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[infowar.de] Dataming für den Frieden: Passagierdaten - Abkommen USA-EU, DHS-Systeme,etc.



Infowar.de, http://userpage.fu-berlin.de/~bendrath/liste.html
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   Freitag | 28.05.2004 | http://futurezone.orf.at | 
 
DATAMINING
 
Wo Europas Passagierdaten landen
Umstrittenes Abkommen unterzeichnet | Insgesamt 53 staatliche 
US-Datenbankverbünde suchen Terroristen, Kriminelle und illegale 
Einwanderer | Dataminingsysteme im Ministerium für Heimatschutz | Bericht 
des US-Rechnungshofs
 
 
Am Freitag wurde das Abkommen zwischen der EU und den USA zur 
Flugdaten-Übermittlung von Transatlantik-Passagieren auch offiziell 
unterzeichnet.

Ein ebenfalls am Freitag in den USA veröffentlichter Rechnungshofbericht 
lässt absehen, was mit den persönlichen Daten europäischer Flugpassagiere 
geschehen wird.

Die Untersuchung des General Accounting Office ergab, dass in den 
verschiedensten US-Regierungstellen mehr als 120 groß angelegte 
Datamining-Programme, die persönliche Daten von in- und ausländischen 
Bürgern enthalten, in Gange sind. 

Etwa die Hälfte davon soll der Verbesserung von Services bzw. Technischen 
Abläufen dienen, insgesamt 53 Datenbankverbünde beschäftigen sich mit der 
Analyse großer Datenmengen sowohl aus privaten wie staatlichen 
Datenquellen vornehmlich aus den USA, aber auch solchen ausländischer 
Provenienz.

Das vorrangige Ziel ist dabei jeweils Terroristen und Kriminelle aller Art 
herauszufiltern bzw. die Aufenthaltsdauer von ausländischen Staatsbürgern 
zu kontrollieren.
 
      Die Aufträge für das System CAPPS II [Computer Assisted Passenger 
Profiling System II], in dem die Daten der europäischen Flugpassagiere 
landen wurden vor wenigen Tagen an die Unternehmen Accenture, Computer 
Sciences und Lockheed Martin vergeben. Dabei handelt es sich größten und 
auch teuersten Projekte des Ministeriums für Heimatschutz. Die Daten, 
unter anderem auch biometrische, werden mit rund 20 weiteren Datenbanken 
vernetzt.
Die Vergabe von CAPPS II
http://futurezone.orf.at/futurezone.orf?read=detail&id=231363&tmp=66051549 
 
 
 

 
Neue Tools zum Heimatschutz
Im Ministerium für Heimatschutz sind von verschiedenen Abteilungen bereits 
drei derartige Großprojekte, die aus Personenprofilen Verdächtige 
herausfiltern sollen, in Betrieb. 

Zwei weitere, nämlich ein "Incident Data Mart", wo Statistiken über 
Gesetzesverstöße aller Art mit Bewegungsprofilen von Personen korreliert 
werden, sind in Planung. 

Ein automatisches Verteilsystem namens "Verity" wird Nachrichten von 
"externen Agenturen" entgegegnnehmen und nach vollzogener Analysen den 
"angemessenen Empfängern" zuweisen, wie es im Rechnungshofbericht 
[Appendix IV, Seite 45] heisst.
 
      Das Flugdaten-Abkommen
Die EU Kommission hatte erst kürzlich gegen den Willen des Parlaments 
entschieden, das umstritttene Abkommen zur Übergabe von 
Passagierdatensätzen an US-Behörden abzuschließen.
Eine Prüfung des EU-Gerichtshofs in dieser Angelegenheit läuft.
http://futurezone.orf.at/futurezone.orf?read=detail&id=230869 
 
 

 
Geheime Dunkelziffern
Auch drei der vier ebenso gelagerten Datamining-Systeme der Defense 
Intelligence Agency [DISA] im Pentagon sind bereits up and running, die 
verschiedensten Spezialaufgaben dienen. 

Da im Rechnungshofbericht allerdings nur die nicht-geheimen Projekte 
gelistet sind, ist mit Sicherheit anzunehmen, dass die Zahl tatsächlicher 
Datamining-Projekte vor allem im Militärbereich bedeutend größer ist.
 
      So ist von den ursprünglichen Entwicklern der 
Datamining-Technologien, der National Security Agency, naturgemäß kein 
Projekt enthalten
Der Rechnungshofbericht im Volltext
http://www.gao.gov/cgi-bin/getrpt?GAO-04-548 
 
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