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[infowar.de] FIfF: Computereinsatz darf Krieg nicht akzeptabel machen
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-------- Original Message --------
Subject: PE: Computereinsatz darf Krieg nicht akzeptabel machen
Date: Tue, 01 Apr 2003 18:44:22 +0200
From: "FIfF e.V. - Buero" <fiff -!
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Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung
(FIfF) e.V.
- Presseerklärung -
Computereinsatz darf Krieg nicht akzeptabel machen
Weder eine Mehrheit im UN-Sicherheitsrat noch weltweite Proteste konnten
einen Krieg im Irak verhindern. Die Vereinigten Staaten haben mit einer
kleinen Schar Verbündeter am 21. März 2003 mit den Bombardements und dem
Einmarsch begonnen. Die Regierungen dieser Staaten nehmen in Kauf,
dass ihr Angriffskrieg völkerrechtswidrig ist,
dass es unsäglich viele Opfer unter den Soldaten und in der
Zivilbevölkerung geben wird,
dass die Auswirkungen auf den Nahen und Mittleren Osten unabsehbar sind,
dass sich der internationale Terrorismus ermutigt fühlt,
dass die islamische Welt in Aufruhr geraten kann,
dass der Krieg Unsummen verschlingen und der Weltwirtschaft schaden
wird.
Information als Waffe und Einsatzfeld
Diesem Krieg fehlt jede Legitimation. Er fügt den Betroffenen
unermessliches Leid zu. Wir wenden uns aber auch deshalb gegen diesen
Krieg, weil er in zynischer Weise informationstechnisch geprägt
ist,betont
der Bremer Informatik-Professor und FIfF-Beirat Hans-Jörg Kreowski. In
dem
im Jahr 2000 veröffentlichten Masterplander US-Streitkräfte für die
nächsten 20 Jahre (Joint Vision 2020) werden information operationsden
klassischen Gefechtsfeldern See, Land, Luft und Weltraum gleichgestellt.
Informationwird dabei gleichermaßen als Ziel, Waffe, Quelle oder
Einsatzfeld verstanden.
Der gesamte militärische Apparat der USA ist inzwischen digital
vernetzt.
Unmengen von Bildern und Daten laufen aus AWACS-Flugzeugen, unbemannten
Flugkörpern und anderen Quellen in den Kommandozentralen ein. Dieses
Datenmaterial wird computergestützt ausgewertet, um militärische Ziele
zu
bestimmen und an die Bomber, Raketenleitsysteme und Einsatztruppen
weiterzuleiten.
Krieg wirkt hier wie ein Computerspiel und die Fernsehzuschauer erleben
ihn
als Live-Spektakel. Der größte Teil aller eingesetzten Bomben,
Marschflugkörper und Raketen ist so programmiert, dass die Ziele mit
hoher
Präzision getroffen werden sollen. Hier wird die Illusion geschürt,
dass
Krieg sauber führbar ist und nur den Feind trifft, stellt Reinhard
Keil-Slawik, FIfF-Vorstandsvorsitzender und Informatik-Professor in
Paderborn fest.
Der Mythos der chirurgischen Schläge verharmlost zivile Opfer als
Kollateralschäden. Es ist skandalös, dass so getan wird, als könnten
Computereinsatz und Präzisionsmunition den Krieg akzeptabel machen.
Sterben
im netzzentrierten Krieg ist so grausam wie in jedem herkömmlichen
Krieg.
Bremen/Paderborn, 31.03.2003
gez. Prof. Dr. Reinhard Keil-Slawik (Vorsitzender des FIfF e.V.)
Prof. Dr. Hans-Jörg Kreowski (Mitglied des FIfF-Beirates)
Ralf E. Streibl (Mitglied des FifF-Vorstandes)
für das FIfF e.V.
Für weitere Fragen stehen gerne zur Verfügung:
Prof. Dr. Reinhard Keil-Slawik (Vorsitzender des FIfF-e.V.)
<mailto:rks -!
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Prof. Dr. Hans-Jörg Kreowski (Mitglied des FIfF-Beirates)
<mailto:kreo -!
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Ralf E. Streibl (Mitglied des FifF-Vorstandes)
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Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung
(FIfF) e.V.
Goetheplatz 4, D-28203 Bremen, www.fiff.de
Tel.: 0421 / 33 65 92 55 - Fax: 0421 / 33 65 92 56 - E-mail:
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