrohnen angegriffen, die er mit
einer Laserkanone abschießen kann. Aus dem Off erhält der Spieler
Anweisungen von einem Navy-Offizier, der ihm erklärt, was er als
Nächstes zu tun habe.

Im derzeitigen Status dürfte die Werbewirkung für die U.S. Navy
allerdings gering sein. Ein kurzer Test offenbarte grobe Fehler in der
Steuerung, durch die das Boot sprunghaft die Richtung änderte. Die im
Spiel erzielten Punkte werden an einen Server der Navy übermittelt, der
eine Statistik aller bisher gespielten Missionen anzeigt[7].

Laut Angaben der Navy sollen die Daten jedoch anonym übermittelt werden
und Rekrutierungsoffiziere erst dann mit dem Spieler in Kontakt treten,
wenn dieser dies wünscht. Datenschützer dürften dieses Versprechen wohl
gerne genauer kontrollieren: Das US-Militär war immerhin in letzter
Zeit in die Kritik geraten[8], weil angesichts nicht erreichter
Rekrutierungsplanzahlen unter Jugendlichen ein kommerzielles
Datamining-Unternehmen beauftragt wurde. Es soll eine Datenbank
anlegen, in der persönliche Informationen zu allen Highschool-Schülern
der USA im Alter von 16 bis 18 Jahren sowie allen amerikanischen
Studenten gespeichert sind.
 (hag[9]/c't)

Links in diesem Artikel:
  [1] http://www.navy.com
  [2] http://nte.navy.com/index.jsp
  [3] http://campbell-ewald.com/
  [4] http://www.whatif-productions.com/
  [5] http://www.esrb.org
  [6] http://www.heise.de/newsticker/meldung/27576
  [7] http://nte.navy.com/index.jsp
  [8] http://www.heise.de/newsticker/meldung/61017
  [9] mailto:hag -!
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