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[infowar.de] Griechenland: Satelliten fuer die Festung Europa?
http://www.telepolis.de/r4/artikel/21/21032/1.html
Satelliten für die Festung Europa?
Florian Rötzer 28.09.2005
Die griechische Regierung erwägt, zur Überwachung der Grenzen und zur
Abwehr von illegalen Immigranten ein Satellitennetzwerk einzurichten
Die neuen Grenzen, die um die Wohlstandsinseln – gleich ob Länder,
Regionen, Siedlungen, Stadtviertel oder einzelne Häuser - errichtet
werden, nutzen das verfügbare Hightech-Arsenal, um unerwünschte
Eindringlinge zu erkennen, fernzuhalten und zu bekämpfen. Mit dem Kampf
gegen den Terrorismus gedeihen die Projekte und fließt das Geld, weil die
Sicherheitspolitiker damit gleichzeitig innenpolitisch mit der Abwehr von
illegalen Einwanderern und Menschenschmuggel punkten wollen.
Auch wenn auf dem Land noch Zäune oder Mauern die Grenzen markieren, so
besteht ihr eigentlicher Kern neben Patrouillen auf dem Land, im Wasser
oder in der Luft aus dem stetig wachsenden technischen Arsenal: von
(intelligenten) Überwachungskameras über alle möglichen anderen
Sensoren bis hin zu fernsteuerbaren Drohnen und Robotern oder unbemannten,
computerkontrollierten Wachstationen. Dabei dient die Entwicklung von
solchen umfassenden technischen Grenzsystemen nicht nur der Sicherheit
eines Landes, sondern damit wird auch Forschung gefördert und entstehen
neue Exportmöglichkeiten.
Die griechische Regierung denkt nun darüber nach, zur Abwehr von
Einwanderern Satelliten einzusetzen. Griechenland hat lange Grenzen und
zahllose Inseln, die kaum wirklich gesichert werden können. Mit
Satellitenüberwachung könnte man nicht nur Einwanderer aufspüren,
sondern gleich noch im Paket ein anderes Problem angehen: die Erfassung
von nicht genehmigte Bauten.
Wie die griechische Zeitung Kathimerini berichtet (1), stellt man sich
beim Ministerium für öffentliche Ordnung (2) den Aufbau eines Netzwerks
von 12 Satelliten vor. Diese Idee wurde vom Zentrum für
Sicherheitsforschung (KEMEA), das dem Ministerium angehört, in einer
Studie ausgearbeitet.
Die Satelliten würden klein, mit 50 kg relativ leicht und billig sein und
in einer ungewöhnlich niedrigen Höhe zwischen 400 und 800 km
positioniert werden. Nähere Einzelheiten sind nicht bekannt, auch nicht
die geschätzten Kosten. Angeblich stellt man sich vor, dass die EU bei
der Finanzierung einen Beitrag leisten könnte, schließlich geht es um
die Sicherung der gemeinsamen Grenze. Zu den vorgeschlagenen Aufgaben
würde neben der Grenzüberwachung und Erfassung illegaler Einwanderer die
Identifizierung von möglichen Ölquellen sowie von ohne Baugenehmigung
errichteten Gebäuden sein. Zu deren Bekämpfung fehlt aber bislang der
politische Wille.
LINKS
(1)
http://www.ekathimerini.com/4dcgi/_w_articles_politics_100007_24/09/2005_61128
(2) http://www.ydt.gr/
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