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Re: [infowar.de] Re: Alternativen der Informationsgesellschaft zum Irak-Krieg



On Mon, Mar 10, 2003 at 05:01:32AM +0100, Ralf Bendrath wrote:
> Ich bin da nicht so sicher. Öffentliche/staatliche Informationen sollten
> frei sein, aber die Privatsphäre und damit auch Dinge wie Datenschutz
> etc. halte ich für eine der wichtigsten Errungenschaften der
> bürgerlichen Gesellschaften.

  Klar. Seine Idee ist ja schon als "dafuer werden mir die Leute emails um
die ohren hauen" beschrieben. Er hat das ja eher auf die Dienste bezogen
und wie die Welt aussehen wuerde, wenn man im Archiv von NSA, Vatikan, BND
und Mossad browsen koennte wie bei yahoo.com. Privatsphaere ist dann
allerdings auch nicht mehr gegeben, oder die Dienste horen auf ihrem
Lebenszweck nachzugehen, dem Sammeln von HUM- und SIGINT.

  Wo ist die Privatspaehre von Saddam beeinflusst, wenn er Waffen in
seinem Palast versteckt. Wo hoert der Privatbuerger mit den
Schuetzenswerten Daten auf und wo faengt der Diener eine Enititaet
an? Kann man das trennen? Wieviele Verschwoerungen sind schon im
Wohnzimmer besprochen worden? Welche Machtübernamen sind beim Abendessen
beim Wirtschafsboss finanziert worden?

  (Nein, ich bin kein Freund des Grossen Lauschangriffes, bitte nicht
missverstehen)

  Zumindest traut er sich neue Wege anzudenken. Das finde ich immer
gut. Egal wie abstrus sie einem vorkommen moegen.

> Das hier beschriebene Gesellschaftsmodell bedeutet ja wohl im Gegenteil,
> dass es keine Individuen im strengen Sinne mehr gibt. Es erinnert eher
> an die Borg aus Star Trek Next Generation, die ebenfalls alle ständig
> die Gedanken der anderen hören. Ich würde das eher als Totalitarismus
> bezeichnen, aber in einer sehr interessanten, weil nicht-hierarchischen
> Version.

  Es gibt den Zwang mizumachen, weil man damit geboren wird. Die
schlimmste Strafe ist die Verbannung. Die Zielsetzung dieser Gesellschaft
ist allerdings eine voellig andere und in dem Roman funktioniert es
wunderbar. Alle sind gluecklich und so weiter. Dass es bei ST anders ist,
ist halt die Idee der Autoren. Wie es wirklich funktionieren wuerde, kann
wohl kaum jemand sagen. Im Vergleich zu dem was wir heute haben, koennte
ich es mir als Verbesserung vorstellen. Der Mensch ist ein Herdentier und
so hat er eine Herde, der er nicht vertrauen muss, weil er weiss, wenn
jemand etwas vor hat.

Wenn es so klappen wuerde wie bei Hamilton, es waere das Paradies. Weil
warum verstecken wir unsere Gedanken voreinander? Weil wir uns schaemen?
Weil wir etwas tuen wollen oder getan haben, was andere nicht wissen
duerfen oder wir nicht mal selber mehr wissen wollen? Lass die
gesellschaftlichen Zwaenge weg und siehe da, kaum etwas muss noch
verborgen werden. Das ist Komune 1 auf extrem, das Private ist das
Politische. Der gleiche Mensch der heute seine Frau Bumst morgen zur
Wahl geht. Und das eine auch das andere beeinflusst, manchmal zumindest :)

> Aber das nur kurz, denn für eine tiefergehende Debatte darüber ist dies
> hier nicht der richtige Ort.

  Jup, eigentlich PM reply, aber da es jetzt noch einen Beitrag auf die
Liste gab: ML reply. Hoffe niemend ist zu sehr genervt von dieser OT
Diskussion.

  Gruss

-- 
  Pluto   -   SysAdmin of Hades
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