Re[2]: [infowar.de] Carnivore am Ende?

[jk <knaupe -! - primacom - net>]

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hallo zusammen,
dabei draengt sich nun unmittelbar die fragestellung auf, warum es
allgemein in der eu und speziell auch in deutschland zu einer
schleifung der bastionen kam, bzw. warum sich nicht in gleichem masse
wieder rechtzeitig neue aufbauten. damit einher geht folglich auch der
gedanke, ob es moeglich waere, ueber die initiierung eines
entsprechenden lobbyvereins, wohl nicht kurzfristig, so doch zumindest
mittelfristig, die (virtuellen) buergerrechte besser vertreten und
durchsetzen zu koennen.

ich ueberlasse die obigen fragestellungen an dieser stelle der
diskussion und hoffe auf einige beitraege, da genau dies einen
wesentlichen ansatzpunkt zur etablierung dieser problematik darstellen
sollte. 

mit freundlichen gruessen
jens



Am Sonntag, 17. Juni 2001 um 18:30 schrieben Sie:

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CSH> Hallo Ralf,

>> Sowohl Kongress als auch der konservative Justizminister sind inzwischen aus
>> Gründen des Datenschutzes gegen das Internet-Überwachungstool. Bemerkenswert,
>> dass hier bei uns eine mitte-links-Koalition dennoch die TKÜV durchsetzen will,
>> mit der ähnliches möglich wird - ganz zu schweigen von den Europarats- und
>> EU-Plänen zur Internetüberwachung.

CSH> Dazu muss ich jetzt doch eines sagen:

CSH> Es ist doch so, dass wir hier keine funktionierende Cyberrechtslobby
CSH> haben. Fitug ist ein virtueller Diskussionsverein. Fiff hat sich aus
CSH> der aktiven Diskussion vor zwei Jahren verabschiedet und bringt nichts
CSH> auf die Beine. Der CCC hat einen ICANN-Direktor. Schauen wir zur
CSH> INdustrie: Bitkom macht lieber große Industriepolitik - wie auch der
CSH> Rest der Industrieverbände, die Bürgerrechte ja nur dann aufgreifen,
CSH> wenn die Regierung was wirklich geschäftsschaedigendes plant. Die AgV (Verbraucherverband) macht tausend andere
CSH> Dinge.

CSH> In den USA haben wir ein gut ausgestattetes EPIC, ein ebenso
CSH> florierendes CTD und eine ACLU, die auch das Thema besetzt hat. Dort
CSH> wird das Thema vorausschauend angepackt. Sie haben klagewillige
CSH> Juristen, sie haben Profis wie Wayne Madsen, die frueher bei der NSA
CSH> waren. Und sie haben Geld - aus der Industrie. Es gibt Sammelklagen.
CSH> Es gibt ein Informationsfreiheitsgesetz, mit dem man Dokumente erlangen kann.
CSH> Genau das hat Carnivore ja den Rest gegeben. Aber diesen Zusammenhang
CSH> will hier kein Verband aufgreifen (oder hat sich schon ein Verband
CSH> etwa zum Entwurf des Informationsfreiheitsgesetzes geäußert?).

CSH> Die Strukturen sind umso viel verbraucherfreundlicher, die Lobby um so
CSH> viel professioneller als hier, das man sich nicht wundern braucht, was
CSH> unter Rot-Grün mangels Opposition noch alles kommen wird.

CSH> herzliche Gruesse,
CSH>    Christiane


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