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[infowar.de] BKA bastelt an Datenbank für Netzermittlungen



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http://www.heise.de/newsticker/meldung/51185

17.09.2004 10:52

BKA bastelt an Datenbank für Netzermittlungen

Das Bundeskriminalamt (BKA[1]) arbeitet an einer zentralen Datenbank
für Netzermittlungen, um Überschneidungen zu verhindern. Wolfgang
Schreiber vom Bundeskriminalamt in Wiesbaden, Leiter der Netzstreifen
der ZaRD-Gruppe (Zentrale anlassunabhängige Recherche in Datennetzen),
sagte bei der Cybercrime-Konferenz des Europarates[2], mit der
Einrichtung spezieller Einheiten für Cyberkriminalität bei
Landesdienststellen, Bundesgrenzschutz und Zoll gebe es immer mehr
Koordinationsbedarf. Doppelte Ermittlungen zu gemeldeten Webseiten
machten kaum Sinn, daher sollen in der Datenbank laufende und
abgeschlossene Ermittlungen voraussichtlich mit URL oder IP-Adressen
verzeichnet und für die betreffenden Dienststellen zugänglich sein.
Personenbezogene Daten soll die Datenbank, für deren Struktur es einen
ersten Entwurf gibt, nicht enthalten, versicherte Schreiber. Die
Entwicklung der Datenbank gehe auf einen Beschluss der
Innenministerkonferenz zurück, betonte er; wenn möglich wolle man die
neue Datenbank-Idee auch international entwickeln.

Beim BKA bearbeiten derzeit rund 60 Ermittler, Wissenschaftler und
Ingenieure das Thema Cyberkriminialität. Das ZaRD hat nach Angaben von
Schreiber im vergangenen Jahr 600 Fälle an die zuständigen
Landesdienststellen und ausländische Kollegen weitergegeben, 60 Prozent
entfielen auf das Thema Kinderpornographie. Bei einem Drittel der Fälle
führte die Spur zu deutschen Verdächtigen. Die anlassunabhängigen
Streifen des BKA im Netz werden immer wieder kritisiert: Die Kompetenz
fürs Streifegehen im Netz liegt streng genommen bei den
Landesdienststellen; der Einsatz verdeckter Mittel oder gar technischer
Gimmicks wie trojanischer Pferde sei seiner Dienststelle dagegen
verwehrt, erklärte Schreiber.

Während die Schweizer Polizei nach Angaben des Schweizer Juristen
Christian Schwarzenegger kürzlich ein in Entwicklung befindliches Tool
für das Ausspähen des Rechners eines Verdächtigen übers Netz
vorgestellt hatte, wiesen Schreiber und sein britischer Kollege darauf
hin, dass solche Spyware von einem klugen Hacker auch "umgedreht" und
gegen die Ermittler verwendet werden könnte. Allerdings werde der
Einsatz solcher Mittel bei den Ermittlern in allen Länder heftig
diskutiert. Henrik Kaspersen, Verhandlungsleiter bei der Abfassung der
Cybercrime-Konvention[3] des Europarates, meinte: "Wir brauchen
technisches Wissen und Spezialeinheiten. Wie die Streife auf der Straße
brauchen wir die Streife im Netz. Wenn man das Internet sich selbst
überlässt, meinen die Leute, dass sie dort tun können, was sie wollen."
Die Streifengänge und Gerichtsurteile könnten sich dagegen positiv
auswirken.  (Monika Ermert) /
 (jk[4]/c't)

Links in diesem Artikel:
  [1] http://www.bka.de
  [2] http://www.heise.de/newsticker/meldung/51180
  [3] http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/11083/1.html
  [4] mailto:jk -!
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