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[infowar.de] heise online: Die Terrorattacken und das Sicherheits-Bewusstsein in der IT-Branche



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Die Terrorattacken und das Sicherheits-Bewusstsein in der IT-Branche

Nach den Anschlägen auf das World Trade Center und das Pentagon am 11.
September 2001[1] ist vielen Unternehmen und Behörden die bis dato oft
ignorierte Verwundbarkeit der hoch technisierten westlichen Welt bewusst
geworden. Allein die Trümmer auf dem heutigen Ground Zero begruben mit
Telefon[2]- und Datenleitungen, mit Computern und Unternehmens-Servern
Datenbestände und Infrastruktur im Wert von Hunderten Millionen Dollar. Die
klaffende Wunde inmitten der "Hauptstadt der Welt" machte deutlich, dass
hoch moderne Infrastruktur Angriffen ungeschützt ausgeliefert sein könnte.
Hierzulande startet[3] deshalb an diesem Wochenende ein Netz von
Notfallzentralen, das in Deutschland die Informations- und
Kommunikationsnetzwerke in Deutschland besser sichern soll.	 

 "Das Thema IT-Sicherheit hat einen deutlichen Anschub durch die
Terroranschläge des 11. September erfahren", sagt Michael Dickopf, Sprecher
des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI[4]). Auch
die starke Nachfrage nach entsprechenden Lösungen auf den folgenden
Fachmessen Systems[5] und CeBIT[6] hätte dies gezeigt. Die Sicherung von
Daten, Netzwerken und des elektronischen Geschäftsverkehrs hatten Experten
immer wieder angemahnt, doch scheuten viele die hohen Ausgaben. Nach
Ansicht von Christoph Meinel, Direktor des Instituts für Telematik[7] in
Trier, reicht das heutige Sicherheitsbewusstsein dennoch nicht aus.
"Aktuelle Wirtschafsprobleme haben das Phänomen sehr schnell wieder in den
Hintergrund gerückt", sagt Meinel.

Während die IT-Industrie weiter in die Flaute rutschte, bekam der Markt für
IT-Sicherheitsdienstleistungen Hochkonjunktur. Künftig wird sich der
deutsche Markt für IT-Sicherheit nach Untersuchungen der
Marktforschungsfirma Meta Group[8] von derzeit etwa 300 Millionen Euro bis
zum Jahr 2005 auf mehr als 830 Millionen Euro fast verdreifachen. Die
amerikanische Sicherheitsberatung @stake[9] erwartet im gleichen Zeitraum
Investitionen weltweit von insgesamt 14,5 Milliarden US-Dollar. Es gebe
jedoch große Unterschiede zwischen den verschiedenen Branchen, sagt Meinel.
"Im Bankensektor ist das Sicherheitsbewusstsein vorbildlich."
Mittelständische Unternehmen verfügten dagegen oft nicht über hinreichend
qualifizierte IT-Abteilungen. "Da werden Sicherheitsprobleme oft schnell
heruntergespielt."

Die Biometrie zur eindeutigen Identifizierung von Personen anhand von
Merkmalen wie Fingerabdrücken oder der Iris erlebte nach dem 11. September
einen wahren Nachfrageboom. Nach Schätzungen der internationalen
Organisation der Biometrieanbieter (IBIA[10]) wird der weltweite Umsatz mit
biometrischen Anwendungen in diesem Jahr erstmals die
500-Millionen-Euro-Grenze überschreiten. Manche Unternehmen setzen
entsprechende Verfahren, die zuvor oft als nicht ausgereifte
Nieschenprodukte galten, inzwischen als Zugangskontrolle in ihren Betrieben
ein.

Nach anfänglich großem Interesse hatten jedoch zum Beispiel Flughäfen und
Banken schnell wieder von Plänen zum Einsatz biometrischer Kontrollen
Abstand genommen. Denn für den massentauglichen Einsatz eignen sich die
Verfahren nur bedingt. Im Mai untersuchte die c't (Heft 11/2002[11]) elf
biometrische Sicherungssysteme auf ihren Nutzwert. Fazit: Die Geräte
konnten Personen nicht von simplen Fotos unterscheiden oder ließen sich mit
einem fremden, auf Tesafilm festgehaltenen Fingerabdruck ohne Probleme
täuschen.

Bis heute wird heftig um Kiminalitätsbekämpfung und Datenschutz im Internet
debattiert. In den USA wurde unterdessen das so genannte
Cybercrime-Gesetz[12] noch einmal verschärft. Bei schweren Verstößen droht
Hackern nun lebenslange Haft. Das Gesetz soll auch eine schnelle Analyse
des Telefon- und E-Mail-Verkehrs gewährleisten und Internet-Diensteanbieter
ihre Daten zur Verfügung stellen müssen. In Europa wird über eine
Verordnung zu einer Vorratsspeicherung von Verbindungsdaten durch die
Internet-Provider noch heftig gestritten[13]. Bisher ist die
Speicher-Verpflichtung in der EU nicht einheitlich geregelt. Kritiker und
Branchenverbände[14] befürchten jedoch eine Durchweichung des Datenschutzes
und immense Kosten, die für die Speicherung auf die
Telekommunikations-Branche zukommen würde. (Renate Grimming, dpa) /
(jes[15]/c't)

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