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FBI gibt Existenz von «Magic Lantern» zu
13. Dez 11:05

Bis gestern schwieg die mächtige US-Polizeibehörde. Jetzt hat sie
öffentlich erklärt, an der Spionage-Software «Magic Lantern» zu
arbeiten.

Die amerikanische Bundespolizei FBI hat am Mittwoch zugegeben, an der
Spionage-Software «Magic Lantern» (Zauberlaterne) zu arbeiten. Bislang
hatte
die Behörde zu Medienberichten über das Vorhaben beharrlich geschwiegen.

«Das Projekt ist im Entwicklungsstadium, es ist noch nicht eingesetzt
worden»,
sagte FBI-Sprecher Paul Bresson der Nachrichtenagentur Reuters. «Deshalb

können es auch nicht öffentlich diskutieren.»

Anschläge lassen sich aufzeichnen

«Magic Lantern» soll als «Trojanisches Pferd» über das Internet in die
Computer von Verdächtigen eindringen. Dort soll der behördlich
verschickte
Computervirus seine Spionage-Wirkung enfalten: Ein «Keystroke Logger»
zeichnet die auf dem Rechner angeschlagenen Tasten auf. Damit können
Passwörter ermittelt und verschlüsselte E-Mails gelesen werden. Für die
Installation des schon länger eingesetzten «Keystroke Logger» musste das
FBI
bislang physischen Zugang zu einem Rechner haben ? mit «Magic Lantern»
soll
der Fernzugriff möglich werden.

Für den Einsatz der neuen Spionage-Software muss die Bundesbehörde aber
wahrscheinlich eine gerichtliche Genehmigung einholen: «»Magic Lantern«
würde im Einklang mit den einschlägigen Rechtsprozessen eingesetzt
werden»,
sagte Bresson. «Das gilt für alle Technologie-Projekte oder Werkzeuge,
die das
FBI verwendet.»

Mit dieser Versicherung reagiert das FBI offenbar auf die zum Teil
heftige
Kritik von Bürgerrechtlern an «Magic Lantern». Nach Bekanntwerden des
Projekts hatten diese argumentiert, das Spionage-Werkzeug könne leicht
von
überehrgeizigen Behörden missbraucht werden.

Zwang zur Kooperation im Krieg

Erst Anfang dieser Woche hatten führende Hersteller von
Anti-Virus-Software
angekündigt, beim Einsatz der «Zauberlaterne» nicht mit dem FBI
kooperieren
zu wollen. Angeblich sollten ihre Viren-Scanner so entschärft werden,
dass sie
das FBI-Virus nicht mehr erkennen. Die Unternehmen hatten eine derartige

«Frisierung» ihrer Software rundweg abgelehnt.

Unterdessen ist in den USA eine Diskussion über die Frage in Gang
gekommen,
ob und wie Unternehmen etwa bei der Terrorbekämpfung mit der Regierung
zusammenarbeiten müssen. «In vergangenen Kriegen, etwa im Zweiten
Weltkrieg, hatte die Regierung das Recht, die Hilfe von Privatfirmen zu
verlangen ? quasi um die Technologie zu befehligen», sagte
IT-Sicherheitsexperte Michael Erbschloe zu Reuters. Die Hersteller von
Anti-Virus-Software hatten sich unter anderem deshalb gegen eine
Kooperation
mit dem FBI gewandt, weil dies ihren Geschäftsinteressen geschadet
hätte.
Diese Argumentation würde im Ernstfall nicht durchdringen, sagte
Erbschloe:
«Wenn wir im Krieg wären, könnte die Regierung die Kooperation von
Technologiefirmen einfordern ? beispielsweise, um über die Hintertür
Zugang
zu Computersystemen und Informationen zu bekommen.»

Für das Web ediert von Guido Speiser




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