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[infowar.de] taz 6.10.05 Cyberwar geht weiter
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- Subject: [infowar.de] taz 6.10.05 Cyberwar geht weiter
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- Date: Mon, 10 Oct 2005 00:47:24 +0200
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<http://www.taz.de/pt/2005/10/06/a0267.nf/text>
Cyberwar geht weiter
Berliner Antifa-Versand wurde im Internet attackiert. Gegen die Hacker
wollen Mitarbeiter Anzeige erstatten
Erst heute wurde bekannt, dass vermutlich Neonazis auf die Internetpräsenz
des Berliner Antifa-Versandes "Red Stuff" eine Attacke verübt haben. Dabei
wurden über fünfhundert Namen und Adressen von BestellerInnen des Versandes
kopiert. Ein Mitarbeiter von Red Stuff sagt: "Der Angriff muss letzten
Donnerstag oder Freitag erfolgt sein. Wir haben es erst heute gemerkt, weil
sonst nichts beschädigt oder gelöscht wurde."
Nachdem im Laufe des Jahres etliche Internetseiten der Neonazis gehackt und
tausende von Namen und Adressen veröffentlicht wurden, sei man sich der
Unsicherheit bewusst gewesen und habe am Wochenende bereits alle
kundInnenbezogenen Daten vom Server genommen. Scheinbar zu spät.
Das Wort "Hack" bedeutet im Computer-Slang ursprünglich "schlampig
programmiert". Heute werden als Hacker diejenigen bezeichnet, die ihr
Fachwissen nutzen, um in fremde Rechner oder Netzwerke einzudringen. Einige
wollen auf Sicherheitslücken hinweisen, andere Schaden anrichten oder Daten
löschen. Wieder andere kopieren Daten, um sie zu veröffentlichen.
So geschehen letzte Woche, als Antifas das Forum des
Kameradschaftsnetzwerkes "Freier Widerstand" hackten. Über 16.000 private
Nachrichten von Neonazis wurden veröffentlicht. Die Reichweite dieses Hacks
ist aufgrund der Menge an Daten noch nicht absehbar. Auf jeden Fall wird -
neben einer langen Liste von erbeuteten Namen und Telefonnummern - ein
breiter Einblick in die aktuellen Diskussionen der Neonazis möglich sein.
Die Homepage von Red Stuff wurde vorsorglich aus dem Netz genommen, bis alle
Sicherheitslücken gefunden und geschlossen sind. Datensätze von
Red-Stuff-KundInnen waren auf einigen rechten Seiten aufgetaucht, dort aber
offenbar durch "Gegenhacks" zum Teil schnell wieder verschwunden. Die
Betreiber des Antifa-Versandes wollen Anzeige erstatten. Peter Sonntag
taz Berlin lokal Nr. 7786 vom 6.10.2005, Seite 21, 65 Zeilen (TAZ-Bericht),
Peter Sonntag
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