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[infowar.de] HSFK Veranstaltung in Berlin : "Demokratie, Krieg und Medien"



Infowar.de, http://userpage.fu-berlin.de/~bendrath/liste.html
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Liebe Liste,
Information zum Programm und Anmeldung siehe unten....
-Olivier

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Konferenz der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung
(Frankfurt), der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (Berlin) in
Zusammenarbeit mit der Hochschule für Film und Fernsehen (Potsdam) und
unter der Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO-Kommission aus
Anlass des "Internationalen Tages der Pressefreiheit"

am 3. Mai 2002 In der Hessischen Landesvertretung in Berlin



Demokratie, Krieg und Medien

- zum Verhältnis von demokratischer Kontrolle, militärischer Logik und
Pressefreiheit

Programm Anmeldung



Medien gelten in Demokratien seit langem als die "vierte Macht". Keine
Politik ist heute mehr denkbar ohne die Begleitung, die Hilfe oder den
Widerstand der Medien. Politische Strategien kalkulieren mediale
Berichterstattung mit ein ? ob von Regierungsseite, Opposition,
Pazifisten oder
gar Terroristen. Während sich die medialen Inszenierungen des
gesellschaftlichen und politischen Lebens in Demokratien zwischen
wohlfeilen
Präsentationen und mehr oder weniger heftiger Kritik an der Darstellung
offizieller Politik bewegen, gelten in Kriegszeiten Berichterstattungs-
und
Dokumentationsregeln besonderer Art.

Was im Frieden nützlich erscheint, könnte sich in Kriegszeiten als
konterproduktiv erweisen, es könnte dem Feind dienen. Medien geraten im
Krieg
deshalb leicht in die Nähe zu Instrumenten der Propaganda oder werden
dazu genutzt. Aber auch in Friedenszeiten hat die mediale Inszenierung
von
Kriegsthemen eine hohe Bedeutung, sei es, dass im Zusammenhang mit der
Vergangenheitsbewältigung die "historische Wahrheit" strittig scheint,
sei es, dass sich das Medienengagement in Sachen Krieg an der Grenze
zwischen Dokumentation bzw. Desillusionierung und
"Kriegsverherrlichung" und Einstimmung auf mögliche neue
Kriegshandlungen bewegt.

Mediale Einflüsse auf militärische Aktionen lassen sich kaum so
bestimmen bzw. objektiven Wertmaßstäben zuordnen wie andere Einflüsse
auf
gesellschaftliches Handeln oder außenpolitische Strategien. Gilt es für
jeden kriegführenden demokratischen Staat, sich der stabilen Zustimmung
im
Innern sicher zu sein, so zieht dies Konsequenzen nach sich, die nicht
immer mit den Wertmaßstäben demokratischer Tugenden gemessen
werden. Und auch in Friedenszeiten muss eine "wehrhafte" Demokratie
vorbereitet sein, zum Äußersten zu gehen. Medienberichterstattungen,
Dokumentation en und fiktionale Produktionen, die sich nicht allein
staatstragend verstehen, können deshalb nicht nur in Kriegszeiten in
direkte
Konfrontation zu den Strukturen der militärischen und politischen Macht
geraten. Sie können auch in sich selbst einen Ambivalenzkonflikt
enthalten,
der auf das Wissen um die strategischen Vorteile des Verschweigens, der
bewussten Falschdarstellung und der Denunziation zurückgeht, und zwar
nach beiden Seiten, nach der der "demokratischen Mitbürger" ebenso wie
nach der der "Feinde der Demokratie", die unter dem Krieg leiden
müssen.

Im Handlungsfeld journalistischer, dokumentarischer und fiktionaler
Produktionen zu Kriegs- und Friedenszeiten können ganz unterschiedliche
Motive einzelner Medienschaffenden, der Sender, der Politiker und der
Militärs zusammenkommen. Die Demokratische Vielfalt solcher (erlaubten)
Motive bringt es mit sich, dass in jedem Krieg, in den Demokratien
verwickelt werden, immer wieder heftig diskutiert wird, welche Rolle die
Medien
haben bzw. haben sollten. Die Konfrontation mit Vorfällen, in denen
Journalisten ihr Leben verlieren, weil sie zu weit vorne, unter zu
gefährlichen
Bedingungen und mit zu großem Wagemut die Medienindustrie bedienen
wollen (und müssen), kann sich möglicherweise genau so wenig
konsistent in das Geschehen einordnen, das man Krieg nennt, wie die
Versuche, in Kriegshandlungen wenigstens ein Minimum an Rationalität
bzw.
Mitmenschlichkeit zu garantieren.

Wie lässt sich Journalismus, Dokumentation und fiktionale Produktion im
Spannungsfeld von demokratisch organisierten Gesellschaften einerseits
und Kriegsgeschehen, das allein von militärischer Logik bestimmt wird,
andererseits verorten? Wie nah oder wie weit entfernt soll oder muss
Journalismus vom Kriegsgeschehen berichten, wie "richtig" oder wie
"falsch" muss dokumentiert werden? Wem dienen Medien mit dem Thema
Krieg in einer Demokratie , wem sollten sie dienen? Dies sind Fragen,
die unter anderen in der Konferenz behandelt werden sollen.



Programm

09.00-10.00

Einführung
Jochen Riebel, Hessischer Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten
und Chef der Staatskanzlei

Grußwort
Prof. Dr. Klaus Hüfner: Präsident der Deutschen
UNESCO-Kommission09.30-10.00

Vortrag
Prof. Dr. Harald Müller (HSFK): Demokratie im Krieg

10.30-13.30

Panel 1: Kriegsnachrichten
Impulsvortrag: Astrid Frohloff, SAT 1
Moderation: Prof. Dr. Jörg Calließ, Ev. Akademie Loccum

Panel 2: Kriegsdokumentation
Impulsvortrag: Dr.Christian Hörburger, Online-Forum Medienpädagogik
Moderation: Prof. Dr. Lothar Mikos, HFF

Panel 3: Kriegsfilm
Impulsvortrag: Prof. Dr. Christian Büttner HSFK
Moderation: Hajo von Gottberg FSF

13.30-14.30 Mittagspause

14.30-15.30

Vortrag
Dr. Ingrid Lehmann (UN-Informationsdienst Wien):
Im Kreuzfeuer: Friedensoperationen und Öffentlichkeitsarbeit -
Erfahrungen aus den Vereinten Nationen

15.30-16.00 Kaffeepause

16.00-17.00

Podiumsdiskussion
Freimut Duve (OSCE), Prof. Dr. Klaus Hüfner (DUK), Dr. Ingrid Lehmann
(UNO),
Moderation: Dr. Verena Metze-Mangold (Deutsche UNESCO Kommission)

Tagungsort: Hess. Landesvertretung in Berlin, In den Ministergärten 5,
10117 Berlin



Information
Prof. Dr. Christian Büttner
buettner -!
- hsfk -
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Anmeldung
Evelyne Gosing-Brehl
c/o HSFK, Leimenrode 29
60322 Frankfurt
T. 069-95910416
gosing -!
- hsfk -
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Olivier Minkwitz___________________________________________
Dipl. Pol., wissenschaftlicher Mitarbeiter
HSFK Hessische Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung
PRIF Peace Research Institute Frankfurt
Leimenrode 29 60322 Frankfurt a/M Germany
Tel +49 (0)69 9591 0422  Fax +49 (0)69 5584 81
Mobil   0172  3196 006
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