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[infowar.de] TELEPOLIS: Al-Qaida und das Internet



Infowar.de, http://userpage.fu-berlin.de/~bendrath/liste.html
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http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/co/12593/1.html 

 Al-Qaida und das Internet
 
 Florian Rötzer   23.05.2002 
 
 Die für Sanktionen gegenüber al-Qaida zuständige UN-Kontrollgruppe 
glaubt, dass das Terrornetz Gelder in Edelsteine anlegt und zur 
Logistik vermehrt das Internet benutzt 
 
 Nach einem Bericht der Kontrollgruppe, die vom UN-Sicherheitsrat 
aufgrund der [1]Resolution 1373 eingerichtet wurde und die über das 
Taliban-Regime, Usama bin Ladin und al-Qaida verhängten Sanktionen 
überprüfen soll, haben 144 Länder Anweisungen umgesetzt, um das 
Vermögen von verdächtigen Personen und Organisationen zu sperren. 
Insgesamt seien seit de, 11.9. weltweit 103 Millionen Dollar 
eingefroren worden. 
 
 Die Liste, die vom UN-Sicherheitsrat ohne Überprüfung von der 
US-Regierung übernommen wurde, führt Personen und Organisationen auf, 
die der Zusammenarbeit mit bin Ladin oder al-Qaida beschuldigt werden. 
Wer einmal auf der Liste gelandet ist, kann keinen Rechtsweg 
beschreiten, um wieder von ihr gelöscht zu werden. Überdies werden - 
bis auf die Ausnahme der Schweiz - normalerweise alle Gelder 
eingefroren, so dass die Betroffenen nicht einmal mehr ihren täglichen 
Lebensbedarf aus eigener Tasche bezahlen können. Proteste über 
Personen, die behaupten, zu Unrecht beschuldigt worden zu sein, kamen 
bereits von der schwedischen und der schweizerischen Regierung. Bislang 
wurden die einschneidenden Maßnahmen gegenüber diesen Personen noch 
nicht überprüft ( [2]Wo gehobelt wird .... 
 
 Die Kontrollgruppe schätzt, dass die Hälfte der gesperrten Gelder 
Vermögen darstellen, "die mit Usama bin Ladin und al-Qaida verbunden" 
sind. Was mit der anderen Hälfte ist, wird nicht gesagt. Angeblich 
hätten die Mitglieder des al-.Qaida-Netzwerks ihre Finanzen auch anders 
angelegt: "Als Folge des Einfrierens der Gelder, das weltweit 
stattgefunden hat und weiterhin durchgeführt wird, gibt es 
Behauptungen, dass al-Qaida, zumindest im Augenblick, finanzielle 
Aspekte seiner logistischen Unterstützung diversifizieren könnte und 
Teile seiner Gelder in Gold, Diamanten und andere Edelsteine wie 
Lapislazuli oder Saphire anlegt." Das allerdings hat man auch schon 
früher behauptet und beispielsweise auch den Vertrieb von Honig als 
Einnahmequelle bezeichnet. 
 
 Die Kontrollgruppe vermutet auch, dass al-Qaida stärker das Internet 
nutzt, um heimlich Gelder zu verschieben: "Die Gruppe ist besonders 
besorgt über die Verwendung des Internet durch al-Qaida und viele 
Unterstützer. Das betrifft nicht nur die finanziellen Transaktionen, 
sondern auch im Hinblick auf ihre Kommunikation, Befehlsstruktur, 
Steuerung und Logistik." Die Expertengruppe der UN suche nach 
Möglichkeiten, wie man diese Vorgehensweise "stören und neutralisieren" 
könne. All das klingt allerdings weniger nach wirklichen Informationen 
als nach einem Versuch, die Effizienz der Arbeit der Kontrollgruppe zu 
demonstrieren, auch wenn nur Vermutungen gehandelt werden. 
 
 Links 
 
 [1] http://www.un.org/Docs/sc/committees/1373/
 [2] http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/12526/1.html

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