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[infowar.de] Europas Sicherheitsagentur ENISA nimmt ihre Arbeit auf



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http://www.heise.de/newsticker/meldung/51564

28.09.2004 13:24

Europas Sicherheitsagentur ENISA nimmt ihre Arbeit auf

Die European Network and Information Security Agency (ENISA[1]) soll im
Herbst voll funktionsfähig und personell komplett bestückt sein. Dies
erklärte Michael Niebel, Abteilungsleiter in der Generaldirektion für
die Informationsgesellschaft bei der EU-Kommission, bei der Eröffnung
der Konferenz Information Security Solutions Europe (ISSE[2]) am
heutigen Dienstag in Berlin. Als Leiter der zentralen europäischen
IT-Sicherheitsbehörde[3] hat die Kommission Andrea Pirotti vorgesehen.
Der bereits nominierte Italiener war gut 25 Jahre lang als
Security-Experte bei der IT-Firma Marconi Communications tätig und
zuletzt Berater des italienischen Kommunikationsministers. Seine
Aufgabe wird es sein, die täglichen Managementaufgaben der Agentur zu
übernehmen, das konkrete Arbeitsprogramm der Behörde zu erstellen und
den Kontakt zur Außenwelt zu halten. Pirotti muss sich in den nächsten
Tagen noch beim Europaparlament vorstellen, wird aber letztlich vom
ENISA-Verwaltungsrat berufen. Mitte Oktober, hofft Niebel, wird Pirotti
in Amt und Würden sein und das noch erforderliche weitere Personal
aussuchen.

Die Auswahl des neuen ENISA-Chefs erfolgte in einem "sehr aufwendigen
und langen Verfahren", betonte Niebel gegenüber heise online. Es habe
zunächst eine öffentliche Ausschreibung gegeben, dann habe die
Kommission gemeinsam mit dem ENISA-Verwaltungsrat die Bewerber auf Herz
und Nieren geprüft. Das Aufsichtsgremium der Behörde selbst wird von
der Finnin Kristiina Pietikainen geleitet, ihr Stellvertreter ist der
Ungar Ferenc Suba. Beratend zur Seite stehen soll bei der Bestimmung
des Kurses der Sicherheitsagentur zudem eine Betroffenengruppe
("Stakeholders Group"), in der unter anderem Experten aus der IT- und
Telekommunikationswirtschaft, von Verbraucherschutzgruppen sowie aus
der Wissenschaft vertreten sein werden.

Die "kleine" Behörde", die für die nächsten fünf Jahre ein Budget von
34,3 Millionen Euro zur Verfügung hat, soll laut Niebel vor allem als
Expertenzentrum fungieren und die Netzwerksicherheit in allen
Mitgliedsstaaten auf einen vergleichbaren hohen Stand bringen. Sie sei
nicht als "Operationszentrum" angelegt. Vielmehr soll die Behörde
sicherheitsrelevante Daten sammeln und analysieren, die Kooperation mit
verschiedenen Akteuren im Bereich Netzwerksicherheit vorantreiben, das
Thema allgemein stärker auf die Agenda heben und bei
Sicherheitslösungen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Darüber hinaus
gehört es zum Aufgabenspektrum der Agentur, die Entwicklung von
Standards zu beobachten, "aber nicht selbst zu standardisieren",
betonte der Kommissionsbeamte.

ENISA wird ihren Sitz auf Wunsch von Griechenland auf Kreta haben, aber
laut Niebel "selbst keine Insel darstellen". Die Behörde müsse sowohl
die Anforderungen der Betroffenenvertretung als auch die Regeln der
Kommission beachten. "Sie muss die richtige Balance finden zwischen
ihren Zielen und übergeordneten politischen Vorgaben", beschrieb Niebel
die bevorstehende Gratwanderung. Wie die gegenwärtige Diskussion um die
Vorratsspeicherung sämtlicher Telekommunikationsdaten[4] zeige, müsse
neben der Sicherheit auch der Datenschutz immer mitgedacht werden.
Zudem seien die globalen Bedingungen zu berücksichtigen, wo gerade im
Prozess des World Information Summit for the Information Society
(WSIS[5]) oder auf Ebene der OECD verstärkt auf den Schutz der
Privatsphäre der Nutzer Wert gelegt werde. (Stefan Krempl) /
 (jk[6]/c't)

Links in diesem Artikel:
  [1] http://www.enisa.eu.int/
  [2] http://www.eema.org/isse/
  [3] http://www.heise.de/security/news/meldung/42225
  [4] http://www.heise.de/newsticker/meldung/51332
  [5] http://www.heise.de/newsticker/meldung/48623
  [6] mailto:jk -!
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