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[infowar.de] Mit Datenbanken gegen den Terror
http://www.heise.de/newsticker/meldung/64223
23.09.2005 15:02
Mit Datenbanken gegen den Terror
Die gestern in Berlin zu Ende gegangene, nicht öffentliche 74.
Generalversammlung der Internationalen Kriminalpolizeilichen
Organisation (IKPO) hat eine Reihe von Beschlüssen gefasst, die zum
Ziel haben, den Terror mit besseren Datenbanken zu bekämpfen. Die 600
Delegierten der Interpol[1], wie die Organisation auch genannt wird,
stimmten für einen Antrag, die UNO im Kampf gegen den Terror zu
unterstützen. Technisch bedeutet dies, dass das Fahndungssystem von
Interpol mit der Liste der Terrorverdächtigen verknüpft wird, die vom
UNO-Sicherheitsrat geführt wird. Auf diese Weise können Polizisten bei
Kontrollen überprüfen, ob eine Person von der UNO als
Terrorverdächtiger eingestuft ist. Laut Presseauskunft von Interpol
umfasst die Liste 328 Personen und 119 Gruppen.
Ausgebaut werden soll außerdem die Verfügbarkeit der Datenbank für
verlorene und gefälschte Pässe und Personalausweise, die es zusammen
mit der Einführung von biometrisch abgesicherten Ausweisen Terroristen
und Kriminellen erschweren sollen, mit gefälschten Papieren zu reisen.
So sollen die bisher nur den Polizeibehörden wie dem Bundeskriminalamt
(BKA[2]) zugänglichen Datenbestände auch allen Grenzbehörden und
Polizisten zur Abfrage offen stehen. Die Datenbank der gefälschten und
verlorenen Papiere enthält derzeit 8 Millionen Einträge. Das deutsche
BKA ruft dabei mit Abstand die meisten Informationen aus dieser
Datenbank ab und soll mit 150.000 neuen Datensätzen pro Jahr auch der
größte Datenlieferant sein.
In seiner Eröffnungsrede[3] der Generalversammlung stellte
Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) eine Resolution zum Aufbau einer
neuen Datenbank für unbekannte Tote und Vermisste vor. Die neue
Datenbank soll die Identifizierung von Menschen nach Großkatastrophen
wie dem Tsunami in Südasien oder nach Terroranschlägen beschleunigen.
Die Polizeibehörden der 182 Interpol-Mitgliedsländer sollen die Daten
von Vermissten eingeben, die wiederum von jeder beteiligten
Polizeibehörde abgerufen und abgeglichen werden können. Der deutsche
Vorschlag wurde von der Generalversammlung akzeptiert. "Das
Bundeskriminalamt wird den technischen Aufbau der Datenbank maßgeblich
begleiten und seine Datensätze umfassend in die neue Datenbank
einbringen", erklärte Schily. (Detlef Borchers) /
(anw[4]/c't)
Links in diesem Artikel:
[1] http://www.interpol.int/
[2] http://www.bka.de
[3]
http://www.pressrelations.de/new/standard/result_main.cfm?aktion=jour_pm&comefrom=scan&r=204713
[4] mailto:anw -!
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