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[infowar.de] Mikrowellenwaffe soll zunächst in den USA getestet werden



http://www.heise.de/newsticker/meldung/78157

14.09.2006 08:37

Mikrowellenwaffe soll zunächst in den USA getestet werden

Die als nichttödlich angepriesene und schon lange angekündigte
Mikrowellenwaffe Active Denial System[1] (ADS, PDF-Datei)  sollte
eigentlich in diesem Jahr ihren ersten Einsatz im Irak haben. Der für
die US-Luftwaffe zuständige Staatssekretär Michael Wynne hat nun
erklärt[2], dass neue nichttödliche Waffen wie das ADS zunächst in den
USA eingesetzt werden sollten, bevor sie im Ausland in der
Kriegsführung verwendet werden. Das sei besser, um einen Medienskandal
im Ausland zu vermeiden: "Wenn wir diese Waffen nicht hier gegen unsere
eigenen Bürger einsetzen wollen, dann sollten wir sie auch nicht in
kriegerischen Konflikten verwenden. Wenn ich jemanden mit einer
nichttödlichen Waffe angreife und die betroffene Person sagt, sie sei
dadurch auf eine nicht beabsichtigte Weise verletzt worden, dann würde
ich vermutlich in der Weltpresse verdammt werden." Die US-Luftwaffe
wird keine Gelder mehr in die Entwicklung nichttödlicher Waffen
investieren, bis mögliche Verletzungsprobleme von Medizinern überprüft
und gelöst worden sind.

Die von der Waffe erzeugten Mikrowellen mit einer Frequenz von 95
Gigahertz werden mit einer Antenne punktgenau und mit
Lichtgeschwindigkeit auf ein menschliches Ziel bis zu einer Entfernung
von mehr als 500 Metern gelenkt. Die elektromagnetische Energie dringt
oberflächlich in die Haut ein und erzeugt eine äußerst schmerzhafte
Hitze, sodass der Angegriffene schnell und angeblich unverletzt aus dem
Mikrowellenstrahl flieht.

Wie Edward Hammond vom Sunshine Project[3] über Eingaben nach dem
Informationsgesetz herausfand, wurden bislang 16 Tests, deren
Ergebnisse normalerweise nicht veröffentlicht werden, mit dem System
durchgeführt, das seit zwölf Jahren in Entwicklung ist. Dabei scheinen
durchaus Risiken bei der Anwendung der nichttödlichen Waffe aufgetaucht
zu sein. Wie sich gezeigt hat, so berichtet New Scientist[4], ist die
Waffe für den Einsatz in Siedlungen, aber auch in der Nähe von
Wasserflächen und bestimmten Böden, die Strahlen reflektieren,
bedenklich. Die Flächen könnten die Energiedichte des Strahls
verdoppeln und möglicherweise durch Bildung von "Hot Spots" zu
Verbrennungen führen. Gefährlich könne es auch schon werden, wenn
Personen schwitzen oder ein feuchtes Bekleidungsstück tragen, da dies
die Wirkung verstärke. Allerdings scheint die Waffe relativ
ungefährlich zu sein. Bei 9000 Testversuchen gab es nur sechs Fälle mit
Brandblasen und einen Fall einer Verbrennung zweiten Grades durch eine
"zufälligerweise" zu lange Aussetzung.

Der Rüstungskonzern Raytheon bietet freilich mit dem Silent Protection
System inzwischen ein kleineres System, das nach Tests des Pentagon
erwiesenermaßen ungefährlich sei. Und im Auftrag des
US-Energieminsiteriums wird eine noch kleinere Mikrowellenwaffe
entwickelt, die bereits 2008 in den USA zum Schutz von Nuklearanlagen
eingesetzt werden soll.

Siehe dazu in Telepolis:

Wie gefährlich ist die Mikrowellenwaffe ADS?[5]

(fr[6]/Telepolis)

Links in diesem Artikel:
  [1] http://www.de.afrl.af.mil/Factsheets/ActiveDenial.pdf
  [2] http://seattlepi.nwsource.com/local/6420AP_Air_Force_Weapons.html
  [3] http://www.sunshine-project.org/
  [4] http://www.newscientist.com
  [5] http://www.heise.de/tp/r4/artikel/23/23546/1.html
  [6] mailto:fr -!
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