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[infowar.de] Technologien für Krieg und Spiele
Infowar.de, http://userpage.fu-berlin.de/~bendrath/liste.html
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Mein Erstaunen über diese Zusammenspiel von US-Militär und der
Computerspiel-Industrie will nicht schwinden. Die Teenies zocken mit den
Spinnoffs militärischer Softwareprojekte. Sind es Spin Offs? Oder nicht
viel mehr Beispiele dafür, dass die technologiepolitische
Dual-Use-Strategie der USA Früchte trägt? Wir erinnern uns: Spätestens in
den Neunzigern war die Theorie der wirtschaftsfördernden Spinn-Offs dahin.
Ziel der im miltärischen Gewand daherkommenden US-Technologiepolitik war
es, die gemeinsame zivil-militärische Technologiebasis zu festigen und
überlegen zu machen. Technologische Überlegenheit des Miltiärs ergibt sich
dann aus der schnellstmöglichen Adaption solcher Dual-Use-Technologien.
Auf SDI wurde von Seiten Europas u.a. mit der technolgiepolitischen
Initiative Eureka reagiert, weil man es hier weniger als militärisches,
denn als technologiepolitisches Projekt verstand, auf dass es entsprechend
zu reagieren galt. Sind die Milliarden für Homeland Security und das
Pentagon *auch* ein technologiepolitisches Programm? Welcher Anteil,
wieviel wird in die Förderung von Dual-Use-Schlüsseltechnologien
investiert?
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Virtuelle Erde für die US-Armee
[03.03.2004 12:42]
Computerspiele für militärische Zwecke sind nichts Neues. Doch jetzt
bekommen die Simulationsspiele eine neue Dimension: Damit die US-Soldaten
künftig besser auf Operationen in fremdem Gebiet vorbereitet sind, hat das
Simulation, Training and Instrumentation Command[1] (Stricom) die
Spieleschmiede There[2] beauftragt, die Erde digital nachzubauen -- in
Orignalgröße.
Die virtuelle Welt soll der echten so gut wie möglich nachempfunden sein,
um an jedem beliebigen Ort der Erde Einsätze in unbekanntem Terrain zu
üben. Bei den virtuellen Manövern sollen beliebig viele Menschen und
militärisches Gerät eingesetzt werden. Anders als bei einschlägigen
virtuellen Spielewelten stehen in der Spielewelt für die US-Armee jedoch
nicht die Kampfeinsätze im Vordergrund, erläutert Robert Gehorsam, Vice
President für Strategic Initiatives bei There, in einem Interview mit dem
Online-Spielemagazin Homelan Fed[3]. Es gehe vielmehr darum,
Aufklärungsaufgaben, Planung oder die Zusammenarbeit mit der
Zivilbevölkerung, befreundeten Armeen und Hilfsorganisationen wie dem
Roten Kreuz zu simulieren. Dazu modifiziert There ihr eigenes
Multiplayer-Online-Spiel "There" -- ein ziviles Spiel, das dem virtuellen
Puppenhaus "Die Sims" sehr ähnelt -- nach den Wünschen der Armee und baut
beispielsweise ein Physiksystem für realistische Waffensimulationen ein.
Später, so Gehorsam, sei es durchaus denkbar, dass die Simulation mit
Daten aus der realen Welt in Echtzeit gefüttert wird. Wenn ein US-Jeep mit
einem GPS-Modul durch Bagdad fährt, dann auch sein virtuelles Pendant im
Online-Trainingsprogram. Die gespielten Einsätze können Stunden oder gar
Monate dauern.
Damit Fahrzeuge und Menschen sich möglichst realistisch verhalten, beraten
Forscher vom Army Research Institute die Entwickler von There. Denn das im
kalifornischen Menlo Park ansässige Unternehmen There hat noch keine
Erfahrungen mit Kriegsspielen. Gehorsam will zwar nicht ausschließen, dass
aus dem Projekt für das Militär ein kommerzielles Spiel werden könnte.
Hauptschwerpunkt bei dem jetzigen Projekt sei allerdings der Ausbildungs-
und nicht der Unterhaltungsfaktor. Einen Protoytp der Trainingswelt will
There bis September fertig gestellt haben. Derzeit existiere lediglich
"das Zentrum einer großen Hauptstadt im Mittleren Osten", in der das US
Militär präsent sei.
Den Auftrag für die US-Armee hat There nach Angaben von Vice President
Gehorsam über eine Ausschreibung bekommen. Die US-Armee greife sehr gerne
auf zivile Unterhaltungsfirmen und Spiele-Hersteller zurück, da sie
hierdurch nicht nur Kosten sparen würden, sondern auch die Technik immer
up to date sei. Doch dies sei keine neue Entwicklung, wie sie derzeit in
Spielen wie Americas Army[4] oder Full Spectrum Warrior[5] zu sehen ist.
Die engen Verbindungen des Militärs zu den Spiele-Entwicklern reichten bis
in die frühen 80er-Jahre zurück, als der ehemalige Kampfpilot Gilman Louie
mit seinem Freund Sid Meier die Firma Microprose gründete, die nicht nur
durch Strategietitel wie Civilization, sondern auch zahlreiche Militär-
und Flugsimulationen bekannt wurde. Gilman Louie ist heute Chef von
In-Q-Tel[6], einem von der CIA gegründeten Unternehmen, das die
Zusammenarbeit der CIA mit Firmen aus der freien Wirtschaft koordiniert.
(Werner Pluta) /
(wst[7]/c't)
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[1] http://www.peostri.army.mil/
[2] http://www.there.com/index.html
[3] http://www.homelanfed.com/index.php?id=20830
[4] http://www.americasarmy.com/
[5] http://www.fullspectrumwarrior.de/
[6] http://www.in-q-tel.com/
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