Suche innerhalb des Archivs / Search the Archive All words Any words

[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]

[infowar.de] CRM zur Terrorbekämpung?!?



Infowar.de, http://userpage.fu-berlin.de/~bendrath/liste.html
-------------------------------------------------------------
Zwei Artikel aus der Computerwoche und einige Anmerkungen darunter.

AS


---------------------------------------------------------------

http://www1.computerwoche.de/index.cfm?pageid=254&artid=33072

Siebel: "CRM hätte Terroranschläge verhindert" 
27.02.2002 um 16:29 Uhr 

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Wenn die US-Ermittlungsbehörden über 
CRM-ähnliche Systeme (Customer Relationship Management) verfügen würden, 
hätten sie die Terroranschläge in New York und Washington am 11. September 
2001 verhindern können. Das ist das Ergebnis eines Kongresses, auf dem 
sich gestern Softwarehersteller mit US-Politikern in Washington trafen. 

Siebel-Chef Tom Siebel stellte dar, wie die Behörden mit Hilfe der 
geeigneten Software schon im Vorfeld die Absichten von Mohamed Atta hätten 
erkennen können. Die US-Beamten vermuten, dass Atta selbst eines der 
Flugzeuge in das World Trade Center lenkte und der Kommandoführer der 
Terroristen war. Anhand von Beispielen belegte Siebel, dass einzelne 
Behörden verschiedene Kenntnisse über Attas Aktivitäten gehabt haben, die 
sie allerdings nicht verknüpfen konnten. Durch die Zusammenführung dieser 
Informationen in einem CRM-System wäre Atta schnell verdächtig geworden, 
meint Siebel. 

Der texanische Abgeordnete Jim Turner nannte Siebels Ausführungen "sehr 
ernüchternd". Auch er glaubt, dass eine bessere IT-Infrastruktur die 
Attentate verhindert hätte. Laut Pat Schambach, im US-Transportministerium 
für die Datensicherheit zuständig, will die Bush-Administration den 
IT-Haushalt im kommenden Jahr um 15 Prozent auf 52 Milliarden Dollar 
erhöhen. (lex) 

-----------------------------------------------------
http://www1.computerwoche.de/index.cfm?pageid=254&artid=33262

Experten: CRM ist zur Terrorbekämpfung ungeeignet 
01.03.2002 um 16:27 Uhr 

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Bei Experten sind die Ergebnisse eines Treffens, 
das vergangene Woche zwischen Softwareherstellern und US-Politikern in 
Washington stattfand, auf herbe Kritik gestoßen. In einer Rede hatte 
Siebel-Chef Tom Siebel geäußert, dass der Einsatz von CRM-Software 
(Customer Relationship Management) bei US-Behörden die Terroranschläge 
verhindert hätte, die am 11. September 2001 in New York und Washington 
verübt worden waren. (Computerwoche online berichtete). 

Dem widersprach nun der Fachautor Robert David Steele, der 25 Jahre lang 
für verschiedene Geheimdienste tätig war. CRM sei eine schlechte Lösung, 
um Terroristen aufzuspüren. Vielmehr seien schnelle Peer-to-Peer-Netze 
(P2P) geeignet, über die ein "Verbund intelligenter Menschen" 
kommunizieren solle. In vielen Bereichen habe sich gezeigt, dass CRM ein 
"Disaster" sei, so Steele. 

Mit dem Vorschlag, den Informationsfluss zwischen den einzelnen Behörden 
durch Computersysteme zu beschleunigen, liege Siebel richtig, meint Phil 
Anderson vom amerikanischen Strategic Issues Research Institute (SIRI). 
Man müsse jedoch genau prüfen, ob das mit CRM-Systemen zu erreichen ist. 
Denn oft gäben Beamten Informationen aus falsch verstandener Geheimhaltung 
nicht weiter. (lex) 

---------------------------------------------------

Bescheidenheit zeichnete die IT-Branche noch nie aus, Siebel ist auf der 
Suche nach neuen Kunden für seine Kundenbeziehungsverwaltungs-Software, 
Siebel ist Marktführer im CRM-Markt, 50% Marktanteil, weltweit 8000 
Mitarbeiter, eines der erfolgreichsten Software-Unternehmen. Die Lizenz 
für einen Arbeitsplatz kostet, natürlich in Abhängigkeit von den 
geforderten Funktionen, etwa 2000 ?.

CRM-Software erlaubt es Unternehmen auch mit komplexer 
Vertriebsorganisation, um einige Beispiele zu nennen, sämtliche 
Informationen über ihre Geschäftspartner (=Firmen und deren Mitarbeiter), 
Kontakte mit den Geschäftspartnern, deren Projekte, deren Beziehungen 
untereinander. Mit Siebels CRM-Lösung hätte, um in der Terminologie zu 
bleiben, jeder Mitarbeiter der Firma (oder der Tochtergesellschaften oder 
Vertriebspartner der Firma) mit entsprechenden Rechten Einblick auf die 
genannten Informationsbereiche.

Was hat Siebel erzählt, dass nicht alle in schallendes Gelächter 
ausbrachen? Vielleicht - in CRM-Terminologie - folgendes: Die unteren 
Mitarbeiter der Firma und der Töchter (Polizei, Geheimdienste, etc.) 
erfassen ihre Kontakte (Verkehrskontrolle, Einwanderung, Lärmbeschwerden, 
Überprüfung von Flugschülern, etc..)  mit den Geschäftspartnern. 
Geschäftspartner (Atta & Co.) , die bestimmte Eigenschaften besitzen 
(welche auch immer), werden automatisch bestimmten Kundenfirmen (Al 
Quaida) oder Verdachtsgruppen (islamistischer Terrorismus) zugeordnet. Die 
Sales Manager und Chief Sales Officers der Sicherheitsbehörden werden 
automatisch über besonders lukrative Opportunities (mögl. bevorstehender 
Terroranschlag), Veränderungen in der Kundenorganisation (Al Quaida 
offenbar um Atta-Gruppe erweitert) oder was auch immer informiert. Die so 
informierten Verantwortlichen hätten einfach auf den Kunden Al Quaida 
geklickt und die sexy Siebel-GUI hätte über Mitarbeiter und Projekte der 
Al Quaida informiert. Klickt man auf die Beziehungs-Ansicht, erkennt man 
z.B. Bin Laden als Al Quaida-Chef, Atta als Teamleiter irgendwo darunter. 

"Disaster"CRM: Studien besagen, dass ein sehr hoher Anteil aller 
CRM-Projekte scheitern und nicht die erhofften Erwartungen erfüllen. 
(leider kein Beleg zur Hand)



---------------------------------------------------------------
Liste verlassen: 
Mail an infowar -
 de-request -!
- infopeace -
 de mit "unsubscribe" im Text.