[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]
[infowar.de] McNiven: Cybercrime macht mehr Geld als Drogenhandel
<http://www.spiegel.de/netzwelt/netzkultur/0,1518,387394,00.html>
29. November 2005
US-EXPERTIN
Cybercrime macht mehr Geld als Drogenhandel
Per Computerkriminalität, behauptet Valerie McNiven, IT-Beraterin der
US-Regierung, sollen 2004 weltweit mehr als 105 Milliarden Dollar
umgesetzt worden sein. "Cybercrime" boome so sehr, dass die
Strafverfolgung nicht mehr mitkäme.
Es ist so eine Sache, die durch Computerkriminalität entstehenden Schäden
abzuschätzen: Da treffen echte Einnahmen durch Phishing und anderen
Finanzbetrug auf die zahlreichen Fälle von durch Cybercrime verursachten
Umsatzeinbußen und hochgerechneten Schäden.
IT-Kriminalität: Mehr Umsatz als die Drogenmafia?
Man kennt das aus der Berichterstattung über spektakuläre Hacks oder
Virenattacken. Schnell halten Experten den Daumen in den Wind und
überschlagen die Kosten im dreistelligen Millionenbereich - Wochen später
entpuppt sich der tatsächliche Schaden dann meist als sehr viel kleiner.
"Mit Mythen", meint dazu der IT-Kritiker Rob Rosenberger, "lässt sich Geld
verdienen."
Dass es ein IT-Sicherheits- und Kriminalitätsproblem gibt, steht jedoch
außer Frage. Spätestens seit die Phishing-Welle richtig rollt, wird auch
den meisten Internet-Nutzern klar, wie viele Betrüger im Web unterwegs sind.
Genug, behauptet Valerie McNiven, um 2004 mehr Geld als die gesamte
Drogenindustrie umgesetzt zu haben. McNiven gehört zu den Leuten, die den
Daumen von Berufs wegen in den Wind halten. Und wenn sie schätzt, dann
hört man ihr auch im Weißen Haus zu: McNiven nennt sich
"Cybercrime-Beraterin" der Regierung Bush. Ihre Meriten verdiente sich
McNiven unter anderem als IT-Sicherheitsexpertin für die Weltbank.
Sie hält "unsere Unwilligkeit oder Unfähigkeit, sichere Systeme zu
entwickeln" für den Kern des Cybercrime-Problems. Nur weil die
IT-Infrastrukturen so angreifbar seien, könnte sich Computerkriminalität
so explosionsartig verbreiten - zu schnell für die
Strafverfolgungsbehörden, die der Entwicklung hinterher trabten. Und dass,
obwohl sie überhaupt nur einen Bruchteil der Cyber-Verbrechen überhaupt
verfolgen: Die Mehrzahl der betroffenen Unternehmen, fand 2002 das FBI
heraus, zeigen Schäden durch IT-Kriminalität noch nicht einmal an.
Die Risiken durch Computerkriminalität, meint McNiven, würden in den
nächsten Jahren noch steigen. Gerade durch die zunehmende Vernetzung auch
von Entwicklungs- und Schwellenländern mit ihren sehr unsicheren Struturen
sei ein Anstieg vor allem im Bereich des Finanzbetruges zu befürchten.
Korruption, leichter Identitäts-Diebstahl und die Möglichkeiten,
Informationen zu manipulieren, begünstigten den künftigen Cybercrime-Boom
in Entwicklungsländern: "Deren Systeme werden vom Start an korrumpiert."
Ansteigen werde die Bilanz aber auch durch mittelbare Cybercrime-Folgen.
So begünstige die zunehmende Vernetzung nicht nur die Verbreitung von
Pornografie, sondern erleichtere auch die Abwicklung des internationalen
Menschenhandels.
---------------------------------------------------------------------
To unsubscribe, e-mail: infowar -
de-unsubscribe -!
- infopeace -
de
For additional commands, e-mail: infowar -
de-help -!
- infopeace -
de