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[infowar.de] Schily: Katastrophenszenarien von "Cyber War" völlig überzeichnet



Infowar.de, http://userpage.fu-berlin.de/~bendrath/liste.html
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Das ist doch mal ein nettes Zitat. Entstanden bei der Pressekonferenz
zur BMI-Telekom Initiative zum IT-Sicherheitspakt (siehe Mail von
gestern). RB

Hier der Originaltext:

http://www.bmi.bund.de/top/dokumente/Pressemitteilung/ix_67167.htm

Mi 16.1.2002

Schily: Datennetze gegen Anschläge sichern / Alarm per Internet und
künftig auch per Handy  

Im Anschluss an ein Gespräch mit Telekom-Chef Dr. Ron Sommer über die
Sicherheit von Datennetzen und moderne Warnsysteme erklärt
Bundesinnenminister Otto Schily: 

"Die Ereignisse des 11. September haben uns vor Augen geführt, dass
terroristische Anschläge sich gegen die Nervenzentren der modernen
Zivilisation richten können. Deshalb habe ich Gespräche mit den
Vertretern aller Infrastruktureinrichtungen in Deutschland geführt, um
Bedrohungspotentiale zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Ein
Element dieser Gegenstrategie ist beispielsweise die im Sicherheitspaket
II vorgesehene Überprüfung des Personals, das in
sicherheitsempfindlichen Bereichen von Infrastrukturunternehmen
arbeitet. 

Zu den wichtigsten Nervensträngen moderner Gesellschaften gehören die
Informations- und Kommunikationsnetze eines Landes. Die Infrastruktur
großer Volkswirtschaften mit ihren vielen Verknüpfungen und
Wechselbeziehungen ist immer an einigen Punkten gefährdet. Auch wenn
Katastrophenszenarien von "Cyber War" völlig überzeichnet sind, müssen
sich Staat, Gesellschaft und Wirtschaft doch gegen Anschläge auf ihre
Datennetze wappnen. Daher muss uns an dem zuverlässigen Schutz dieser
Netze besonders liegen. Die Bundesregierung arbeitet hierbei sehr
konstruktiv mit der Wirtschaft zusammen.

Auf dem Gebiet der Sicherheit von Informations- und
Kommunikationstechnik gibt es bereits seit langem eine enge Kooperation
mit den Unternehmen dieser Branche, sei es mit IBM, mit dem
Branchenverband BITKOM oder mit anderen. Heute habe ich mit Ron Sommer
die Fortschritte und Zwischenergebnisse der Zusammenarbeit mit der
Deutschen Telekom erörtert, dabei haben wir eine sehr positive Bilanz
gezogen. 

Dies gilt auch für die gemeinsamen Arbeiten bei der Entwicklung neuer
Alarmierungssysteme für die Bevölkerung. Denn bei Katastrophenfällen
müssen wir uns für die Warnung der Bevölkerung die neuen Techniken zu
Nutze machen. Wo früher die Sirenen heulten, soll künftig das Handy
alarmieren, die Funkuhren schrillen und bei jedem, der gerade im
Internet surft, sich ein Warnfenster öffnen. Dies ist moderne
Kommunikation."

Bei der Warnung der Bevölkerung in Zivil- und
Katastrophenschutzangelegenheiten strebt das Bundesinnenministerium eine
Einbindung von t-online an. Warnmeldungen sollen künftig über das
satellitengestützte Kommunikationssystem nicht nur an die
Rundfunkanstalten und Nachrichtenagenturen, sondern auch an t-online
übermittelt werden. T-online wird sie dann schnell und effizient an die
t-online-Kunden weitergeben. Hier sind noch einige Fragen zu klären,
aber es zeichnet sich ab, dass mit t-online der erste Internetanbieter
in das Warnsystem eingebunden wird. Dies hat Vorbildcharakter, denn
Staat und Wirtschaft nutzen mit dieser Zusammenarbeit die Vorteile
schneller, moderner und kostengünstiger Kommunikationsinfrastruktur.
Auch andere Anbieter sind aufgerufen, sich künftig an diesem System
schneller Warnung der Bevölkerung zu beteiligen. 

Ein besonders erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Bundesregierung und
Deutscher Telekom besteht beim Informationsverbund Berlin-Bonn (IVBB)
Dieses Netzwerk gewährleistet eine sichere und moderne
Regierungskommunikation.

Mit einigen Zahlen lässt sich verdeutlichen, wie wertvoll eine
leistungsfähige Kommunikationsinfrastruktur für die Regierungsarbeit
ist: Das E-Mail-Aufkommen stieg von 40.000 Anfang 1999 auf mittlerweile
1,7 Mio. E-Mails pro Monat. Eine noch intensivere Nutzung des IVBB ist
zu erwarten: Eine Erweiterung des E-Mail-Systems für eine Kapazität von
5 Mio. E-Mails pro Monat (bei einem Transport innerhalb von 60 Sekunden)
ist bereits durchgeführt worden: Im ersten Halbjahr 2002 werden die
Bandbreite und die Ausfallsicherheit des zentralen Datennetzes erhöht.
Ebenfalls in 2002, das hat nicht zuletzt durch den 11. September an
Bedeutung gewonnen - wird die Verschlüsselung auf weitere
Kommunikationsleitungen ausgedehnt.

Ein weiteres Feld enger Kooperation mit der Telekom besteht gerade auf
dem Gebiet der IT-Sicherheit. Hier hat sich eine vertrauensvolle und
zukunftsgerichtete Zusammenarbeit zwischen der Telekom und dem Bundesamt
für Sicherheit in der Informationstechnik entwickelt, von der beide
Seiten profitieren. Es liegt im Interesse der Bundesregierung, dass in
sensiblen Bereichen vertrauenswürdige und robuste Technik eingesetzt
wird. Für die Kooperation in besonders sensiblen IT-Sicherheitsfragen
wurde daher eine ständige Arbeitsgruppe des Bundesamts für Sicherheit in
der Informationstechnik mit der Telekom eingerichtet. 

Das Bundesinnenministerium und die Telekom haben eine
langfristig-strategische Zusammenarbeit und einen vertrauensvollen
Austausch von Experten vereinbart, um im Bedarfsfall koordiniert und
schlagkräftig auf akute Bedrohungen der nationalen
informationstechnische Infrastruktur reagieren zu können. Dazu werden
die CERTs (die sogenannten Computer Emergency Response Teams) der beiden
Partner eng zusammenarbeiten. Zwischen CERT Telekom und CERT Bund werden
besondere Kommunikations- und Alarmierungswege vereinbart, die einen
unmittelbaren und verschlüsselten Austausch vertraulicher Informationen
zur Verbesserung der Reaktionsfähigkeit in besonderen Lagen ermöglichen.
Die Kooperation zwischen CERT Bund und CERT Telekom ermöglicht es für
beide Seiten, die jeweiligen Analysen sicherheitsrelevanter Ereignissen
besser abzusichern. Diese Zusammenarbeit empfiehlt sich als Modell auch
für andere Unternehmen, Bundesinnenministerium und BSI stehen als
Sicherheitspartner bereit.

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