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[infowar.de] RFID -- Kunden sagen: Wir sind nicht EureVersuchskaninchen!
Infowar.de, http://userpage.fu-berlin.de/~bendrath/liste.html
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-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: newsletter-bounces -!
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newsletter -!
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Gesendet: Mittwoch, 18. Februar 2004 15:48
An: newsletter -!
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Betreff: [RH Newsletter] RFID -- Kunden sagen: Wir sind nicht
EureVersuchskaninchen! // Customers say: "We aren't your guinea pigs"
english text below
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Kunden sagen: Wir sind nicht Eure Versuchskaninchen!
FoeBuD deckt auf: Verwirrspiel um versteckte Schnüffelchips
in Metro-Payback-Kundenkarte
Technisch ist es möglich, dass die Kunden des
Extra-Supermarktes in Rheinberg ausspioniert werden, ohne dass sie
es merken. Wer den Markt betritt, muss an zwei großen Antennen
vorbei gehen, und ein Computer könnte auslesen, wer den Laden
betreten hat und was er wann eingekauft hat. Die technischen
Voraussetzungen dafür sind
geschaffen. Daß die Metro Gruppe diese Daten nicht
auswertet, muss man ihnen glauben - das Vertrauen aber ist
erschüttert, nachdem sie in den vergangenen Tagen versucht
haben, diesen Skandal zu vertuschen. Zur Metro-Gruppe
gehören u.a. Galeria Kaufhof, real, Praktiker, MediaMarkt, Saturn.
Was sind RFID-Chips?
Möglich wird diese neue Dimension des Ausspionierens durch
sogenannte RFIDs. Kleine Computerchips unter einigen
Preis-Etiketten im "Future Store", wie der Extra-Markt in Rheinberg
richtig heißt, die berührungslos von Antennen ausgelesen werden
können. Eine Antenne sendet einen Impuls und die Chips senden eine
eindeutige Nummer zurück. Über diese Nummer finden sich in den
Datenbanken der Metro Angaben zum Produkt, Preis usw. Diese Chips
sollen den herkömmlichen Strichcode ersetzen und werden nicht mehr
umständlich per Lichtstrahl sondern per Funk ausgelesen. Praktisch
für den Handel - unbemerkt vom Verbraucher. Diese Chips werden im
Future Store getestet, dafür wurde er gebaut.
Skandal Nr. 1: Versteckte Schüffelchips in Kundenkarten
Problematisch wird der Einsatz der Schnüffelchips, wenn auch die
Kundenkarten berührungslos und vom Kunden unbemerkt ausgelesen
werden können, denn dann ist dem Ausspionieren keine Grenze mehr
gesetzt. Und diesen Schritt hat die Metro Gruppe jetzt gemacht. Per
Zufall stellten die Bielefelder
Datenschützer am Sonntag, 1.2.2004, fest, dass die
Payback-Kundenkarte des Metro-Stores einen solchen
Schnüffelchip enthält. Zusammen mit ihrem Gast, der
Verbaucherschützerin Katherine Albrecht (CASPIAN,
Boston/USA), hatten Rena Tangens und padeluun zusammen mit weiteren
Mitgliedern des Vereins FoeBuD den Future Store am
Sonnabend, 31.1.2004, besucht und waren offiziell vom
Projektleiter Dr. Gerd Wolfram und Pressesprecher Albrecht von
Truchseß empfangen worden. Sie waren aber nirgendwo auf diesen
brisanten Aspekt hingewiesen worden. Dabei war genau
dies Thema: Die unzulässige Zuordnung von Daten der
RFID-Chips zu Personen, die von der Metro stets bestritten
worden war. (Details auf unserer Homepage
http://www.foebud.org/rfid )
Skandal Nr. 2: Schnüffelchips an Preisetiketten können nicht deaktiviert
werden
Auch beim Verlassen des Ladens behalten die Schnüffelchips ihre
eindeutige Nummer. Das, was die Metro-Vertreter einen "Deaktivator"
nennen, ist nur Beschwichtigung. Einige Teile
des Chips an den Produktetiketten werden mit Nullen
überschrieben - die eigentlich wichtige Information, die eindeutig
nur für diesen Chip vergebene Nummer, bleibt erhalten. Jede
Packung Philadelphia-Käse hat also eine weltweit eindeutige Nummer.
Gelöscht oder deaktiviert werden
können die Chips nicht - sie werden nur teilweise
überschrieben. Daß die Metro diese "ewige" Nummer nicht nutzt, muß
man ihnen glauben. Aber wie lange noch? Und wann werden in anderen
Unternehmen Begehrlichkeiten geweckt, wenn die Technik doch bereits
vorhanden ist? Die Payback-Karten des Future-Store werden bereits
jetzt von den Kunden in anderen Payback-Partner-Unternehmen eingesetzt.
Skandal Nr. 3: Metro redet sich heraus
Bedenklich stimmt die Verbraucherschützer, dass Metro
versucht, die Öffentlichkeit zu täuschen. Nachträglich
brachte Metro kleine Hinweisschildchen an ein DVD-Regal an, auf denen
auf den Chip in der Payback-Karte hingewiesen wird. Sie behaupteten
dann, dass diese Hinweise dort schon "seit einiger Zeit" gehangen
hätten. Sie übersendeten dem FoeBuD Fotos jenes Regals. Zufällig
hatte der FoeBuD ein zwei Tage älteres Foto bei der Begehung am Samstag
von genau jenem Regal aufgenommen - und dort ist zu sehen, dass die
Schildchen noch nicht angebracht waren. Der FoeBuD wertet dies als
Hinweis darauf, dass sich die Metro-Vertreter über die Brisanz dessen
im klaren sind, Kunden heimlich mit Schnüffelchips ausgestattet zu
haben.
Forderung: Sofort aufhören! Gesellschaftsverträglichkeit
finanzieren!
Im Metro Future Store in Rheinberg gerät ein Feldversuch außer
Kontrolle. FoeBuD und CASPIAN fordern die Metro-Gruppe auf, die RFID-
und Kundenkarten-Tests einzustellen.
Weiterhin fordern wir Metro auf, ein Gremium mit
Datenschützern, VerbraucherorganisationenUmweltschützern
(Elektrosmog), Arbeits- und Bürgerrechtlern zu finanzieren, bei dem
Regeln und Gesetze für die gesellschaftsverträgliche Einführung der
RFID-Technik entwickelt werden, bevor man weitere Tests mit dieser
Technik macht.
Wir fordern, dass der Versuch bis zum 16. Februar 2004, 8 Uhr
(Ladenöffnung) abgebrochen wird und die technischen Einrichtungen
des RFID-Versuchs im Laden abgebaut und die Etiketten aus dem
Konsumentenbereich entfernt werden.
Bis zum 20. Februar 2004, 12 Uhr erwarten wir die Zusage der
Finanzierung des oben geforderten Gremiums.
Fotomaterial findet sich auf http://www.foebud.org/rfid
· Röntgenbild der Kundenkarte
· Foto des "Deaktivators", mit erkennbarer nicht-löschbarer
Seriennummer
· Vorher/Nachher-Bilder vom DVD-Regal
· und mehr
Weitere Informationen: www.foebud.org/rfid
http://www.bigbrotherawards.de/2003/.cop/
FoeBuD e.V. -- Marktstrasse 18 -- 33602 Bielefeld
Tel: 0521-175254, Fax: 0521-61172, eMail: mail -!
- foebud -
org
www.foebud.org, (www.spychips.de), www.bigbrotherawards.de
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english text
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Customers say: "We aren't your guinea pigs"
FoeBuD unveils: Hidden spychips in Metro-Group's "Future Store
Payback" customer cards
It is technically possible that customers of the "Extra" supermarket
in Rheinberg, Germany, be spied upon without them noticing it.
Whoever enters the supermarket has to pass a gate with two huge
antennas, and a computer can keep track of who has entered the store
and bought what at which time. The technical prerequisites are there.
That the Metro Group won't use these data is a question of believing
them - but trust has been shattered after they tried to cover up this
scandal in the past few days. Among others, the chains Galeria
Kaufhof, real, Praktiker, MediaMarkt and Saturn belong to Metro.
The Future Store in Rheinberg is a pilot project for the introduction of
RFID in retail sales.
What is RFID?
This new dimension in eavesdropping was made possible through
so-called RFID tags: Tiny computer chips under the price tags on a
number of goods in the "Future Store", which is the actual name of
that supermarket, which can be read out by antennas without any
physical contact. An antenna sends out an electrical impulse and the
chips respond by sending out a unique number stored in their
memory. And through this number one can find information about the item,
like price, product etc., in Metro's databases. These chips are
supposed to replace the old bar code and don't have to be awkwardly
held to a scanner with a light beam but can be read out by radiowave
transmission. Practical for retailers
- unnoticeable for customers. And these chips are being tested in
the Future Store, that is what it was built for.
Scandal #1: Hidden spychips in customer cards
Questionable is the use of the spychips when also the customer
cards can be read without physical contact and unnoticed by the
customer, for then there is no limit any longer to spying on people.
And this step has now been made by the Metro Group.
Quite by accident German privacy advocates discovered on Sunday,
February 1, that the "Payback" customer card of the Metro Future Store
contains such a spychip. Together with their guest, consumer advocate
Katherine Albrecht (CASPIAN, Boston, Mass., USA), Rena Tangens and
padeluun and a group of other members of FoeBuD, a German privacy
and civil rights organisation, had visited the Future Store and been
received officially by project leader Dr Gerd Wolfram and press
officer Albrecht von Truchsess. And on the whole tour they had not been
adverted to this prickly aspect. But this is the exact core of the
issue: illegitimate linkage of data on the RFID tags to
individuals, which had always been denied by Metro in the past. (Find
details and links on our
website: http://www.foebud.org/rfid)
Scandal #2: Spychips on price tags cannot be deactivated
Also on leaving the store the spychips on the tagged items
retain their unique number. The device which the
representatives from Metro call a "deactivator" is only a pacifier.
Some parts of the chips on the price tags will be overwritten with
zeros - the actual important information, the unique number given to
only this one chip stays alive. Every package of Kraft
"Philadelphia" cream cheese has a number that is unique worldwide.
Deletion or deactivation of the chips is impossible - they will
be only partially overwritten. That Metro does not use this eternal
number has to be believed them. But how long will they go on not using
it? And when will this technology inspire the greed of other companies,
since it is available already? The "Payback" cards of the Future
Store are used even today by customers of other supermarkets belonging
to the "Payback"-consortium.
Scandal #3: Metro talk themselves out of it
The consumer advocates are even more alarmed by the fact that Metro
tries to deceive the public. After their visit, Metro put little signs
on a CD and DVD shelf on which they mention the use of the RFID
chip in the "Future Store Payback" card. Then Metro claimed these
signs had been hanging there "for some time". They sent some photographs
of the shelf to FoeBuD. Accidentally, FoeBuD had taken a photo of that
shelf during their tour on Saturday - and there it can be seen that
the signs had not yet been hanging there
then. FoeBuD sees this as evidence that Metro's
representatives are aware of the critical implications of having
secretly equipped customers with spychips. Compare the photos at
http://www.foebud.org/rfid
Demand: Stop immediately!
At the Metro Future Store in Rheinberg a field test is getting
out of control. FoeBuD and CASPIAN appeal to the Metro Group to stop
their RFID- and customers cards tests.
Furthermore, we appeal to Metro to finance talks within a body made
up of representatives from the industry, privacy advocates, consumer
advocates and civil rights advocates, in which rules and laws for
the introduction of a socially acceptable use of RFID technology can
be developed before any further tests are made.
We demand that the ongoing trial be stopped by February 16, 2004,
08:00 a.m. (opening time of the shop), the technical appliances for
the RFID trial be taken down and the RFID tags be removed from the
customer area.
We await a pledge to the willingness to finance of the above mentioned
board of debate by February 20, 2004.
Photo material can be found on http://www.foebud.org/rfid
· X-ray of the customer card
· Photo of the "deactivator", with undeletable serial
number visible
· Before-and-after photos of the DVD shelf
· and more
For further information go to: www.foebud.org/rfid
FoeBuD e.V. o Marktstrasse 18 o D-33602 Bielefeld
Tel: 0521-175254, Fax: 0521-61172, e-mail: mail -!
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www.foebud.org, www.spychips.de, www.bigbrotherawards.de
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