Re: [infowar.de] Carnivore am Ende?

[Ralf Bendrath <bendrath -! - zedat - fu-berlin - de>]

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Christiane Schulzki-Haddouti schrieb:

> > gedanke, ob es moeglich waere, ueber die initiierung eines
> > entsprechenden lobbyvereins, wohl nicht kurzfristig, so doch zumindest
> > mittelfristig, die (virtuellen) buergerrechte besser vertreten und
> > durchsetzen zu koennen.
> 
> guter Gedanke - Kernpunkt ist aber die Finanzierung. Was nutzt ein
> neuer, weiterer Verein, wenn auch er auf Selbstausbeutung statt auf
> guter Finanzierung beruht. Man muesste also jemanden finden, der Zeit
> und Energie und Ueberzeugungskraft hat, die Industrie fuer so etwas zu
> gewinnen.
 
Es gibt ja auch Firmen, die mit Kryptografie und ähnlichen Sachen Geld
verdienen. Zero Knowledge z.B. sponsert in den USA sehr viele Konferenzen. Was
macht denn der deutsche Markt in diesem Bereich? 
Oder sind das alles alte BND-Ableger? ;-)

Daneben gibt es ja vielleicht auch Möglichkeiten, online Geld zu machen. Die
Webseite der Deutschen Friedensgesellschaft (www.dfg-vk.de) z.B. finanziert sich
selbst durch die Möglichkeit zur Online-Spende. Bei entsprechender Zuspitzung
und Breitenwirkung müsste doch damit auch eine halbe Personalstelle machbar
sein. Das Hauptproblem aus meiner Sicht ist, dass solche Sachen immer erst eine
Zeitlang ohne Geld angeschoben werden müssen, und dafür fehlt das Personal.

Im Übrigen ist mein Eindruck, dass das Thema Privacy auch hierzulande immer mehr
Aufmerksamkeit findet, u.a. ausgelöst durch den Big Brother Award und Echelon.
Das Netzwerk Neue Medien, das auch Mitveranstalter unserer Konferenz zur
Cyber-Rüstungskontrolle in zwei Wochen ist, plant z.B. im nächsten Frühjahr
einen grossen Kongress zu diesem Thema. 
Spannend ist dann natürlich, wie sich das als Wahlkampfthema für 2002 eignet -
Grüne und Liberale dürften damit bei ihrer Klientel einige Pluspunkte sammeln
können. 
Es kommt eben hier immer alles etwas später auf die Agenda als in den USA.

Grüsse, Ralf


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