Suche innerhalb des Archivs / Search the Archive All words Any words

[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]

[infowar.de] TELEPOLIS: Feindpropaganda unerwuenscht



Infowar.de, http://userpage.fu-berlin.de/~bendrath/liste.html
-------------------------------------------------------------

Dieser TELEPOLIS Artikel wurde Ihnen
von Ralf Bendrath <bendrath -!
- zedat -
 fu-berlin -
 de> gesandt.

----------------------------------------------------------------------
 Feindpropaganda unerwünscht
 
 Gerald Jörns   31.12.2001 
 
 Aus Angst vor Propaganda haben Indien und Pakistan die Ausstrahlung 
von gegnerischen TV-Programmen verboten 
 
 Nach dem Aufmarsch von Truppen beider Länder an Grenze, scheint der 
Kaschmir-Konflikt in eine neue Phase der Eskalation einzutreten. Indien 
will alles tun, um den grenzüberschreitenden Terrorismus zu verhindern 
und wird in dieser Ansicht von den Vereinigten Staaten unterstützt. 
Zwar heißt von beiden Seiten noch offiziell, man wolle einen Krieg 
verhindern, doch das [1]Verbot der pakistanischen Regierung, indische 
Fernsehsendungen in den pakistanischen Kabelnetzen auszustrahlen, 
verspricht nichts Gutes. Auch der indische Satellitensender Star TV 
darf keine Programme mehr senden. "Wir haben das unbedingte Recht, 
unsere Ideologie zu schützen", sagte Shahzada Alam Malik, der Leiter 
der pakistanischen Telekommunikationsbehörde PTA, zur Begründung des 
Verbots.  
 
 Vorgeworfen wird den indischen Sendern, dass sie einseitige 
"vergiftete Propaganda" anstatt objektiver Information oder 
Unterhaltung guter Qualität verbreiten. Das Verbot, das vorläufig bis 
zum 25. Januar 2002 besteht, sei notwendig, um die nationale Ideologie 
und Integrität aufrechtzuerhalten. Zur Zeit würden 800 Kabelsender im 
Land arbeiten, aber die würden von patriotischen Menschen geleitet. Wer 
gegen das Verbot verstößt, werde bestraft. Die PTA habe das Recht, auch 
die Lizenzen zu entziehen. 
 
 Das Verbot betrifft nur indische Sender. Weiterhin ungehindert 
zugelassen seien alle anderen ausländischen Sender wie BBC oder CNN. 
Verhindern lässt sich freilich nicht der Empfang der Sender über 
Satellitenschüsseln. Dem pakistanischen Verbot vorausgegangen ist 
allerdings das Verbot der indischen Regierung, den pakistanischen 
Sender PTV im Inland in Kabel einzuspeisen. Dem Sender wird 
vorgeworfen, die Seite der Kaschmir-Befreiungsbewegungen zu verbreiten. 
Schon im letzten Konflikt mit Pakistan 1999 hatte die indische 
Regierung die Ausstrahlung der gegnerischen Fernsehsender verboten und 
den Zugriff auf die Website der pakistanischen Zeitung Dawn sperren 
lassen ( [2]Kaschmir-Konflikt im Cyberspace). 
 
 Die ausgesprochenen Maßnahmen reihen sich in den Katalog der 
Kriegsvorbereitungen ein. Erst wurden die Botschafter abgezogen, das 
Militär in Alarmbereitschaft versetzt und schließlich Truppen an den 
Grenzen zusammengezogen, die sich bereits Feuergefechte liefern. Viele 
Menschen befinden sich seitdem auf der Flucht, weil sie die 
Grenzgebiete verlassen haben. Die Bus-, Zug- und Flugverbindungen 
zwischen beiden Ländern wurden eingestellt. Angeblich sollen auch schon 
die Raketen auf die jeweiligen Ziele im Nachbarland umprogrammiert 
worden sein. Typisch für eine moderne Kriegsführung ist die Zerstörung 
der gegnerischen Medien, um dann die eigene Propaganda besser zu 
positionieren. 
 
 Links 
 
 [1] http://paknews.com/flash.php?id=15&date1=2001-12-29
 [2] http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/5057/1.html
 
 Artikel-URL: http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/co/11468/1.html 
 
----------------------------------------------------------------------
  Copyright © 1996-2001 All Rights Reserved. Alle Rechte vorbehalten
 Verlag Heinz Heise, Hannover    

---------------------------------------------------------------
Liste verlassen: 
Mail an infowar -
 de-request -!
- infopeace -
 de mit "unsubscribe" im Text.