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[infowar.de] Re: Bundeswehr/Herkules, aus junge welt



Infowar.de, http://userpage.fu-berlin.de/~bendrath/liste.html
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> Infowar.de, http://userpage.fu-berlin.de/~bendrath/liste.html
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> Noch was zu Herkules, basierend v.a. auf Telepolis, 

Die Bundeswehr wäre durchaus in der Lage, den modernen Krieg (information
centric warfare) bereits jetzt zu führen. Mit der Modernisierung ihrer
Kommunikationswege sind sie in zwei Vorgängerprojekten zur "Herkules" recht
weit vorangeschritten. Laut einiger öffentlich zugänglichen Strategiepapiere
haben die IT-Offiziere vor zwei jahren ihre Ergebnisse vorgestellt. Demnach
sind die Marine, eine! Division der Infanterie, mehrere Heeresteile von
Panzern, Fahrzeugen und den ersten prototypen der Luftwaffe, entwickelt von
BAE Systems in Kooperation mit EADS (Eurofigther) über SASPS und Mobilfunk
bereits miteinander vernetzt. Die Schwierigkeit besteht weniger in den
technischen Möglichkeiten als vielmehr im finanziellen Bereich: Die
Insellösungen, die untereinander nicht kompatibel sind und erst recht nicht
mit der NATO,  sind personell aufwändig und technisch teuer. Der Wehretat
läßt sich aber anders als in den USA nicht beliebig ausdehnen. Das läßt bei
Verhandlungen wenig Spielraum, den die Unternehmen jedoch nicht akzeptieren-
sie wollen und müssen hohe Gewinne aufweisen. Und 6,5 Milliarden Euro in
zehn Jahren sind "Peanuts" im Vergleich zu dem vergleichbaren
Modernisierungsprojekt der uS-Army mit 90 Milliarden Dollar innerhalb von
sechs bis acht Jahren. Insofern bieten sich derzeit zwei Alternativen:
entweder die Generäle begnügen sich mit einer "abgespeckten" Version, bei
der sie auch weiterhin auf die europäischen Partner und die USA angewiesen
sind, was vor allem die Einführung von IVp6 und die Modernisierung der
Satellitentechnik betrifft. Oder aber das IT-Zentrum erhält den Auftrag und
wird eine wirtschaftliche Tochter. Ihre sechs Rechenzentren müßten ausgebaut
werden und die hohen Personalkosten- immerhin 50 Prozent des Wehretats-
müßten eventuell sogar noch aufgestockt werden. Schließlich hat die
Bundeswehr ein Problem, gut ausgebildete Informatiker zu finden. Eine
wirtschaftliche Tochter aber könnte gegen EU-recht und die
Maastricht-Kriterien verstoßen. 

In Anbetracht des Ehrgeizes der Generäle einerseits der Bundesregierung
andererseits, die eindeutig von dem Willen künden, fürder an der Spitze der
"alten Europäer" selbstständig in für die Bundesrepublik (und Westeuropa)
strategisch und wirtschaftlich wichtigen Regionen auch präventiv mit Polizei
und Militär und Geheimdiensten eine Rolle zu spielen, darf man auf den
Ausgang des Rennens gespannt sein. Sobald nationales Interesse und die
"nationale Ehre" bedroht sind, verstoßen alle westeuropäischen Staaten schon
mal komplett gegen die Wettbewerbsbedingungen, Frankreich bislang an der
Spitze aber hart verfolgt von Brittanien und Deutschland. Ich verfolge die
Verhandlungen mit Spannung, setze aber auf die Männerfreundschaften um
Schröder. Der geht bekanntlich gern mit von Pierer einen trinken. 

Sobald mein Artikel dazu fertig ist, stell ich ihn bei Interesse gern ein.
Grüße,

Beate

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