Suche innerhalb des Archivs / Search the Archive All words Any words

[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]

[infowar.de] SPON: Offizieller Bericht: US-Heimatschutz versagt im Netz



  Noch dazu:

http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2005/05/26/AR2005052601397.html
http://www.govexec.com/dailyfed/0505/052605tdpm1.htm

Orginal Bericht des GAO:
http://www.gao.gov/new.items/d05434.pdf

<http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,357958,00.html>

OFFIZIELLER BERICHT

US-Heimatschutz versagt im Netz

Das US-Heimatschutzministerium, das für die Abwehr terroristischer Angriffe 
zuständig ist, schützt das Land nicht ausreichend vor Bedrohungen aus dem 
Internet. Der Untersuchungsbericht einer Regierungsbehörde bescheinigt dem 
Ministerium fast vollständiges Versagen bei dieser Aufgabe.

Das Department of Homeland Security (DHS) ist ein Monstrum. Mit 180.000 
Beamten soll die Behörde nach dem Willen von Präsident George W. Bush das 
Land vor Bedrohungen wie den Attacken vom 11. September 2001 schützen. Das 
Ministerium entstand aus 22 verschiedenen Bundesbehörden, die am 1. März 
2003 in der größten staatlichen Neuorganisation der USA seit 50 Jahren zum 
DHS verschmolzen wurden, um künftige Terrorakte zu verhindern. Ein wichtiges 
Ziel dabei: die Abwehr von Cyberterrorismus, also der Schutz der 
Informations- und Datennetze der USA.

Gerade dabei versagt das DHS aber praktisch auf der ganzen Linie, stellte 
das Government Accountability Office (GAO) der USA jetzt auf Anfrage des 
Kongresses hin fest. Das GAO ist etwa dem Bundesrechnungshof vergleichbar. 
Wegen der mangelhaften Arbeit des Heimatschutzministeriums gebe es "ein 
erhöhtes Risiko, dass große Teile unserer nationalen Infrastruktur entweder 
nichts über Schlüsselbereiche von Cyber-Sicherheitsrisiken wissen oder nicht 
darauf vorbereitet sind, effektiv mit Cyber-Notfällen umzugehen", so der 
Bericht.

"Kein einziger Bereich wurde erschöpfend angegangen"

Von den 13 Verantwortungsbereichen, die dem DHS zugewiesen worden seien, sei 
kein einziger erschöpfend angegangen worden: "Es gibt noch viel zu tun." Zu 
diesen Verantwortungsbereichen gehören etwa die Entwicklung eines nationalen 
Plans für den Schutz kritischer Infrastruktur, die Verbesserung des 
Informationsaustausches zwischen Behörden und privaten 
Sicherheitsunternehmen, die Identifikation potentieller Bedrohungen und die 
Einrichtung von Vorwarnsystemen und Notfallplänen.

"Bis es die vielen Herausforderungen bewältigt hat, denen es gegenübersteht, 
und kritische Aktivitäten abschließt, kann das DHS nicht effektiv als der 
Konzentrationspunkt für Cyber-Sicherheit funktionieren, als der es vom 
Gesetz und der Bundespolitik vorgesehen war", lautet das Fazit der 
GAO-Beamten.

Dieses vernichtende Urteil kommt für das Heimatschutzministerium gerade in 
dem Moment, in dem die US-Regierung eine Art Netz-Manöver mit dem Namen 
"Silent Horizon" durchführt. Es soll testen, was bei einem elektronischen 
Angriff auf die USA geschehen würde, und wird vom Information Operations 
Center der CIA geleitet. Das Bedrohungsszenario ist eine Cyberattacke, die 
Schäden verursacht, die mit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 
vergleichbar wären. Der imaginäre Gegner, so war zu erfahren, sei eine 
fiktive neue Allianz antiamerikanischer Organisationen, der auch Hacker aus 
dem Lager der Globalisierungsgegner angehören. Ergebnisse des Testlaufes, 
der gestern endete, sind bislang noch nicht bekannt geworden.

Das Ministerium reagiert verschnupft

Für das Heimatschutzministerium ist die negative Beurteilung ausgerechnet 
zum jetzigen Zeitpunkt ein schwerer Schlag, hatte man doch, auch auf Drängen 
des Präsidenten, gerade die Sicherung der Datennetze vor terroristischen 
Aktivitäten als wichtiges Ziel definiert. Entsprechend verschnupft reagierte 
die Behörde: "Wir stimmen der Implikation des Berichts nicht zu, dass die 
Herausforderungen, die uns heute begegnen, uns davon abgehalten haben, 
bedeutsame Ergebnisse dabei zu erzielen, die Cyber-Sicherheits-Aufstellung 
der Nation zu verbessern", schrieb ein DHS-Beamter in Reaktion auf eine 
vorläufige Version des GAO-Berichtes. Für den erst im März eingesetzten 
neuen Minister Michael Chertoff dürfte der Bericht das erste große Problem 
seiner Amtszeit werden.

Der Bericht ist nicht die erste Peinlichkeit im Zusammenhang mit dem DHS und 
elektronischem Datenverkehr. Im vergangenen Juni hatte der Generalinspekteur 
der Behörde festgestellt, dass die hauseigenen Computersysteme nicht sicher 
seien. Nicht authorisierte Benutzer könnten in die drahtlosen Netzwerke 
eindringen, schrieb er. Ein Sicherheitsexperte von der Johns Hopkins 
University sagte damals der Wirtschaftspublikation "Bloomberg Markets": "Es 
ist ironisch, dass die für die Cyber-Sicherheit der Nation zuständigen Leute 
ihre eigenen Netzwerke inadäquat geschützt haben. Wenn sie es nicht schützen 
können, wie können sie vom Rest der Regierung und der Industrie erwarten, 
sich selbst zu schützen?"

Christian Stöcker


----- End forwarded message -----
  Gruss

-- 
  Pluto   -   SysAdmin of Hades
  Free information! Freedom through knowledge. Wisdom for all!! =:-)
  PGP://0xB4BBB4A9?524CB500A8F3EAA2&6A3E5272F9072A17  ICQ: 286852401

---------------------------------------------------------------------
To unsubscribe, e-mail: infowar -
 de-unsubscribe -!
- infopeace -
 de
For additional commands, e-mail: infowar -
 de-help -!
- infopeace -
 de