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[infowar.de] Unternehmen sparen leichtsinnig an IT-Sicherheit
Infowar.de, http://userpage.fu-berlin.de/~bendrath/liste.html
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"Unternehmen werden auf dem Gebiet der Sicherheit in der
Informationstechnologie zunehmend leichtsinniger". Diese Beobachtung hat der
Direktor des gemeinnützigen Instituts für Telematik, Christoph Meinel, nach
eigenen Angaben gemacht. Auf Grund wirtschaftlicher Probleme fingen immer
mehr Firmen an, bei den Ausgaben für IT-Sicherheit zu sparen, kritisierte
Meinel zu Beginn einer Online-Vorlesung über Informationssicherheit im
Internet, die dienstags und donnerstags von 8 bis 10 Uhr live im World Wide
Web übertragen wird.
Erstaunlich ist nach Worten des Informatik-Professors, dass Investitionen
für IT-Sicherheit gekürzt würden, obwohl es vor allem nach den
Terroranschlägen vom 11. September deutlich mehr Sensibilität für
Bedrohungen gibt. "Wenn aber tatsächlich dann etwas passiert, ist der
Schaden für die Unternehmen meist höher, als die Maßnahmen für erhöhte
IT-Sicherheit gekostet hätten", warnt Meinel nach den Erfahrungen seines
wirtschaftsnah arbeitenden Hightech-Forschungs- und Entwicklungszentrums,
das von der Fraunhofer-Gesellschaft betreut wird. Die Bedrohungen wachsen
nach Meinels Angaben mit der Zunahme an Vernetzung.
Auf aktuelle und verlässliche Zahlenangaben zu den Schadenssummen kann
derzeit offenbar niemand zurückgreifen. Nach Worten des Trierer
Informatik-Professors ist es Unternehmen meistens "peinlich, öffentlich über
angerichtete Schäden in ihren IT-Bereichen zu berichten". Die Dunkelziffer
sei deshalb sehr hoch. Oft würden genaue Zahlen erst nach vielen Jahren
bekannt, wenn es im Management der Firmen Veränderungen gegeben habe und man
über die Fehler der Vergangenheit offener zu reden bereit sei. Meinel
zitierte amerikanische Umfragen, wonach deutlich mehr Unternehmen einen
Angriff auf die IT-Infrastruktur durch eigene Mitarbeiter registrierten, als
durch externe "Hacker".
Nicht immer handele es sich bei den internen Sicherheitsproblemen in
Unternehmen um Folgen böswilligen Verhaltens von Mitarbeitern, betonte der
Direktor des Instituts für Telematik, der in Personalunion auch
Lehrstuhl-Inhaber für Informatik an der Uni Trier ist. Oft führe vielmehr
die Sorglosigkeit vieler Computernutzer zu Schwierigkeiten. Meinel verwies
zum Beispiel darauf, dass die Hälfte aller benutzten Passwörter auf Zetteln
im Umkreis von einem Meter rund um die Rechner zu finden sei.
Was die Zuverlässigkeit biometrischer Verfahren bei der elektronischen
Zugangskontrolle betrifft, zeigte sich der Trierer Telematik-Spezialist
zurückhaltend: "Die Fehlerquote liegt noch zwischen zehn und 15 Prozent. Das
ist für den Praxiseinsatz viel zu hoch", erklärte Meinel und forderte
während der ersten Online-Vorlesung der neuen Reihe zu verstärkten
Anstrengungen in der Entwicklung auf.
http://de.news.yahoo.com/020416/13/2q968.html
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