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[infowar.de] Boeing testet unbemannte Kampf-Flieger X-45
Infowar.de, http://userpage.fu-berlin.de/~bendrath/liste.html
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Nett auch, dass Boeing jetzt Boing heißt...
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SPIEGEL ONLINE - 19. April 2004, 15:16
URL: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,295940,00.html
Angriff erfolgreich
Geisterflugeug bombardiert Lkw
Eine neue Ära des Luftkriegs beginnt. Der Flugzeugbauer Boing testete
erstmals ein Flugzeug, das Präzisionsbomben abwirft und ohne Piloten
auskommt. Der unbemannte Kampf-Flieger soll Risiken und Kosten von
Luftangriffen senken.
AP/ NASA
X-45 beim Bombenabwurf: "Den Truck regelrecht durchgeschüttelt"
Beim ersten Test mit einer Präzisionsbombe am Sonntag auf dem
US-Luftwaffenstützpunkt Edwards in Kalifornien lief alles wie am
Schnürchen. Das unbemannte Kampfflugzeug X-45 flog in 10.700 Metern Höhe
bei einer Geschwindigkeit von etwas mehr als 700 Stundenkilometern, als es
den 100-Kilo-Sprengkörper ausklinkte. Die intelligente Bombe steuerte dann
das programmierte Ziel an - einen am Boden stehenden Truck. Sie schlug
wenige Meter daneben auf dem Boden auf.
"Auf dem Video kann man sehen, wie die Bombe herunterkommt, eine große
Staubwolke aufwirbelt und den Truck regelrecht durchschüttelt", sagte Rob
Horton, der das X-45-Projekt bei Boing Phantom Works leitet. Hätte die
Testbombe Sprengstoff enthalten, dann wäre der Lkw zerstört worden, hieß
es.
"Es ist ein riesiger Schritt nach vorn", betonte Horton, der aus einer
Entfernung von 80 Meilen die Freigabe für den Angriff gab. Die
Zielkoordinaten waren zuvor einprogrammiert worden. Zur Navigation
benutzte das Flugzeug das GPS-System. Nach dem Abwurf kehrte die Maschine
selbständig auf die Basis zurück.
Der erfolgreiche Test lässt US-Militärs auf einen baldigen Kampfeinsatz
von unbemannten Bombern hoffen. Bislang nutzt die US-Armee Drohnen vor
allem zur Aufklärung, vereinzelt auch, um kleinere Bomben zu
transportieren. Das X-45, von den Militärs Ummanned Combat Air Vehicle
(UCAV) genannt, kann auch größere Sprengkörper aufnehmen und über
Feindesland abwerfen.
AFP
Boeing X-45: Um 75 Prozent günstigere Betriebskosten
Das wie ein Ypsillon geformte Flugzeug wiegt etwa vier Tonnen und kann bis
zu 1,5 Tonnen Nutzlast aufnehmen. Es ist acht Meter lang, die
Flügelspannweite liegt bei zehn Metern.
Rund 250 Millionen US-Dollar haben Boing und die US-Armee in die
Entwicklung umbemannter Bomber gesteckt. Im Mai 2002 hob der erste
Prototyp ab. Haupteinsatzgebiet könnten Angriffe auf Radarstationen und
Luftabwehrstellungen sein.
Bombardements zum Discountpreis
Die US Air Force hofft, eines Tages mit dem X-45 einen wahrhaften
Billig-Bomber nutzen zu können. Die Entwicklungskosten dürften nach
Schätzungen 65 Prozent unter denen für bemannte Jets liegen. Bei den
Betriebskosten sollen derartige Flieger sogar um 75 Prozent günstiger
sein. Daneben erhöhen unbemannte Bomber auch die Überlebens-Chanchen für
Piloten in Kampfjets, denn diese müssen die besonders gefährlichen
Angriffe auf Luftabwehrstellungen nicht mehr selbst fliegen.
Für den flexiblen Einsatz lässt sich das Flugzeug leicht in Container
verpacken. Dazu müssen lediglich die Flügel abgenommen werden. Nach
Boing-Angaben kann der in Container verpackte Flieger bis zu zehn Jahre
gelagert werden und ist binnen 90 Minuten einsatzbereit.
Boing hofft auf einen Großauftrag zur Produktion Hunderter X-45-Flieger
und bezifferte den Stückpreis auf 10 bis 15 Millionen Dollar. Die
Serienproduktion der unbemannte Bomber könnte 2008 beginnen.
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