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[infowar.de] [FYI] brandeins: Spione und Start-ups



Infowar.de, http://userpage.fu-berlin.de/~bendrath/liste.html
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-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-----
Hash: SHA1

Hallo Liste,

 in der aktuellen brandeins ist ein netter Artikel [1] ueber die
 Verpflechtungen, die Entwicklung und die Menschen in der US-Se-
 curity-Scene. Fuer ein Komplettzitat ist es allerdings ein we-
 nig viel, daher nur zwei Ausschnitte:

 --snip--

Spione und Start-ups

Amerikas massive Rüstungspläne bescheren der Großindustrie dank fester
Bande zum Militär fette Jahre. Dabei springt auch für IT-Start-ups
eine Menge heraus, vorausgesetzt, sie haben Ideen für Datensicherheit
und gute Beziehungen zur Rüstungs- und Geheimdienstszene rund um
Washington.

Text: Steffan Heuer, Foto: Sascha Pflaeging


- ----- Jerry Harold weiß, wo man in Zeiten wie diesen Geld verdienen
kann. ?Verträge mit der Regierung sind hervorragend. Sie legen sich
fünf bis sechs Jahre fest, zahlen ein bis zwei Jahre im Voraus. Und
wer die Sicherheits-Checks besteht, hat das beste Gütesiegel und die
besten Referenzkunden, um zur privaten Wirtschaft zu gehen?, schwärmt
der Gründer von Netsec, einem Anbieter von Managed Security Services
(MSS). Das ist eine Art Wach- und Schließgesellschaft gegen Hacker,
Terroristen und Vandalen online. Zwei Drittel seines Umsatzes holt
Harold dieses Jahr durch Verträge mit dem Justizministerium, der
Luftwaffe, der Armee, dem Pentagon und verschiedenen Geheimdiensten
herein. Über seine Kunden aus Uncle Sams Großfamilie kann der
38-jährige Experte für Netzwerk-Sicherheit leider ebenso wenig
detailliert reden wie über seinen Werdegang.

    Harold ist einer aus dem Club. Geheimdienst, Sie wissen schon. Er
suchte zwölf Jahre lang nach Löchern in den Computersystemen der
National Security Agency (NSA) in Fort Meade, Maryland, bevor er sich
1998 mit einem Arbeitskollegen selbstständig machte. Nur so viel
verrät der stämmige Rotschopf, der aussieht wie der Football-Trainer
von nebenan: ?Egal, was wir bei der NSA testeten: Wir fanden immer
einen Weg einzubrechen. Die Schutzvorkehrungen sind bei der
Entwicklung meist nicht bedacht, sondern hinterher entwickelt worden.
Das öffnete uns die Augen für den enormen Markt, der von der Regierung
auf die freie Wirtschaft zurollen würde.? Dank ihrer Kontakte zu
anderen Spionage- und Militär-Insidern brauchten Harold und sein
Partner Ken Ammon am Anfang nicht einmal Risikokapital aufzutreiben.
Sie starteten vom ersten Tag an mit einer soliden Kundenkartei alter
Bekannter. Erst ein halbes Jahr später brauchten sie die Hilfe von
Risikokapitalgebern, um das weitere Wachstum zu finanzieren.

[..]


Die CIA als Firmengründer und Freund des Start-ups ? auf der Suche
nach ?patriotischen Anwendungen?

Inzwischen hat Washington reagiert ? aus Angst vor einem zweiten
Debakel wie dem 11. September. Um auf dem Gebiet C4 ? Kontrolle,
Kommando, Kommunikation und Computer ? wieder den Anschluss zu finden,
müssen das Pentagon und die Nachrichtendienste Expertise und
Innovationen aufsaugen. ?Doch der langsame und beschwerliche
öffentliche Beschaffungsprozess schreckt Start-ups davon ab, mit der
Regierung überhaupt ins Gespräch zu kommen?, berichtet Paul Taibl,
früher Oberst bei der Air Force. Heute untersucht er Methoden, wie die
Männer in Uniform schnell an neueste Technologien gelangen können,
ohne die alten Top Ten der Rüstungs-Lieferanten anzuzapfen:
LockheedMartin, Boeing, Raytheon oder TRW, die Jahr für Jahr
zweistellige Milliardenbeträge einstreichen.

Die CIA wagte als Erste den Sprung ins Wasser und gründete vor drei
Jahren eine eigene Venture-Firma mit 28 Millionen Dollar Startkapital.
In-Q-Tel mit Sitz in Silicon Valley sollte den Kulturschock auf beiden
Seiten minimieren, Berührungsängste nehmen und vor allem Start-ups
finanzieren und beraten, von deren Erfindungen die Geheimdienstler
sonst nie etwas hören würden. Daraus wurden Produkte wie Triangle Boy
von Safe Web, mit dem sich Surfer in repressiven Ländern wie China
anonym im Internet bewegen konnten. Oder Systems Research &
Development aus Las Vegas, die mit CIA-Startkapital Casino-Datenbanken
nach möglichen Betrügereien durchforstet. Das halbautonome Unternehmen
hat bislang knapp 1000 Business-Pläne begutachtet und in zwei Dutzend
Neugründungen investiert.

[..]


  --snip--

MfG
 Olaf, ./fx3

[1] Den gesamten Text gibt es geschaetzt noch gut drei Wochen unter:
http://www.brandeins.com/magazin/druckversionen/was_wirtschaft_treibt/artikel2.html

- --
Die gefundenen Bilder werden mit mathematischen Verfahren der Musterer-
kennung analysiert, wobei die entsprechenden URLs maschinell klassifi-
ziert werden - zum Beispiel als Rassismus, pornografische Darstellungen,
Sport oder Online-Shopping.      (Aus einem Pressetext der Webwasher AG)

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Version: PGP 6.5i
Comment: Aktueller Lieblink: http://odem.org/informationsfreiheit/

iQA/AwUBPIViJ6S04wBhKfC+EQJDhwCgmxQjUhrQr4kzpSgNHcxVEismuQIAoPCk
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