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[infowar.de] BKA-Chef fordert Vorratsdatenspeicherung, Angriff auf Kryptographie und Anonymisierungsdienste
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BKA-Chef fordert Vorratsdatenspeicherung, Angriff auf Kryptographie und
Anonymisierungsdienste
Ziercke holt zum Rundumschlag aus
Der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Jörg Ziercke, hat einen
massiven Ausbau der staatlichen Überwachungsmöglichkeiten im Internet
gefordert. So sei ein Ausbau der Vorratsdatenspeicherung erforderlich,
sowie ein Gegenangriff auf Kryptographie und Steganographie.
Anonymisierungsdienste sollten mit Hintertüren ausgestattet werden,
forderte Ziercke laut Redemanuskript gestern auf dem 9. Deutschen IT-
Sicherheitskongress des Bundesamtes für Sicherheit in der
Informationstechnik (BSI) in Bonn.
Die polizeiliche Praxis zeige: Verdachtsmomente werden häufig erst mit
zeitlicher Verzögerung bekannt oder ermittelt. "Bei Providern gespeicherte
Daten sind dann oftmals der einzig Erfolg versprechende Ansatz zur
Täterermittlung bei schwersten Straftaten", so Ziercke. Die Verkehrsdaten
sollen nicht bei Polizei vorgehalten werden, sondern beim Betreiber, wo
sie auch anfielen. Ziercke: "Es geht nicht um die Speicherung von
Inhalten, sondern um ohnehin bei den Betreibern anfallende Verkehrsdaten -
teilweise von Unternehmen und Verbänden aufgezeigte "Horrorszenarien" zum
angeblichen Speicherumfang gehen daher völlig an der Realität vorbei."
Handlungsbedarf sieht der BKA-Chef auch im Bereich Kryptographie und
Steganographie. Hier seien nicht näher bezeichnete "Ausgleichsmaßnahmen
vor der Verschlüsselung oder nach der Entschlüsselung" nötig. Hierbei ist
offenbar an den Einsatz von Keyloggern gedacht, die mit Viren oder Würmern
gezielt versandt, unbemerkt jede direkte Tastatureingabe aufzeichnen und
an den Staatsapparat übermitteln, was Verschlüsselungsprogramme weitgehend
unwirksam macht. Die Sicherheitsbehörden werden sicher nicht kapitulieren,
entsprechende Ausgleichsmaßnahmen werden ergriffen", sagte Ziercke.
Das Recht auf Anonymität im Internet werde nicht bestritten, wohl aber das
"Recht auf Unidentifizierbarkeit" selbst bei schwersten Straftaten.
Mindestspeicherfristen für Internetprovider sollten zur Rückverfolgung von
Spuren und zum eindeutigen Zuordnen von IP-Adressen zum Nutzer auch auf
Betreiber von Anonymisierungsdiensten ausgeweitet werden. Benutzer etwa
des Anonymisierungsdienst AN.ON (JAP) an der Universität Dresden wären
dabei weiterhin in der Lage, Internetdienste zu nutzen, ohne mit dem
Kommunikationspartner (Server) direkt in Kontakt treten zu müssen. Es
müsste sichergestellt sein, dass jeder Wechsel der IP-Adresse - bei
Nutzung von Proxyservern protokolliert wird. (as)
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"An dem Tag, an dem die Manager vergessen, daß eine Unternehmung nicht
weiter bestehen kann, wenn die Gesellschaft ihre Nützlichkeit nicht
mehr empfindet oder ihr Gebaren als unmoralisch betrachtet, wird die
Unternehmung zu sterben beginnen." - Alfred Herrhausen
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