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[infowar.de] Tagung Informatik und Rüstung, 29.-30.9. 2006, Berlin
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TAGUNG INFORMATIK UND RÜSTUNG
Die folgende Tagung mit vielen aktuellen internationalen und nationalen;
zivilen, militärischen und dual-use Bezügen wird von Initiativen und
Organisationen aus der Friedenswissenschaft und der Friedensbewegung als
Folgekongress des Einstein Friedenkongresses 2005 veranstaltet
Arbeitsgemeinschaft für Friedens- und Konfliktforschung
(AFK), Deutsche Stiftung Friedensforschung (DSF), Forum InformatikerInnen
für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung (FIFF),
Forschungsverbund Naturwissenschaft, Abrüstung und internationale
Sicherheit (FONAS), NaturwissenschaftlerInnen Initiative Verantwortung
für Frieden und Zukunftsfähigkeit (NATWISS), Vereinigung
Deutscher Wissenschaftler (VDW).
Gefördert vom Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft
veranstalten im Informatikjahr 2006
die Tagung
Informatik und Rüstung
Am 29.und 30.September 2006
in Berlin- Adlershof, Humboldt Universität, Erwin Schrödinger Zentrum
Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit……
Konrad Zuse, Alan Turing, John von Neumann: Mit diesen Namen ist
historisch die Entwicklung moderner Rechenmaschinen verbunden. Computer
und Informatik entstehen in Zeiten des Krieges. Ihre Entwicklung ist eng
verwoben mit militärischen Interessen.
Ende der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts begann mit der Entwicklung der
Grundlagen für Internet und kleine Rechenmaschinen, die PCs, die
jedenfalls teilweise Ablösung der Informatik von ihren militärischen
Bindungen. Der technologische und ökonomische Schub im Kontext der
massenhaften wirtschaftlichen und privaten Nutzung von elektronischer
Datenverarbeitung durch PC und Internet bildete zugleich einen
Ausgangspunkt für das neuartige sicherheitspolitische Gewicht der
Informationstechnologie wie auch für zivil genutzte Überwachungstechnologien.
Militärische Einsatzzwecke haben die Entwicklung u.a. von Sensoren und
Datenanalyse vorangetrieben. Automatisierte Gesichtserkennung,
Satellitennavigation, umfassende Kommunikationsüberwachung und
Personenidentifikation etwa durch Chipimplantate sind Technologien, die
vielfach zu militärischen Zwecken entwickelt oder dort in der Praxis
verfeinert wurden. Ihre Anwendung im Zivilleben jedoch bedeutet nicht
selten, dass Grundrechte eingeschränkt werden.
Die ubiquitäre Anwendung des Umgangs mit elektronischen Daten durch
Wirtschaftsunternehmen, staatliche Agenturen und militärische
Organisationen hat im Laufe der Zeit Gegenreaktionen verursacht. Es hat
sich erwiesen, dass insbesondere große und zentralisierte Computersysteme
und –verbünde hoch anfällig für absichtliche Eingriffe oder zufällige,
unvorhergesehene Störungen sind. In einer konfliktbeladenen Welt wird die
Informatik damit zu einer vielgesichtigen Angelegenheit.
Indem Informatik und ihre Produkte einerseits stärker auf zivile Nutzungen
ausgerichtet sind, überschreiten und verundeutlichen sie andererseits die
Grenze zwischen zivilem und militärischem Bereich und untergraben
Demokratie und den Rechtsstaat. Die Informatisierung von „moderner“
Kriegsführung wiederum erleichtert die Entscheidung über den Beginn
kriegerischer Handlungen und hat sicherheitspolitisch destabilisierende
Folgen.
Der Zweck der Tagung ist, sicherheitspolitische Folgen des militärischen
Einsatzes von Informationstechnik ebenso zu erörtern und einzuschätzen,
wie über Gefahren informationstechnischer Entwicklungen für das Zivilleben
und über die Möglichkeiten der Weiterentwicklung demokratischer Normen und
Institutionen zur Stärkung des verantwortungsvollen Handelns von
Informatikerinnen und Informatikern in ihren Berufen zu diskutieren.
In Plenarveranstaltungen und Arbeitsgruppen sollen die oben angesprochenen
Fragen diskutiert werden
Als Mitwirkende haben u. a. zugesagt:
Joseph Weizenbaum, Klaus Brunnstein, Götz Neuneck, Johann Bizer, Hans-Jörg
Kreowski, Florian Pfaff, Friedrich Kittler, Wolfgang Liebert, Ute
Bernhard, Ulrike Beisiegel, Jörg Tauss, Rena Tangens
Das genaue Kongressprogramm und weitere Informationen finden Sie unter
www.einstein-weiterdenken.de
Die Tagung ist für alle Interessierte offen und auch für „Laien“ verständlich.
Anmeldungen (ab sofort) unter per e- mail: einstein-weiterdenken -!
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oder per Post:Einstein weiterdenken, Glinkastrasse 5-7, 10117 Berlin
Reiner Braun
(Projektleiter)
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