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[infowar.de] Telekommunikation für die Bundeswehr



Infowar.de, http://userpage.fu-berlin.de/~bendrath/liste.html
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http://www.heise.de/newsticker/data/pmz-04.11.01-000/

4.11.2001

Hightech für die Bundeswehr

Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) will die rund 1,5
Milliarden Mark, die ihm aller Voraussicht nach im nächsten Jahr
zusätzlich zur Verfügung stehen, vor allem in mehr Personal sowie
Verbesserungen der Informationstechnik der Bundeswehr investieren. Das
berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in seiner neuesten
Ausgabe. Als Vorhaben mit "sehr hoher Priorität" stuft Scharping unter
anderem den Einsatz des Mobilfunksystems Tetra ein. Die Installation von
Tetra-Basisstationen an insgesamt 32 ausgewählten Orten soll der
militärischen Führung den "Kommunikationsverbund mit
Sicherheitsbehörden" ermöglichen. Darüber hinaus wollen die Spitzen der
Hardthöhe das Satelliten-Kommunikationssystem SATCOMBw weiter ausbauen.

Tetra (Terrestrial Trunked Radio)
[http://www.pmev.de/08_tetra/8-3_startframe.htm] ist ein neuer
europaweiter Mobilfunkstandard, der insbesondere für Behörden und
Organisationen mit Sicherheitsaufgaben gedacht ist. Das volldigitale
Funksystem überträgt Daten mit einer Rate von 36 kBit/s pro Funkkanal
und ist als Zeitmultiplex-System (Time Division Multiple Access) mit
vier unabhängigen Kommunikationskanälen pro Träger definiert. Gegenüber
herkömmlichen GSM-Netzen bieten Tetra-Netze eine vierfach bessere
Frequenznutzung; auch entfällt gegenüber GSM bei der
Duplex-Sprachübertragung der Einsatz von aufwendiger Filtertechnik, da
Sprache zeitlich so komprimiert wird, dass kontinuierliche
Zweiwege-Kommunikation über zwei versetzte Zeitschlitze möglich ist.

Mit dem auf drei Ausbaustufen angelegten SATCOMBw-Vorhaben
[http://www.bwb.org/Vorhaben/SATComBw/Satcombw.htm] ist die Bundeswehr
dabei, ihr bestehendes Fernmeldesystem auf Regionen auch außerhalb
Europas auszuweiten. Transportable Bodenstationen in den jeweiligen
Einsatzgebieten sowie ortsfeste Ankerstationen in Deutschland sollen
künftig eine Vielzahl von Satellitenkanälen bereit stellen, über die
mobile terrestrische Fernmeldenetze von Teilstreitkräften (Heer,
Luftwaffe, Marine) mit entsprechenden Netzen in Deutschland verknüpft
werden. Während etwa die USA mit MILSTAR über ein rein militärisch
genutztes Satellitennetz verfügen, ist die Bundeswehr bei
Auslandseinsätzen vor allem auf das Mieten von Übertragungsstrecken
ziviler Satelliten-Kommunikationssysteme wie INTELSAT, INMARSAT und
EUTELSAT angewiesen.

In der derzeitigen Stufe 1, die so genannte Mittelfristlösung (MFL),
steht bis zum 30. November 2002 der Aufbau von insgesamt 14
bundeswehreigenen, multibandfähigen Bodenstationen mit X-, Ku-, und
C-Frequenzbändern im Vordergrund. Die bestehenden zivilen und
militärischen Satellitenressourcen sollen vorerst weiterhin genutzt
werden, langfristig aber, so wünscht es sich die BW-Führung, sollen
Satelliten der Bundeswehr Position auf geostationären Umlaufbahnen
beziehen. Nur so, sagen BW-Offiziere, könne der Forderung nach
störresistenten Verbindungen über uneingeschränkt verfügbare
Kapazitäten, die kommerzielle Systeme nicht erfüllen, nachgekommen
werden. (pmz/c't)

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