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[infowar.de] Washington erwägt Cyber-Schlag



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DER SPIEGEL 27/2001, Seite 114f

USA: Washington erwägt Cyber-Schlag

Der jahrelange erfolglose Kampf gegen Hacker, die geheime Dateien des
Pentagon und anderer Militärdienststellen herunterladen und verschwinden
lassen, frustriert amerikanische Sicherheitsexperten. Ein Militärsprecher
warnte bereits, in Zukunft würden alle Zivilisten, die sich unbefugt
Zugang zu militärischen Daten verschafften, als "illegale Kombattanten" -
elektronische Freischärler sozusagen - und als Kriminelle verfolgt. Sollte
hingegen eine ausländische Macht hinter den seit über drei Jahren
andauernden Attacken stecken, würden die USA auch einen elektronischen
Gegenschlag erwägen. Nach ihren Internet-Scharmützeln mit Chinesen, die
vor wenigen Wochen Hunderte US-Websites, darunter auch die des Weißen
Hauses, blockierten, um so gegen den Luftzwischenfall vor der Insel Hainan
zu protestieren, steuert Washington nun auf einen Konflikt mit Moskau
zu. Bis zu russischen Internet-Servern ließen sich nämlich etliche der
Spuren verfolgen, die Hacker bei ihren Raubzügen durch geheime
US-Datenbanken hinterließen. Die Bitte um Fahndungshilfe blieb in Moskau
allerdings ebenso erfolglos wie ein förmlicher diplomatischer
Protest. Ronald Dick, der für die Bundespolizei FBI ein Zentrum zum Schutz
der Infrastruktur leitet, berichtete kürzlich, dass amerikanische
Militärdienststellen allein in den Jahren 1999 und 2000 mehr als 1300
schwere Cyber-Angriffe überstehen mussten. Die Eindringlinge, die bei
ihren Raubzügen in den Zielcomputern oft getarnte Schnüffel-Programme
installieren, die ohne weiteren Eingriff von außen interessante Dateien
ausspähen und an unbekannte Empfänger weiterleiten, gehen so raffiniert
vor, dass sie sogar einen Großteil jener neuen Passwörter abfangen
konnten, welche die gegnerische Wühlarbeit unterbinden sollten. Auch allen
jüngsten Versuchen, militärische Geheimnisse besser zu schützen, geben
Experten wenig Chancen. Regelmäßig versuchen Tester des Pentagon in
militärische Computernetze einzudringen - gewöhnlich mit Erfolg. In 99
Prozent der Fälle wird das unerlaubte Eindringen von den autorisierten
Nutzern der Netzwerke nicht einmal bemerkt.

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Und wie so oft beweist der Spiegel erneut geringes technisches
Verständnis, von der nötigen Detailtiefe ganz zu schweigen...


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