Suche innerhalb des Archivs / Search the Archive All words Any words

[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]

[infowar.de] Hintergruende zum "Office of Global Communications", von FES D.C.



Infowar.de, http://userpage.fu-berlin.de/~bendrath/liste.html
-------------------------------------------------------------

Das Washingtoner Buero der Friedrich Ebert Stiftung informiert in seinem
neuesten America Alert ueber die Hintergruende des von Bush
beschlossenen "Office of Global Communications". Angestossen wurde das
Ganze durch eine Studiengruppe des Council on Foreign Relations (URL
unten). Das Fazit der Kollegen aus D.C.:
"Ohne substantielle Änderungen der amerikanischen Politik wird sich das
amerikanische Image nach außen nicht entscheidend verbessern lassen."
RB

-------- Original Message -------- 
Subject:America Alert
Date: Tue, 30 Jul 2002 17:47:07 -0400
From: Friedrich Ebert Foundation <fesdc -!
- fesdc -
 org>
To: America Alert <fesdc -!
- fesdc -
 org>,AmericaAlertII <fesdc -!
- fesdc -
 org>

Verantwortlich: Dr. Dieter Dettke, 
Redaktion: Ursula Soyez 

                A m e r i c a   A l e r t 
       Informationsservice des Washingtoner Büros der FES 

            Ausgabe 21/2002 ? 30. Juli 2002 
                                               
Amerikas Negatives Image nach Außen ist ein Grund zur Sorge

Offenbar alarmiert durch den Bericht einer unabhängigen Studiengruppe
des Council on Foreign Relations hat Präsident Bush sich entschlossen,
das was schon seit Ronald Reagan mit dem Begriff Public Diplomacy
bezeichnet wird, massiv zu verstärken. 
Das Weiße Haus wird ab Herbst dieses Jahres über ein Office of Global
Communications verfügen, um die amerikanische Außenpolitik besser zu
verkaufen. Der Vorschlag, das beschädigte amerikanische Image nach Außen
aufzupolieren stammt noch von Karen Hughes, Präsident Bushs engste
Vertraute in allen Fragen der Öffentlichkeitsarbeit. Dass jetzt
Handlungsbedarf besteht, wird in den Bericht der Studiengruppe des
Council on Foreign Relations auf eine alarmierende Weise
bestätigt. 

Amerika hat ein ernsthaftes Image-Problem und dieses Image-Problem
besteht nicht nur auf regionaler Ebene. Es ist global. 
Stereotypische Vorurteile wie z.B. die Wahrnehmung der USA als 

- arrogant 
- maßlos 
- heuchlerisch 
- unaufmerksam und 
- unfähig zum interkulturellen Dialog 

sind nach Auffassung der Autoren des Berichts weitverbreitet und tief
verwurzelt. 

Als besonders besorgniserregend sieht der Bericht die Entwicklung der
öffentlichen Meinung über Amerika in Europa. 85% der Deutschen, 80% der
Franzosen, 73% der Briten und 68% der Italiener sehen die Vereinigten
Staaten im Kampf gegen den internationalen Terrorismus als einseitig im
eigenen Interesse handelnd an, nicht willens auf die Interessen der
Verbündeten Rücksicht zu nehmen. 

Es bleibt abzuwarten, wie das neue Amt im Weißen Haus an die schwierige
Aufgabe herangehen wird, das Image Amerikas in der Welt zu verbessern.
Tatsachen wie zum Beispiel 

- die Ablehnung des Abkommes von Kyoto 
- die Rücknahme der amerikanischen Unterschrift unter das Statut von Rom
zur Schaffung eines Internationalen Strafgerichtshofs 
- die Weigerung, das Abkommen über ein Verbot biologischer Waffen zu
ratifizieren und 
- der Widerstand gegen das optional protocol zur UN-Konvention gegen
Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung
oder Strafe 

lassen sich ja auch durch die geschickteste Öffentlichkeitsarbeit und
Imagepflege nicht besser darstellen als sie sind: Ausdruck eines
amerikanischen Unilateralismus. Ohne substantielle Änderungen der
amerikanischen Politik wird sich das amerikanische Image nach außen
nicht entscheidend verbessern lassen. 

Washington, 30.7.2002 (DD) 

Dokumente: 

PUBLIC DIPLOMACY: A STRATEGY FOR REFORM 
A Report of an Independent Task Force on Public Diplomacy, Sponsored by
the Council
on Foreign Relations: 
http://www.cfr.org/public/PublicDiplomacy_TF.html 

Karen DeYoung, ?Bush to Create Formal Office To Shape U.S. Image
Abroad,?
Washington Post, 30. Juli 2002: 
http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A18822-2002Jul29.html

---------------------------------------------------------------
Liste verlassen: 
Mail an infowar -
 de-request -!
- infopeace -
 de mit "unsubscribe" im Text.