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[infowar.de] Bundeswehr-Projekt Herkules droht erhebliche Verzögerung
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http://www.heise.de/newsticker/meldung/48779
Bundeswehr-Projekt Herkules droht erhebliche Verzögerung
Das milliardenschwere IT-Projekt Herkules[1] der Bundeswehr droht nach
zwei Jahren Verhandlung[2] zwischen Bundesverteidigungsministerium und
dem Industriekonsortium Isic 21 zumindest in der momentan geplanten
Form zu scheitern. Wie die Financial Times Deutschland[3] berichtete,
konnten sich die Verhandlungspartner nicht über eine Zusatzzahlung
einigen. Bei dem milliardenschweren Großauftrag geht es um die
Ausrüstung der Bundeswehr mit moderner Informationstechnologie im Laufe
der nächsten 10 Jahre.
Die Bundesregierung drohte, die Gespräche zu beenden, falls das
Konsortium kein akzeptables Angebot unterbreite. Dem Isic 21-Konsortium
gehören neben dem Rüstungskonzern EADS das Systemhaus CSC Ploenzke und
der Telekommunikationsanbieter Mobilcom an. Nun soll ein
Spitzengespräch am heutigen Donnerstag die Differenzen ausräumen. Der
Zankapfel sind die Zusatzkosten von rund 500 Millionen Euro, die das
Industriekonsortium für die Netzwerkinfrastruktur verlangt.
Aus Kreisen der Industrie hieß es, dass komplexe und bürokratische
Anforderungen bei der Projektvergabe die Verhandlungen erschwert
hätten. Das Konsortium soll zehn Jahre lang die IT- und
Netzinfrastruktur der Bundeswehr für einen jährlichen Fixpreis von 665
Millionen Euro übernehmen. Heer, Luftwaffe und Marine sollen mit neuer
Datenverarbeitung ausgerüstet und miteinander vernetzt werden.
SPD-Haushaltspolitikerin Elke Leonhard wies darauf hin, dass die
Ausschreibung noch von 656 Bundeswehrstandorten ausgegangen sei.
Inzwischen habe Verteidigungsminister Peter Struck die Schließung von
100 Standorten beschlossen. Aus diesem Grund seien "weniger Gerät und
weniger Netze" nötig, sagte sie der Zeitung. Eine Erhöhung des Budgets
käme für sie deshalb nicht in Frage.
Das Bundesverteidigungsministerium bezeichnete das Gespräch als
"ergebnisoffen". Beobachter sehen ein positives Zeichen darin, dass das
Spitzengespräch überhaupt stattfindet. Die Verhandlungsfrist lief
ursprünglich am gestrigen Mittwoch ab. Sollten die Gespräche mit Isic
21 scheitern, käme das Konsortium TIS um T-Systems, IBM Deutschland und
Siemens Business Services zum Zuge. Damit würde sich der Zeitplan
allerdings erheblich nach hinten verschieben. (Christiane
Schulzki-Haddouti) /
(jk[4]/c't)
Links in diesem Artikel:
[1] http://www.bundeswehr.de/forces/grundlagen/040226_hercules.php
[2] http://www.heise.de/newsticker/meldung/27916
[3] http://www.ftd.de
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