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[infowar.de] neues Strategic Communications Secretariat im Pentagon
Hier die aktuelle Neuauflage des Office of Strategic Influence.
Was haben die wohl vor dem 1. April gemacht? Oder war das Datum der
offiziellen Neugründung mit Bedacht gewählt?
"Zum 1. Juli soll Verteidigungsminister Donald Rumsfeld die neue so
genannte „Strategische Kommunikationsrichtlinie“ zur Genehmigung vorgelegt
werden." Datum vormerken!
Hintergrund:
<http://www.fogis.de/fogis-ap4.pdf>
<http://en.wikipedia.org/wiki/Office_of_Strategic_Influence>
RB
<http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/112/77035/>
31.05.2006
Kampf um die amerikanischen Medien
Bezahlte Wahrheiten
Mit unlauteren Methoden kämpft das Pentagon um ein positiveres Bild in den
Medien.
Von Reymer Klüver und Andrian Kreye
Die Einheit ist die neueste Geheimwaffe des Pentagon. Seit 1. April ist
sie im Einsatz und umfasst 16 Leute. Das so genannte Strategic
Communications Secretariat soll das machen, was im Sprachgebrauch der
Militärs „strategische Kommunikation“ heißt, gewöhnlich aber wohl
Propaganda genannt wird.
Die Einheit dürfte jetzt nach den Enthüllungen über Haditha alle Hände
voll zu tun haben. Ihre Aufgabe ist es offenbar auch, bei sensiblen oder
umstrittenen Militäroperationen Sprachregelungen für den Umgang mit Medien
zu finden. Ein ziemlich heikles Unterfangen. Denn offiziell ist der
Regierung zumindest in den USA Propaganda verboten.
Mit welchen Tricks bisher gearbeitet wird, zeigt eine Untersuchung, welche
die US-Medienaufsicht FCC erst in der vergangenen Woche gegen Dutzende
amerikanische Fernsehstationen eingeleitet hat. Mindestens 77
Fernsehsender sollen in den vergangenen Monaten als Nachrichtensendung
getarnte Werbevideos ausgestrahlt haben, ohne die Quelle zu nennen. Unter
den Auftraggebern solcher „Fake TV News“ waren Konzerne wie General
Motors, Intel oder Pfizer.
Vor gut einem Jahr hatte die FCC Sender auch abgemahnt, weil sie
Werbevideos von Regierungsstellen ausgestrahlt hatten. Da war zum Beispiel
der vom Außenministerium produzierte Bericht über einen Iraker aus Kansas
City, der gleich nach dem Einmarsch in Bagdad vor laufender Kamera
jubelte: „Danke Bush. Danke USA.“
Insgesamt zwanzig Regierungsstellen platzierten solche Beiträge, in denen
oft die Erfolge des IrakKrieges in günstigstem Licht dargestellt wurden.
Außerdem bezahlte die Regierung mindestens drei konservative Kommentatoren
dafür, die Regierungspolitik in Talkshows und Nachrichtensendungen zu
propagieren – und das, obwohl die Radio-Talkshows ohnehin fest in der Hand
der Rechten sind.
Der Verteidigungsausschuss des Repräsentantenhauses untersucht derweil die
Aufträge des Pentagon an amerikanische Beratungsfirmen wie die Lincoln
Group. Die hat im Irak Nachrichtensendungen produzieren lassen, die das
amerikanische Militär in einem günstigen Licht darstellen. Die bezahlten
Medienberichte im Irak sind selbst im Pentagon nicht unumstritten.
Zweifler an der Weisheit solcher Maßnahmen geben zu bedenken, dass auf
diese Weise das Ziel, eine freie und unabhängige Presse im Irak zu
schaffen, nicht wirklich befördert wird. Zudem könnten diese Fake-News
wiederum von amerikanischen Korrespondenten im Irak als echte Nachrichten
missverstanden werden und so wieder in den amerikanischen
Nachrichtenkreislauf gelangen.
Noch ist nicht ganz klar, wie die Sache mit dem Propagandakrieg ausgeht.
Zum 1. Juli soll Verteidigungsminister Donald Rumsfeld die neue so
genannte „Strategische Kommunikationsrichtlinie“ zur Genehmigung vorgelegt
werden. Dann wird man mehr erfahren. Vielleicht auch nur die strategische
Wahrheit.
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