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Aufrüstung im Kampf gegen den Terrorismus
Florian Rötzer 09.01.2002
Israel und Indien vereinbaren enge Kooperation, mit israelischer
Erfahrung und Technik wie UAVs und elektrischen Sensoren soll vor allem
die Grenze in Kaschmir gesichert werden
Ungeachtet aller Bemühungen, die Spannungen zwischen Pakistan und
Indien auf friedlichem Weg zu lösen, wird die militärische Aufrüstung
in beiden Ländern vorangetrieben. [1]Angeblich hat China fünf Schiffe
nach Karatschi geschickt, die beladen waren mit Bauteilen für 40 neue
Kampfflugzeuge des Typs Super-7 und F-7, Waffen und Ersatzteile, um die
Unterlegenheit der pakistanischen Luftwaffe zu mindern. Die
pakistanische Armee hat dies inzwischen abgestritten. Die indische
Regierung hingegen dringt auf eine schnelle Lieferung von russischen
Panzern und hat mit Israel eine enge Kooperation auch im
Rüstungsbereich vereinbart.
Bei seinem Besuch in Indien besprach der israelische Außenminister
Shimon Peres mit dem indischen Verteidigungsminister George Fernandes
eine gemeinsame Initiative, Verteidigungsmaßnahmen gegen den
Terrorismus zu entwickeln. Die Annäherung beider Länder, die erst seit
1992 diplomatischen Beziehungen aufgenommen haben, stört nicht nur
Pakistan, sondern auch den Iran, der die muslimischen Länder vor
vermehrten israelischen Aktivitäten in Indien [2]warnte. Das von der
israelische Armee beschlagnahmte Boot, das angeblich Waffen für die
Palästinenser an Bord hatte, soll diese aus dem Iran haben. Die
persische Regierung bestreitet dies, fordert aber gleichzeitig die
arabischen Länder wieder auf, die palästinensischen "Freiheitskämpfer"
zu unterstützen. Das Land unterstützt schon lange die Hisbollah und
andere Terrororganisationen und versorgt sie mit Waffen. Peres hingegen
warnte Indien vor der Gefahr für die Region, wenn der Iran, den er ein
Zentrum des Weltterrors nannte, zur Atommacht würde.
Indien erhofft sich von Israel die Lieferung von Hightech-Waffen und
Aufklärungstechnik. Wie [3]Rediff berichtet, sagte ein hoher indischer
Geheimdienstoffizier: "Israel hat viele Jahre gegen militante Gegner
gekämpft. Sie haben ein großes Wissen, das für uns nützlich sein
könnte. Indien, so bestätigte die Sprecherin des indischen
Außenministeriums, Nirupama Rao, sehe sehr große Vorteile darin, "von
Israels Erfahrungen im Umgang mit dem Terrorismus zu lernen, das auch
Indien seit langer Zeit unter einem grenzüberschreitenden Terrorismus
leidet". Die Geheimdienste beider Länder tauschen schon seit einiger
Zeit Informationen aus.
Peres sagte der indischen Regierung die volle Unterstützung im Kampf
gegen den Terrorismus zu, da beide Länder im Terrorismus einen
gemeinsamen Feind hätten. Peres versicherte aber, er sehe nicht, dass
ein Krieg zwischen Pakistan und Indien ausbrechen werde, und forderte
zu einer friedlichen Lösung des Konflikts auf. Ausgebaut wird nach
seinen Äußerungen neben der wirtschaftlichen auch die militärische
Kooperation im Hinblick auf die Technik. In Zukunft hänge die
Verteidigungsstärke eines Landes weniger von der Größe der Armeen als
von der technischen Überlegenheit ab: "Als größte Demokratie in der
Welt geht Indien in das neue Zeitalter unter Berücksichtung seiner
Hightech-Kapazitäten, indem es alle seine menschlichen und natürlichen
Ressourcen einsetzt."
Insbesondere will Indien neben Waffen Aufklärungstechnik wie das
Phalcon-Radarsystem erwerben, aber auch unbemannte Aufklärungsflugzeuge
oder elektronische Sensoren, um die "Line of Control" (LoC)
abzusichern. Die UAVs seien besonders effektiv, die 760 Kilometer lange
Grenze zu überwachen und Grenzüberschreitungen zu beobachten. Die
"LoC", an der bereits seit Ausbruch des Konflikts die Truppen
aufmarschiert sind und sich einzelne Gefechte liefern, soll teilweise
auch mit israelischer Technik mit einem elektronisch gesicherten Zaun
versehen werden, um so durch den Kaschmir eine Hightech-Mauer zu
ziehen, die niemand unbemerkt passieren kann. Auf diese Weise will auch
Israel durch eine technisch gesicherte Mauer, die pro Kilometer auf
etwa eine Million Dollar Herstellungskosten veranschlagt wird, zwischen
Israel und Palästina das Terrorismusproblem lösen.
Links
[1] http://www.hindustantimes.com/nonfram/090102/dLFOR01.asp
[2]
http://cgis.jpost.com/cgi-bin/LinkLog/linklog.cgi?link=www.jpost.com/Edi
tions/2002/01/09/News/News.41356.html&title=Peres+visit+to+India+angers+
Iran&source=frontpage
[3] http://www.rediff.com/
Artikel-URL: http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/co/11522/1.html
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